Die Wehenschau (KW 12/2024)

Wir befinden uns gerade in der letzten Länderspielpause, d. h. der letzten Unterbrechung des Ligabetriebs dieser Saison. Entsprechend war das Trainingspensum in dieser Woche etwas reduziert, bevor es dann ab Montag hoffentlich voller Energie in die entscheidende Phase mit den acht finalen Spielen geht. Im Idealfall gewinnt der SV Wehen Wiesbaden die nächsten beiden Partien zuhause gegen Osnabrück und in Rostock und wäre dann mit 37 Punkten aus dem Gröbsten raus. In den restlichen sechs Partien würden dann voraussichtlich ein paar Unentschieden genügen, um alles klar zu machen in Sachen Klassenerhalt. Aber leider wissen wir ja, dass es nur selten so kommt, wie man sich das vorher ausmalt. Wenn es schlecht läuft, ist der SVWW nach dem nächsten Spieltag punktgleich mit Rostock und eine Woche später auf einem Abstiegsplatz. Das Gute ist, dass man weiterhin alles selbst in der Hand hat. Wenn die Mannschaft das abruft, was sie schon oft in dieser Saison gezeigt hat, wird sie auch die nötigen Punkte holen, da bin ich zuversichtlich.

Für die bisher noch nicht terminierten Spieltage gibt es mittlerweile auch genaue Anstoßzeiten. Aus SVWW-Sicht ist es einfach, denn alle restlichen Spiele finden sonntags statt. Das kann gegebenenfalls ein kleiner Vorteil sein, wenn man die Ergebnisse der Konkurrenz vom Vortag kennt und man beispielsweise mit einem Unentschieden am 32. oder 33. Spieltag gut leben kann. Aber soweit wollen wir jetzt nicht spekulieren, sondern schauen uns das genauer an, wenn es an der Zeit ist.

Das Testspiel gegen Waldhof Mannheim (3:1) am Donnerstag bestritten wie üblich in erster Linie diejenigen, die zuletzt nicht oder wenig gespielt haben. Erfreulich, dass Keanan Bennetts wieder dabei war und direkt das 1:0 erzielte. Zum 2:0 traf Nick Bätzner, der ebenfalls wieder fit ist. Aktuell gibt es wohl keine Ausfälle, was schon mal gute Voraussetzungen für den Saisonendspurt sind. Antonio Jonjic scheint allerdings ziemlich weit von einer ernsthaften Alternative für den Ligabetrieb entfernt zu sein, denn selbst im Testspiel wurde er erst nach 64 Minuten eingewechselt.

John Iredale ist unterdessen „richtiger“ Nationalspieler geworden, denn er wurde beim 2:0-Sieg Australiens in der WM-Qualifikation gegen den Libanon eingewechselt. Nachwuchsspieler Ben Nink hat sich unterdessen in der deutschen U17-Nationalmannschaft festgespielt. Nachdem er kürzlich schon beim Algarve-Cup sein Debüt feierte, spielte er nun auch in der WM-Qualifikation beim 3:3 in Kroatien über die volle Spielzeit.


In letzter Zeit hatten wir beim Blick auf die Ehemaligen hauptsächlich diejenigen im Blick, die es in die erste Liga geschafft haben und/oder sogar Europapokal spielen. Die, die in der 2. Bundesliga spielen, werden regelmäßig in der jeweiligen Gegnervorschau erwähnt. Deshalb schauen wir heute stattdessen mal auf frühere SVWWler in der 3. Liga und arbeiten uns in der aktuellen Tabelle von unten nach oben:

  • Beim Tabellenletzten SC Freiburg II hatte Anfang Januar Finnland-Rückkehrer Johannes Wurtz angeheuert, doch er zog sich direkt im Trainingslager einen Kreuzbandriss zu und fällt seitdem aus.
  • Aufsteiger VfB Lübeck hat sich im Sommer u. a. mit Sören Reddemann verstärkt, der als Innenverteidiger Stammspieler ist, aber vermutlich auch nicht verhindern kann, dass es für Lübeck wie vor drei Jahren nach einer Saison schon wieder zurück in die Regionalliga geht.
  • Jan-Christoph Bartels war in der Hinrunde die Nummer Eins im Tor bei Waldhof Mannheim, verlor aber noch unter Rüdiger Rehm seinen Stammplatz und ist momentan aufgrund einer Verletzung nicht dabei.
  • Ebenfalls im Abstiegskampf befindet sich der Hallesche FC mit Marvin Ajani, der aufgrund einer Knieverletzung den größten Teil der Saison verpasst hat. Zuletzt kam er wenigstens wieder zu ein paar Kurzeinsätzen.
  • Seit Saisonbeginn spielt Flügelstürmer Nicklas Shipnoski bei Arminia Bielefeld und hat dort bisher nur ein Saisonspiel verpasst. Dabei gelangen ihm immerhin vier Tore.
  • In der Winterpause wechselte Max Reinthaler zum TSV 1860 München, wo er endlich wieder spielen durfte. Zuletzt bremste ihn aber eine Innenbanddehnung aus.
  • Bei Viktoria Köln stehen mit Jeremias Lorch und Suheyel Najar gleich zwei Ex-SVWWler im Kader. Beide haben ein Saisontor erzielt, wobei Lorch nach wie vor Stammspieler ist, Najar hingegen meist nur eingewechselt wird.
  • Max Dittgen vom FC Ingolstadt hat die komplette Hinrunde wegen einer Oberschenkelverletzung verpasst, spielt aber mittlerweile wieder. In seinen bisherigen zehn Einsätzen hat er einmal per Elfmeter getroffen.
  • Maxi Thiel, seit 2022 bei Erzgebirge Aue, kommt überwiegend nur noch zu Kurzeinsätzen. Zu Saisonbeginn hat er immerhin noch zweimal getroffen, aber aktuell fällt er wegen einer Adduktorenverletzung aus.
  • Ziemlich gut läuft es für Lucas Brumme, der bei Rot-Weiss Essen auf der linken Außenbahn Stammspieler ist und bis auf zwei Partien, in denen er krankheitsbedingt fehlte, immer spielt. In der ersten DFB-Pokalrunde gelang ihm gegen den Hamburger SV sogar das Tor zum 3:3 in der 90. Minute, das für die Verlängerung sorgte (die RWE dann 3:4 verlor).
  • Sebastian Mrowca bekam im letzten Sommer nach dem Aufstieg nach neun Jahren beim SVWW keinen neuen Vertrag mehr und wechselte zum Drittligaaufsteiger Preußen Münster. Dort spielt er, von kleineren Verletzungen unterbrochen, dauerhaft und steht nach der jüngsten Siegesserie mit seinem Team auf Platz 4.
  • In Münster traf Mrowca auf seinen früheren Mitspieler Marc Lorenz, der mittlerweile 35 Jahre alt ist und 2022 zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist. Zum aktuellen Höhenflug der Preußen trug er bisher ein Tor und sechs Vorlagen bei.
  • Manuel Schäffler ist mit 35 Jahren im Herbst seiner Karriere angekommen. Bei Dynamo Dresden, aktuell Tabellenzweiter, kommt er nur noch als Joker zum Einsatz und hat bislang zwei Tore erzielt. In der ewigen Torschützenliste der Liga rangiert er auf Platz 5, nur noch drei Tore hinter Marcel Ziemer. Bis zum Zweitplatzierten Zlatko Janjic fehlen noch zehn Tore – dürfte schwierig werden.
  • Thomas Geyer, von 2014 bis 2016 beim SVWW, ist mittlerweile 33 Jahre alt und seit dem Aufstieg im Sommer mit dem SSV Ulm zurück in der 3. Liga. Dort sind die Schwaben aktuell Tabellenführer, Geyer sammelt weiter fleißig Einsätze und hat kürzlich Alf Mintzel von Platz 3 der Rangliste der Spieler mit den meisten Drittligaspielen verdrängt. Sollten die Ulmer nicht den Durchmarsch in die 2. Bundesliga schaffen, sondern in der 3. Liga bleiben, würde Geyer wohl bald Rekordspieler spielen.