2. Bundesliga, 30. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern – SVWW 1:1

Tore: 1:0 Kaloc (30.), 1:1 Prtajin (75.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Hurra, wir leben noch.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Die Aufstellung war ziemlich so wie erwartet, wobei Markus Kauczinski erneut auf eine Viererkette setzte. Mathisen bildete mit Fechner die Doppelsechs, Heußer agierte weiter vorne, Bennetts und Bätzner auf den offensiven Außen und Prtajin wieder als einzige Spitze. Dem Spiel sah man schnell an, dass da zwei Mannschaften am Werk waren, die sich nicht ohne Grund im Abstiegskampf befinden: viele Fehlpässe, wenig geordneter Spielaufbau. Der nasse Rasen tat sein Übriges, dass Spieler ständig wegrutschten. Insgesamt war die erste Halbzeit ein klassisches „Not gegen Elend“, wobei Kaiserslautern noch etwas besser war und nicht unverdient mit einer Führung in die Pause ging. Das Tor war per Kopf nach einer Ecke gefallen. In der zweiten Halbzeit steigerte sich der SVWW und durch die Einwechslungen von erst Agrafiotis und später Goppel kam mehr Schwung in die Offensivaktionen. Wehen war zeitweise deutlich überlegen und hatte auch Torchancen, die aber ungenutzt blieben. Als die Drangphase schon etwas am Abebben war, packte Prtajin aus über 20 Metern den Hammer aus und traf zum verdienten Ausgleich. In der Folge gab es noch Gelegenheiten, wie im Hinspiel das Ergebnis komplett zu drehen, aber gleichzeitig galt es natürlich unbedingt, einen weiteren Treffer der Gastgeber zu verhindern. Letzteres gelang und sorgte für eine Punkteteilung, mit der man auf Wehener Seite deutlich besser leben kann.

Liebling des Spiels: Thijmen Goppel. Hatte zuletzt muskuläre Probleme und wurde deshalb erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt, sorgte dann aber mit seiner Geschwindigkeit auf dem linken Flügel umgehend für Gefahr. Auch Nikolas Agrafiotis, der direkt nach der Pause ins Spiel kam, wusste zu gefallen.

Szene des Spiels: 75. Minute, Prtajin bekommt im Mittelfeld den Ball, nimmt noch ein paar Schritte Anlauf und trifft dann per Gewaltschuss aus 25 Metern. Laut Sportschau hatte der Ball eine Geschwindigkeit von 115 km/h – fast erstaunlich, dass das Tornetz das aushielt.

Vor dem Spiel: Skepsis und Nervosität.

Nach dem Spiel: Freude beim Wehener Anhang und Applaus für die Mannschaft, während die Lauterer Spieler von ihrer Westkurve etwas ungehaltener empfangen wurden.

Das fiel auf:
– Einmal mehr eine schlimme erste Halbzeit. Der erste Torschuss kam von Mathisen nach einer Ecke in der Nachspielzeit, ein Expected-Goals-Wert von 0,02 nach 45 Minuten dürfte rekordverdächtig schlecht sein.
– Dieser Abschluss war auch so ziemlich die beste Aktion von Mathisen. So stark er den größten Teil der Saison im Abwehrzentrum gespielt hat, so schlimm war seine Darbietung im Mittelfeld.
+ Starke Mannschaftsleistung in der zweiten Halbzeit. Mit etwas besserer Chancenverwertung (oder einem etwas weniger guten Lauterer Torwart) wäre auch noch ein Sieg drin gewesen.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Der Betze brennt

Zum Nachschauen: Sportschau

Zuschauer: 42.861, davon etwa 1.000 Gästefans. So schwierig die Lage (für beide Vereine) im Abstiegskampf der zweiten Liga auch sein mag, die Kulisse und der Support waren erstklassig.

Tabelle: Der SVWW fällt um einen Platz zurück auf Rang 15 und bleibt somit eine weitere Woche über dem Strich. Der Abstand zu Kaiserslautern auf Platz 17 bleibt bei zwei Punkten und zu Rostock auf dem Relegationsplatz hat man nun wieder einen Punkt Vorsprung (und dazu die bessere Tordifferenz). Die Lage bleibt aber natürlich prekär.

Serien und Rekorde: Nach vier Niederlagen mal wieder einen Punkt geholt, aber schon das sechste Spiel in Folge sieglos. So bleibt der SVWW Letzter in der Rückrundentabelle. Mit seinem elften Saisontreffer rückt Ivan Prtajin wieder in der Torjäger-Top-Ten auf.

Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag (13:30 Uhr) zuhause gegen die SpVgg Greuther Fürth.