Die Wehenschau (KW 43/2024, Teil 1)
Das Gute an einer englischen Woche ist, dass man eine vorangegangene Niederlage schnell in den Hintergrund verdrängen kann, wenn man nur wenige Tage später wieder gewinnt. Schlecht ist es allerdings, wenn man innerhalb kurzer Zeit gleich zwei Schlappen kassiert. Eine solche Situation hatten wir erst vor wenigen Wochen, als der SV Wehen Wiesbaden nach der Heimniederlage gegen Sandhausen auch noch in Aue verlor, bevor dann ein (äußerst mühsamer) Sieg gegen Osnabrück gelang. Ein gewisser Druck ist jetzt also vorhanden, zumal das Heimdebakel gegen die zweite Mannschaft von Hannover 96 in allen Belangen schlimm anzuschauen war. Nicht nur das Ergebnis an sich, sondern auch die Plan- und Hilflosigkeit, als man den Gegner gewähren ließ. Das muss am Mittwochabend gegen Dresden fundamental anders aussehen.
Bei der Niederlage gegen Hannover konnte man eigentlich keinen Spieler hervorheben, weder im Sinne von „der hat’s verbockt“ noch „an ihm lag’s nicht“ – das war eine kollektive Minusleistung. So gingen leider auch die beiden Jubiläen unter, denn sowohl Florian Stritzel als auch Gino Fechner absolvierten ihr 100. Pflichtspiel für den SVWW. Der nächste Meilenstein steht am Mittwoch an, wenn Sascha Mockenhaupt sein 291. Pflichtspiel für den SVWW macht und mit Alf Mintzel gleichzieht. Schon am Sonntag in Mannheim könnte Mockenhaupt überholen und damit zum Rekordspieler werden, zumindest wenn man den üblichen Statistiken folgt. Kollege Schlenger hat ja schon vor geraumer Zeit erläutert, dass tatsächlich Michael Sauer mit 359 Spielen an der Spitze steht, wenn man auch die Partien in der Oberliga Hessen berücksichtigt. Aber auch diese Zahl könnte Mocke durchaus noch erreichen, sofern er auch in der nächsten Saison noch regelmäßig zum Einsatz kommt.
Was, wann, wo: 3. Liga, 11. Spieltag, Mittwoch, 23. Oktober, 19:00 Uhr, zuhause gegen Dynamo Dresden
Der Gegner: Der achtmalige DDR-Meister ist auch in dieser Saison Topfavorit auf den Aufstieg. Seit dem letzten Abstieg aus der 2. Bundesliga hat Dynamo zweimal jeweils um einen Punkt den Relegationsplatz verpasst, jetzt gibt es den nächsten Versuch mit Thomas Stamm, der im Sommer als Cheftrainer verpflichtet wurde. Aktuell stehen die Sachsen auf dem zweiten Tabellenplatz, haben zuletzt aber ein bisschen gekriselt: nur zwei Punkte aus den letzten drei Ligaspielen, dazu das Aus im Landespokal. Bester Torschütze ist Christoph Daferner mit sechs Treffern. SVWW-Legende Manuel Schäffler hat Dynamo im Sommer verlassen.
Das letzte Spiel gewann Dresden in der vorletzten Saison zuhause mit 3:1, während der SVWW das Hinspiel in der Brita-Arena mit 1:0 gewann.
Der Direktvergleich sieht aus Wehener Sicht nicht gut aus: in 14 Aufeinandertreffen gab es nur zwei Siege und zwei Unentschieden, aber schon zehn Niederlagen.
Personelles: Nachdem Goppel am Samstag kurzfristig mit Knieproblemen ausfiel, wird er auch gegen Dresden fehlen. Wegmann fällt weiterhin aus, Amsif und Rieble stehen wieder zur Verfügung.
Aufstellungstipp: Stritzel – Mockenhaupt, Carstens, Luckeneder – Johansson, Fechner, Gözüsirin, Greilinger – Franjic – Kaya, Flotho
Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 2 bis 8 stehen.