3. Liga, 10. Spieltag: SVWW – Hannover 96 II 1:5

Tore: 0:1 Kalem (2.), 1:1 Kaya (17.), 1:2 Kalem (29.), 1:3 Chakroun (31.), 1:4 Stepantsev (42.), 1:5 Marino (62.)

Das Spiel in einem Wort: Vollkatastrophe.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Goppel musste wegen Kniebeschwerden kurzfristig passen. Für ihn begann Johansson, der Rest war wie erwartet. Nach anderthalb Minuten leitete Carstens mit einem Fehlpass den frühen Rückstand ein: Matsuda fing den Ball ab, durfte bis zur Torauslinie durchlaufen und vors Tor flanken, wo Kalem aus kurzer Distanz einköpfte. Nach diesem frühen Rückschlag spielte der SV Wehen Wiesbaden aber erst mal so, wie man es eigentlich erwartet hatte, nämlich mit Zug zum gegnerischen Tor. Nach fünf Minuten hatte Kaya die erste Riesenchance, doch sein Schuss wurde auf der Linie geblockt, drei Minuten später parierte der Torwart Kayas nächsten Versuch, doch nach einer guten Viertelstunde verwandelte der Angreifer per Lupfer seine dritte Gelegenheit. Wer nun gehofft hatte, dass der SVWW nun so weiterspielen und die Partie in die richtigen Bahnen lenken würde, sah sich getäuscht – und zwar übelst. Es spielten nämlich nur noch die Gäste, während die Hausherren hinterherliefen bzw. -schauten. Stritzel konnte im Eins-gegen-Eins den erneuten Rückstand erst noch verhindern, aber als genau wie beim 0:1 Matsuda auf Kalem flankte, war es geschehen. Zwei Minuten später ließ man Chakroun ungehindert von der Strafraumgrenze schießen, 1:3. Kurz vor der Pause folgte auch noch das 1:4 per Strafstoß, den Kiomourtzoglou und Mockenhaupt irgendwie in Kombination verursacht hatten. In der zweiten Halbzeit riss sich die vogelwilde Wehener Defensive zusammen, aber nach vorne brachte man nicht mehr viel zustande. Irgendwann fing man sich noch das 1:5 und die dreitausend Anwesenden hofften nur, dass das Trauerspiel endlich ein Ende nehmen möge.

Liebling des Spiels: Haha. Nein.

Szene des Spiels: Tja, nehmen wir das 0:1, denn das war so typisch, wie man gegen Matsuda auf außen kein Mittel fand, dass das 1:2 ganz genauso fiel.

Vor dem Spiel: War viel von der Chancenverwertung die Rede, bei der der SVWW in der bisherigen Saison sehr gut und Hannover sehr schlecht war.

Nach dem Spiel: Fragt man sich, ob das nur ein Ausrutscher war und die Mannschaft am Mittwoch gegen Dresden „eine Reaktion zeigt“ oder ob man gleich nochmal den Hintern versohlt bekommt.

Das fiel auf:
– Defensiv in der ersten Halbzeit null Zugriff gehabt.
– Keinerlei Anpassungen auf den Gegner in der ersten Halbzeit, keine Systemumstellung, keine Wechsel – wie war das nochmal mit der angeblichen Flexibilität?
– Offensiv passierte nach der guten ersten Viertelstunde und dem Ausgleichstreffer quasi auch nichts mehr.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)

Zuschauer: 3.021, davon etwa zwei Dutzend Gästefans.

Tabelle: Der SVWW fällt auf Platz 6 zurück und hat nun wieder eine ausgeglichene Tordifferenz. 18 Gegentore werden nur von vier Mannschaften überboten, die allesamt unterhalb von Platz 12 rangieren.

Serien und Rekorde: Höher hat man zuhause in der 3. Liga noch nie verloren, nur gegen Ingolstadt gab es in der Saison 2009/10 ebenfalls mal ein 1:5, dazu zwei Jahre später ein 0:4 gegen Sandhausen.

Nächstes Spiel: Am Mittwoch (19 Uhr) zuhause gegen Dynamo Dresden.