Die Wehenschau (KW 48/2024)

Das Hessenpokal-Achtelfinale ist abgeschlossen und somit steht auch der Viertelfinalgegner des SV Wehen Wiesbaden fest. Wenig überraschend geht es zu den Offenbacher Kickers, die souverän mit 3:0 in Marburg die Oberhand behielten. Ein Termin steht noch nicht fest, aber aus der Erfahrung heraus würde ich auf Mitte März tippen. Da gibt es auch noch mal eine Länderspielpause, zumindest in der 3. Liga, jedoch nicht für die Regionalliga, sodass das Spiel auf jeden Fall unter der Woche stattfinden wird.

Schwierigkeiten bei der Terminfindung waren möglicherweise auch der Grund, warum erst jetzt das „endgültige“ Mannschaftsfoto der aktuellen Saison erstellt wurde. Klar, man braucht schon vor Saisonstart ein Foto für das kicker-Sonderheft usw., was dann ein paar Wochen später möglicherweise ziemlich veraltet ist, wenn dann das Transferfenster endlich schließt. Aber keine Ahnung, warum man dann nicht zeitnah, also im September ein neues Foto schießt. Das neue Foto hat nun möglicherweise wieder nur begrenzte Aktualität, denn in einem Monat können in der Winterpause ja wieder Spieler kommen und gehen. Nun gut.


Kommen wir zur sportlichen Aktualität. Nach dem Spiel in Unterhaching stand Tor-Debütant Fabian Greilinger im Mittelpunkt. Der kicker wies jedoch nicht zu Unrecht darauf hin, dass er in der Defensivarbeit bzw. in der Abstimmung mit den Abwehrkollegen zuweilen noch Defizite hat. Zuletzt fielen mehrere Gegentore eben über Greilingers linke Seite. Das ist natürlich völlig korrekt, allerdings gab es vorher in der Saison auch Phasen wo mehrmals über die rechte Seite Gegentore fielen (gegen Hannover sogar zwei identische kurz nacheinander). Generell sind 24 Gegentore nach 15 Spielen einfach zuviel, wenn man oben mitspielen möchte. Hier muss man sich genauso wie beim Herausspielen von eigenen Torchancen deutlich steigern.

Damit fängt man logischerweise am besten direkt im nächsten Spiel an, also am Sonntagabend im Heimspiel gegen Viktoria Köln. Deren Trainer Olaf Janßen wird eine Woche später in der Partie gegen Osnabrück mit einem Mikrofon ausgestattet, sodass die Zuschauer der Magenta-Sport-Übertragung zeitversetzt mithören können, welche spannenden Anweisungen an die Spieler gegeben werden oder was mit dem Vierten Offiziellen diskutiert wird. Vielleicht ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns in den nächsten Jahren blüht, wenn die TV-Sender für noch mehr Geld noch näher an die Mannschaften heranrücken dürfen. Vorreiter beim Thema „Mikro während des Spiels“ war übrigens Paul Breitner, der für den Film „Profis“ am letzten Spieltag der Saison 1978/79 heimlich ein Mikro trug. Wer den Film nicht kennt, sollte mal 3 Euro für die DVD investieren, ist gerade im Rückblick tatsächlich ganz interessant.


Von der Fußballhistorie ist es nicht weit bis zum Blick auf ein paar Ehemalige:

  • Ivan Prtajin hat bei Union Berlin bedauerlicherweise nur einen Stammplatz auf der Tribüne. Dass er im Winter geht, vermutlich per Leihe, wäre keine Überraschung, Interessenten gibt es zumindest einige.
  • Kevin Lankford, bis Saisonbeginn bei unserem Hessenpokal-Gegner Kickers Offenbach und zuvor u. a. bei Viktoria Köln beschäftigt, spielt mittlerweile beim BFC Dynamo Berlin und hat es dort offenbar gut angetroffen.
  • Erzgebirge Aue hat schon jetzt entschieden, nach der Saison nicht mehr mit Trainer Pavel Dotchev weiterzumachen. Es wäre wohl keine große Überraschung, dass man unter diesen Umständen auch schon vorher bei einer Krise den Trainerwechsel vorziehen würde. Ein Nachfolgekandidat ist Rüdiger Rehm.

Was, wann, wo: 3. Liga, 16. Spieltag, Sonntag, 1. Dezember, 19:30 Uhr, zuhause gegen Viktoria Köln

Der Gegner: Der FC Viktoria ist seit dem Aufstieg in die 3. Liga vor fünfeinhalb Jahren regelmäßig im Tabellenmittelfeld eingelaufen. Dennoch galt die Mannschaft von Olaf Janßen, seit 2021 Chefcoach der Kölner, vor der Saison als einer der heißesten Abstiegskandidaten. Entgegen der Prognosen spielt man bisher aber eine sehr ordentliche Saison und stand über Wochen im oberen Tabellendrittel. In den letzten sieben Spielen gab es aber nur einen Sieg und so ist man aktuell auf Platz 11 zurückgefallen, mit drei Punkten Rückstand auf den SVWW. Das Sturmduo Serhat Güler und Lex Tyger Lobinger hat genau wie Kaya/Flotho insgesamt 14 Mal getroffen, jedoch gleichmäßig auf beide Spieler verteilt. Bemerkenswert dabei ist, dass Güler meist erst in der Schlussphase eingewechselt wird und alle seine sieben Tore als Joker erzielt hat.

Das letzte Spiel endete in der vorletzten Saison 1:1 und mit einer Rudelbildung.

Der Direktvergleich geht knapp an Viktoria Köln. Nur das erste der bisher sechs Aufeinandertreffen (alle in der 3. Liga) konnte der SVWW gewinnen, danach gab es drei Unentschieden und zwei Niederlagen.

Personelles: Jacobsen trainiert wieder und könnte in den Kader zurückkehren, ansonsten gibt es keine Veränderungen.

Aufstellungstipp: Stritzel – Mockenhaupt, Carstens, Luckeneder – Goppel, Taffertshofer, Gözüsirin, Greilinger – Bätzner, Kaya – Flotho

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 4 bis 12 stehen.