Die Wehenschau (KW 11/2025, Teil 1)

Die Saison kommt so langsam in die entscheidende Phase. In der 3. Liga geht es mit drei Spielen in neun Tagen Schlag auf Schlag und direkt im Anschluss steht das Hessenpokal-Viertelfinale bei den Offenbacher Kickers an. Im schlimmsten Fall hat der SV Wehen Wiesbaden schon in Kürze in beiden Wettbewerben die Chance auf eine DFB-Pokal-Teilnahme verspielt, aber wir wollen mal nicht zu schwarz malen. Zwei der nächsten drei Spiele sind auswärts und da stimmen ja bekanntlich aktuell die Ergebnisse. Sollte am morgigen Mittwoch die erhoffte „Reaktion auf die Reaktion“ eintreten und der SVWW das Heimspiel gegen die Münchner Löwen gewinnen, hätte man immerhin schon mal 43 Punkte und könnte sich den bangen Blick Richtung Abstiegsplätze für den Rest der Saison sparen. Oder positiver formuliert: man hätte Planungssicherheit hinsichtlich der nächsten Spielzeit.

Dabei sollte man übrigens besser nicht in Rückstand geraten, denn wenn das passiert, hat der SVWW in dieser Saison erst einmal das Spiel noch gewinnen können (gegen Osnabrück in der Hinrunde), dreimal holte man noch wenigstens einen Punkt, neunmal verlor man die Partie.

Kurzer Rückblick auf das letzte Spiel: Mit seinem hervorragenden Startelf-Debüt hat sich Ben Nink beim kicker in die Elf des Tages gespielt. Herzlichen Glückwunsch und weiter so!


Ein paar News von Ehemaligen:

  • Jakov Medic hatte einen wilden Samstag. Erst verschuldete er einen Elfmeter (und hatte dabei Glück nicht vom Platz zu fliegen), dann erzielte er sein erstes Bundesligator und trug so mit dazu bei, dass Bochum das erste Mal seit 1991 beim FC Bayern gewinnen konnte.
  • Marcus Mann, Sportdirektor von Hannover 96, wird wahrscheinlich zum Geschäftsführer befördert. In der komplizierten Gemengelage in Hannover ist dabei Eile geboten, denn aktuell gibt es keinen Geschäftsführer und nur ein solcher kann die Lizenzierungsunterlagen unterschreiben.
  • Renat Dadashov, einst in der Jugend des SVWW aktiv, musste wie schon mancher vor ihm die Erfahrung machen, dass türkische Vereine zuweilen eine etwas eigenwillige Zahlungsmoral haben.

Was, wann, wo: 3. Liga, 28. Spieltag, Mittwoch, 12. März, 19:00 Uhr, zuhause gegen den TSV 1860 München

Der Gegner: Beim TSV 1860, der sich nach eigenem Verständnis mindestens in der 2. Bundesliga verordnet, ist wie schon im Vorjahr Abstiegskampf angesagt. Das liegt auch daran, dass die Löwen eine noch krassere Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen aufweisen als der SVWW: zuhause Vorletzter mit nur 12 Punkten (SVWW 19), auswärts Dritter mit 23 Punkten (SVWW 21). Am Sonntag gab es mit dem 1:0 gegen Dortmund II den ersten Heimsieg seit exakt vier Monaten und somit auch den ersten Heimsieg unter dem neuen Trainer Patrick Glöckner, der nach dem ersten Rückrundenspieltag Argirios Giannikis ersetzte. Das offensichtlichste Problem der Münchner sind die vielen Gegentore: 50 sind (gemeinsam mit Schlusslicht Unterhaching) die zweitmeisten der Liga, nur der Vorletzte Hannover 96 II hat mit 53 noch mehr Gegentreffer kassiert. Möglicherweise ist auch Ex-SVWWler Max Reinthaler nicht ganz unschuldig – zumindest wurden die beiden letzten Partien gewonnen, während er auf der Ersatzbank sitzen musste.

Das Spiel in der Hinrunde gewann der SVWW mit 3:2 im Stadion an der Grünwalder Straße.

Der Direktvergleich geht knapp an 1860 (3S/6U/4N aus Wehener Sicht) und könnte im Falle eines Heimsiegs ausgeglichen werden.

Personelles: Kaya kehrt nach abgesessener Gelbsperre zurück und wird Gözüsirin ersetzen, der nun seinerseits nach der fünften gelben Karte einmal aussetzen muss. Ansonsten wird sich vermutlich nicht viel in der Startelf ändern.

Aufstellungstipp: Stritzel – Mockenhaupt, Carstens, Luckeneder – Nink, Jacobsen, Taffertshofer, Janitzek – Goppel, Kaya – Flotho

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 5 bis 10 stehen.

Ansonsten: Für das Spiel erhebt der SVWW einen Topspielzuschlag von fünf Euro pro Ticket. Ganz schön happig, aber mit 17 Euro ist ein Stehplatz immer noch günstiger als bei Heimspielen von 1860. Es werden übrigens rund 800 Gästefans erwartet.