Die Wehenschau (KW 22/2025)
Sommerpause in der 3. Liga, aber drumherum wird weiterhin Fußball gespielt. Diverse Endspiele finden statt, vom Kreispokal bis Champions League, der letzte Aufsteiger in die 3. Liga wird noch ermittelt, bald gibt es Nations League, Klub-WM, Turniere der Junioren und Frauen usw. usf. Doch auch wenn wir uns hier auf den SV Wehen Wiesbaden beschränken wollen, gehen uns so schnell die Nachrichten nicht aus, denn der zukünftige Kader nimmt immer mehr Formen an.
Tim Neubert, 18-jähriger Innenverteidiger aus der eigenen Jugend, hat einen Profivertrag bekommen. Er war im letzten Winter im Trainingslager mit dabei und durfte in der Rückrunde schon ein paarmal auf der Ersatzbank der Profis Platz nehmen, sein Pflichtspieldebüt steht noch aus. Wie immer ist bei Nachwuchsspielern eine gewisse Skepsis angebracht, ob da tatsächlich ein Talent auf dem Weg zum Profi ist, oder ob nur die „local player rule“ erfüllt werden muss. So oder so, wir wünschen viel Erfolg!
Außerdem gibt es zwei externe Neuzugänge, beide kommen von Viktoria Köln. Es handelt sich um Niklas May, 23-jähriger linker „Schienenspieler“ (ist das mittlerweile eine offizielle Bezeichnung?), und um den ebenfalls 23-jährigen Donny Bogicevic, ein offensiver Mittelfeldspieler. Herzlich Willkommen bei SVWW!
Noch nichts Neues gibt es von Fatih Kaya. Ich ahne schon, dass wir wie zuvor schon bei Gustaf Nilsson und Ivan Prtajin den ganzen Sommer hoffen, dass er doch bleibt, nur um ihn pünktlich zum Saisonstart doch verabschieden zu müssen. Bei Thijmen Goppel gibt es keine Hoffnung auf einen weiteren Verbleib, aber einen neuen Verein hat er auch noch nicht präsentiert. Wahrscheinlich liegt er gerade irgendwo an einem Strand und lässt seinen Berater verhandeln.
Während Uwe Stöver also weiter am Kader bastelt, gibt es noch keine eindeutige Aussage bezüglich der Position des Cheftrainers. Vielleicht hält man das angesichts eines laufenden oder sich automatisch verlängerten Vertrags von Nils Döring nicht für nötig, aber eine Klarstellung wäre doch angebracht, schließlich gibt es hier und da doch noch eine gewisse Skepsis. Mit Platz 9 in der Liga sowie der DFB-Pokal-Qualifikation durch den Sieg im Hessenpokal sind die Saisonziele zwar erfüllt, aber dennoch überwiegt das Gefühl einer ziemlich durchwachsenen Spielzeit. Neuzugang Bogicevic wird bei seiner Vorstellung jedoch mit dem Satz „Die Spielphilosophie des Trainers passt sehr gut zu meinem Spielstil.“ zitiert, was darauf hindeutet, dass weiterhin mit Döring geplant wird.
Schauen wir mal, auf welche Neuzugänge in der Liga wir uns in der kommenden Saison freuen dürfen (oder auch nicht, die Bewertung mag ja sehr individuell sein).
Aus der 2. Bundesliga abgestiegen sind Jahn Regensburg und der SSV Ulm. Regensburg hat ja sehr zu unserem Leidwesen vor einem Jahr die Relegation gegen den SVWW knapp für sich entschieden, was aber auch so ungefähr der einzige Erfolg der letzten anderthalb Jahre war. Nach der Hinrunde 2023/24 war man als Drittligatabellenführer ins neue Jahr gegangen, in der Rückrundentabelle war man nur 18., was dann am Ende gerade noch so zum Relegationsplatz und letztlich zum Aufstieg reichte. In der gerade abgelaufenen Zweitligasaison waren die Oberpfälzer ab dem 6. Spieltag durchgehend Tabellenletzter, sodass man sich aus Wehener Perspektive heute noch fragen muss, wie um alles in der Welt man gegen diese Truppe verkacken konnte. Nun trifft man sich also in der 3. Liga wieder.
Den SSV Ulm haben wir hingegen noch nie in Wiesbaden gesehen. Der SV Wehen hatte zu Regionalligazeiten in den 90er Jahren in zwei Saisons das Vergnügen, danach hat man sich mehrmals verpasst. Letztes Jahr sind die Schwaben als Aufsteiger aus der Regionalliga direkt als Meister der 3. Liga bis in die 2. Bundesliga durchmarschiert, aber dort stand man die meiste Zeit auf einem Abstiegsplatz und kehrte postwendend zurück.
Der andere „Durchmarschierer“ der Saison 23/24, Preußen Münster, musste ebenfalls die komplette Saison zittern, konnte sich aber auf den 15. Platz retten und bleibt somit Zweitligist. Auf dem Relegationsplatz landete Eintracht Braunschweig, die ja schon im Vorjahr bis kurz vor Schluss gegen den Abstieg kämpften und sich damals mit einem Heimsieg gegen den SVWW am vorletzten Spieltag retteten. Dieses Jahr machten es die Niedersachsen noch spannender, setzten sich aber letztlich in der Relegation gegen den 1. FC Saarbrücken durch (0:2, 2:2 n. V.).
Aus den Regionalligen stoßen sehr unterschiedliche Vereine zur 3. Liga. Aus Bayern kommt der 1. FC Schweinfurt 05, aus Südwest die TSG Hoffenheim II und aus West der MSV Duisburg. In den Play-offs zwischen Nord und Nordost haben sich Lokomotive Leipzig und TSV Havelse im Hinspiel 1:1 getrennt, die Entscheidung fällt am Sonntag.
Zum Abschluss noch ein kurzer Blick auf den SVWW-Nachwuchs. Die U19 hat in der Junioren-Bundesliga in ihrer Hauprundengruppe den 3. Platz (von 8) erreicht, hinter dem 1. FC Kaiserslautern und den Stuttgarter Kickers. Das reicht am Ende für die Qualifikation für den Junioren-DFB-Pokal. Im Hessenpokal war schon im Achtelfinale nach einer Niederlage bei Darmstadt 98 Schluss.
Die U17 wurde am Ende 4. in einer 7er-Gruppe, hat aber mit dem Hessenpokalfinale gegen Eintracht Frankfurt (19. Juni, 16:00 Uhr, in Wörsdorf) noch einen Höhepunkt vor sich.
Entdecke mehr von Stehblog
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.