3. Liga, 18. Spieltag: SVWW – Energie Cottbus 3:1

Tore: 1:0 Gillekens (22.), 1:1 Rorig (63.), 2:1 Hübner (71.), 3:1 Gözüsirin (90.+4)

Das Spiel in maximal fünf Worten: So macht das wieder Spaß.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Agrafiotis durfte für Flotho beginnen, ansonsten gab es keine Änderungen in der Startaufstellung. Beide Mannschaften verzichteten auf die sogenannte Abtastphase und legten gleich mit hoher Intensität los. Die Gäste hatten die erste gefährliche Szene, aber als der Cottbus Pelivan den anschließenden Wehener Konter unterband, gab es schon nach drei Minuten eine gelbe Karte. Der SVWW konnte sich einige Male gut mit ein paar schnellen Kurzpässen dem Cottbusser Pressing entziehen und eigene Angriffe starten. Die Führung durch Gillekens resultierte dann aber aus einem Eckball, s. u. Kurz vor der Halbzeitpause beschwerte sich Pelivan so vehement über einen nicht gegebenen Elfmeter (Spoiler: Gillekens bekam den Ball zwar liegend an den Arm, aber das war natürlich nicht strafwürdig), sodass Schiedsrichterin Lutz ihn mit Gelb-Rot vom Platz stellte. In der zweiten Halbzeit ließ der SVWW in Person von Agrafiotis erst das 2:0 liegen, wurde dann mit Führung im Rücken und in Überzahl etwas zu passiv und schließlich mit dem Ausgleich bestraft. Es dauerte glücklicherweise nicht lange, bis Hübner das 2:1 erzielte. Gute Konterchancen zum 3:1 gab es auch, aber man musste tatsächlich bis zum Schluss um den Sieg bangen. Mit der letzten Aktion des Spiels traf Gözüsirin noch zum 3:1.

Liebling des Spiels: Schwierig sich zu entscheiden. Hübner oder Gillekens, die (zusammen mit Janitzek) hinten wieder stark verteidigt und obendrein noch Tore erzielt haben? Johansson, der abermals enorm fleißig war und Chancen einleitete (und das 2:1 per Flanke vorbereitete)? Flotho, der vor Schleimers Großchance und vor dem tatsächlichen 3:1 uneigennützig ablegte? Nehmen wir Sascha Mockenhaupt, der zur Halbzeit für den verwarnten Wohlers reinkam, defensiv sicher war und auch einige starke Offensivaktionen hatte, nicht zuletzt den energischen Flankenlauf in der Schlussminute, aus dem das 3:1 resultierte.

Szene des Spiels: Auch hier viel Auswahl, aber wir entscheiden uns für die Entstehung des 1:0 in der 22. Minute. Bogicevic fängt im Mittelfeld den Ball ab und schickt Kaya mit einem Steilpass los. Der rennt in den Strafraum und kommt zu Fall, doch die Entscheidung der Schiedsrichterin, für die leichte Berührung keinen Elfmeter zu geben, ist in Ordnung – allerdings hätte es auch keinen Eckball, sondern Abstoß geben müssen. Das wusste man mit der Stadionperspektive natürlich nicht und während sich viele noch über den ausbleibenden Strafstoß ärgern, denken manche schon weiter und freuen sich angesichts der bisherigen Bilanz vom Elfmeterpunkt über die Ecke. Diese führen May und Gözüsirin kurz aus, die Hereingabe verlängert Kaya Richtung zweiter Pfosten, wo Gillekens aus kurzer Entfernung per Kopf trifft.

Vor dem Spiel meinten manche Gästefans, sich per Spraydose rund um die Brita-Arena verewigen zu müssen.

Nach dem Spiel meinte (vermutlich) ein Gästefan, im Wikipedia-Artikel zum SVWW seinen Frust abladen zu müssen.

Das fiel auf:
+/- Vor dem Spiel hatte Trainer Daniel Scherning thematisiert, dass seine Mannschaft früher den Abschluss suchen solle. Prinzipiell stimme ich völlig zu, aber dass dann – vor allem in der Anfangsphase – aus allen Lagen und Distanzen aufs Tor (bzw. weit drüber) geschossen wurde, war dann auch nicht ganz ideal. Da wird man noch an der Entscheidungsfindung arbeiten müssen.
+ Defensiv insgesamt wieder eine starke Vorstellung der gesamten Mannschaft gegen eins der offensivstärksten Teams der Liga. Das 1:1, als sowohl Abwehrkette als auch Torwart Brdar überrascht wurden, lassen wir mal außen vor.
+ Auch das Offensivspiel war diesmal sehr ansehnlich.
+ Die Einwechslung von Mockenhaupt war ein klares Upgrade gegenüber Wohlers, sowohl defensiv als auch offensiv. Scherning wurde zum Halbzeitwechsel quasi gezwungen, weil Wohlers gelb-rot-gefährdet war, aber vielleicht sorgt das auch mal für eine Veränderung in der nächsten Startaufstellung.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)

Zuschauende: 4.071, davon rund 1.000 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW verbessert sich auf den 9. Platz und hat nur noch vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, während der Vorsprung auf die Abstiegsränge auf neun Punkte angewachsen ist. Schön, dass man sich beim Blick auf die Tabelle wieder vorsichtig nach oben orientieren kann.

Serien und Rekorde: Der dritte Sieg in Folge. Das erste Drittligator von Florian Hübner seit 2012 (damals für Borussia Dortmund II) und das erste für das Profiteam des SVWW überhaupt.

Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag (16:30 Uhr) auswärts bei der TSG Hoffenheim II.


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