Die Wehenschau (KW 17/2024)

Das Unentschieden in Kaiserslautern hat dem SV Wehen Wiesbaden ausgesprochen gut getan. Nach vier Niederlagen endlich mal wieder ein Punkt, damit den direkten Konkurrenten FCK in der Tabelle hinter sich gehalten und das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz vermieden. Hoffentlich gibt dieses kleine Erfolgserlebnis der Mannschaft auch nochmal etwas neuen Schwung, sodass diese noch ein paar größere Erfolge (sprich: Siege) folgen lässt. Ungefähr zwei wird man aus den verbleibenden vier Partien schon brauchen, um das große Ziel zu erreichen, nämlich auch nächste Saison in der 2. Bundesliga anzutreten.

Voraussetzung dürfte sein, dass es der Mannschaft endlich mal wieder gelingt, über die gesamte Spieldauer die bestmögliche Leistung zu zeigen und nicht die ersten 30 oder 45 Minuten irgendwie über sich ergehen zu lassen. In Kaiserslautern hatte man vielleicht das Glück, dass der FCK umgekehrt meistens anfangs gut spielt und dann in der zweiten Halbzeit nachlässt. Wobei man auch klar sagen muss, dass die erste Halbzeit zum großen Teil von beiden Mannschaften richtig schlechter Fußball war.

Der Hauptaugenmerk gilt neben den eigenen Spielen natürlich auch den direkten Konkurrenten, wobei sich das Feld langsam reduziert. Osnabrück ist nach der Heimniederlage gegen Braunschweig schon so gut wie zurück in der 3. Liga, am Sonntag könnte schon rechnerische Gewissheit herrschen. Braunschweig hingegen entfernt sich langsam aus der Gefahrenzone, Schalke und Magdeburg mit jeweils 36 Punkten scheinen über den Berg zu sein. Es könnte also darauf hinauslaufen, dass der SVWW, Hansa Rostock und Kaiserslautern die Plätze 15, 16 und 17 unter sich ausmachen – vom direkten Klassenerhalt über Relegation bis zum sicheren Abstieg ist jeweils alles drin. An diesem Wochenende muss Rostock nach St. Pauli und Kaiserslautern nach Kiel, d. h. es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass beide mit Niederlagen vorlegen, bevor der SVWW dann am Sonntag gegen Greuther Fürth antritt, für die es nach oben wie nach unten um nichts mehr geht.

Aber wie gesagt, ohne 90+x Minuten Bestleistung wird man nicht bestehen. Auch wir auf den Rängen müssen alles geben, um unsere Jungs zum Sieg zu schreien. Die Fanszene ruft übrigens zu „Alle im Trikot“ auf, was mir etwas unkonkret erscheint, da sich bei vielen Fans im Laufe der Jahre vermutlich diverse SVWW-Trikots in unterschiedlichen Farben im Kleiderschrank angesammelt haben. Immerhin hatten wir (außer bei Torhütern) nie ein grünes im Sortiment, wenn ich mich recht erinnere, sodass wir alle gut von den gegnerischen Fans zu unterscheiden sein sollten. Das Wetter verspricht auch wieder wärmer zu werden, sodass es auch keiner dicken Jacke mehr über dem Trikot bedarf.


Paul Fernie will bei Darmstadt 98 das Scouting verbessern. Helfen soll dabei auch Dennis Kempe, der ja nach dem Aufstieg mit dem SVWW im vergangenen Sommer seine Karriere beendet hat, schreibt der WK (€).


Ein paar Medienempfehlungen:

  • Unser Kapitän Sascha Mockenhaupt war beim hr-Heimspiel zu Gast. Wenn man erst mal die übliche halbe Stunde Eintracht-Fan-TV überstanden hat, darf Mocki auch mal was über sich und den SVWW erzählen.
  • Unsere frühere Blog- und Podcast-Mitstreiterin Sonja war mal wieder beim Rasenfunk, um von der Lage beim SVWW zu berichten.
  • Der Stehblog ist seit einiger Zeit nicht mehr alleine auf weiter Flur, denn es gibt ein weiteres Blog, in dem regelmäßig über den SVWW geschrieben wird: kiko.io von Kristof Zerbe. Hauptsächlich widmet Kristof sich dort diversen Tech-Themen, aber seit er letztes Jahr den SVWW für sich entdeckt hat, schreibt er auch regelmäßig über seine Stadionbesuche (auf Englisch).

Was, wann, wo: 2. Bundesliga, 31. Spieltag, Sonntag, 28.April, 13:30 Uhr, zuhause gegen die SpVgg Greuther Fürth

Der Gegner: Lange Zeit sah es in dieser Saison danach aus, dass die SpVgg Greuther Fürth ernsthaft um den dritten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte mitspielen könnte. Kurz nach Beginn der Rückrunde standen die Franken nach Siegen gegen Paderborn und Kiel auch mal auf einem direkten Aufstiegsplatz, aber seitdem kamen nur noch zwei Siege (im Derby gegen Nürnberg sowie vor zwei Wochen gegen Kaiserslautern) und ein Unentschieden (gegen den HSV) dazu, ansonsten setzte es acht Niederlagen – damit ist die Mannschaft von Alexander Zorniger die drittschlechteste Rückrundenmannschaft, nur noch vom SVWW und dem FCK unterboten. Die Torbilanz ist seit Jahresbeginn mit 13:23 sogar schlechter als die des SVWW (13:19). So steht man in der Gesamttabelle mit 42 Punkten auf Platz 9 und kann schon für die nächste Saison planen.

Das Spiel in der Hinrunde verlor der SVWW nach zuvor vier Siegen in Folge mit 0:2.

Der Direktvergleich sieht nicht gut aus, denn der SVWW hat in bisher sieben Zweitligabegegnungen noch nie gegen Greuther Fürth gewonnen (vier Unentschieden, drei Niederlagen). Auch die beiden Spiele in der Regionalliga Süd in der Saison 1994/95 (damals noch SV Wehen gegen SpVgg Fürth) gingen verloren.

Personelles: Jacobsen und Lee müssen noch ein letztes Mal gesperrt zuschauen. Günther musste in Kaiserslautern wegen eines Muskelfaserrisses ausgwechselt werden und fehlt bis auf weiteres, dafür ist Rieble wieder fit und könnte Günther eins zu eins auf der linken Seite ersetzen. Eine andere Option wäre Fechner, der das vertretungsweise in Kaiserslautern ordentlich gemacht hat.

Aufstellungstipp: Stritzel – Mockenhaupt, Angha, Vukotic, Fechner – Mathisen, Heußer – Goppel, Bätzner, Bennetts – Prtajin

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 14 bis 17 stehen.