Macht's gut und danke für den Fisch

So langsam können die Verantwortlichen des SVWW die zweigleisigen Planungen für zweite und dritte Liga sein lassen, denn nach der heutigen Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern können wir die Hoffnung auf den Ligaverbleib wohl endgültig begraben und sich bei der Planung völlig auf Liga 3 konzentrieren. Rechnerisch ist der Relegationsplatz zwar noch erreichbar, da die Konkurrenz im Tabellenkeller auch nur selten punktet, und unter normalen Umständen könnte man aus dem Restprogramm vielleicht noch ein paar Siege erwarten, aber wenn man sich die bisherige Saison, die ja nun ihrem Ende entgegen geht, anschaut, fehlt mir persönlich die Phantasie, um mir noch einen glücklichen Ausgang für Wehen Wiesbaden auszumalen.

Das heutige Spiel kann man ganz leicht in einem Wort zusammenfassen: Grottenkick.

Der SVWW konnte nicht an die gute Leistung im Spiel gegen Fürth anknüpfen und beschränkte sich vornehmlich darauf, die Bälle hinten raus zu hauen. Von einem halbwegs vernünftigen Spielaufbau oder wenigstens so etwas ähnlichem wie Konterfußball nichts zu sehen. Dabei wäre deutlich mehr drin gewesen, denn Kaiserslautern blieb jeglichen Nachweis schuldig, warum man im Aufstiegsrennen noch mitmischen möchte. Auch die Heimmannschaft operierte überwiegen mit langen, aber unpräzisen Bällen. Beide Abwehrreihen konnten meistens die relativ planlosen Angriffsversuche des Gegners klären, es sah fast so aus, als wollte Lautern uns in die dritte Liga begleiten. Not gegen Elend.

Es dauerte sage und schreibe eine halbe Stunde bis der FCK den ersten vernünftigen Spielzug zeigte und zur ersten Torchance kam, die allerdings Alex Walke vereitelte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war unser Torhüter wieder zur Stelle um einen Kopfball von Simpson abzuwehren, den Nachschuss lenkte Torge Hollmann ins Aus. Nach einer geschlagenen Stunde Spielzeit wurden die Gastgeber, u. a. durch die Einwechslung von Sidney Sam, etwas munterer und kamen zu etwas gefährlicheren Aktionen, die aber meistens von den Wiesbadener Verteidigern oder Torwart Walke geklärt werden konnten. Als man sich schon auf einen ergaunerten Punkt wie beim 0:0 in Ingolstadt einstellte, kam doch noch der altbekannte Betzenberg-Effekt zu tragen: zweite Minute der Nachspielzeit, Flanke in den Strafraum, der eingewechselte Nakas steht zu weit von Gegenspieler Jendrisek weg und dieser köpft zum Siegtor ein. Ausgerechnet Jendrisek möchte man hinzufügen, denn dieser war bis dahin überwiegend durch einige groteske Flanken und Torschüsse ins Nichts aufgefallen – und durch eine freche, aber nicht geahndete Schwalbe in der ersten Halbzeit. Im Gegensatz zum letzten Spiel gegen Fürth kann man aber dem Schiedsrichter keinen Vorwurf machen, im Gegenteil, FIFA-Schiri Florian Meyer pfiff sehr gut.

Am Ende steht mal wieder eine, trotz dürftiger Leistung und nur zwei eigener Torchancen, bittere Niederlage und der Abstieg wird so langsam zur Gewissheit.