Da ist doch was faul
Mittlerweile ist meine Freude über den gestrigen 2:0-Sieg gegen Aue schon fast vollständig einer Art von Misstrauen gewichen. Zweiter Heimsieg in Folge? Drei Spiele ohne Niederlage? Schon wieder kein Gegentor? Und das ganze obendrein nicht durch Dusel oder Phantomtore, sondern mit ordentlichem Fußball und herausgespielten Toren?
Das muss einem als SVWW-Anhänger doch verdächtig vorkommen!
Oder hat die Mannschaft tatsächlich schlicht und einfach die Kurve gekriegt, sich mittlerweile gefunden und startet gerade eine Serie, die sie flugs im gesicherten Mittelfeld auftauchen lässt?
Abwarten. Jetzt genießen wir erst mal den Augenblick und freuen uns, dass der SVWW nicht mehr auf einem deprimierenden Abstiegsplatz steht. Folgerichtig hat Trainer HWM erkannt:
„Heute können wir uns freuen, morgen vielleicht auch noch. Aber wir müssen weiterarbeiten.“
Allerdings, Füße hochlegen ist nicht. Aber so blöd werden Trainer und Mannschaft auch nicht sein, da bin ich mal ganz zuversichtlich.
Interessant finde ich die Berichterstattung beim kicker, denn der Spielbericht enthält gleich mehrere Fehler:
- „Nach einem langen Abschlag von Keeper Domaschke stand Ziegenbein knapp 20 Meter vor dem Tor völlig frei und schloss ab.“ Hört sich ja so, als sei sonst kein Spieler mehr dazwischen gewesen. Als ich mich schon fragte, ob was in meiner Apfelschorle war und ich mir den schönen Spielzug vor dem 1:0 nur eingebildet habe, fand ich dann, ebenfalls beim kicker, folgendes: „So entstand die Führung aus einem Doppelpass per Kopf zwischen Aykut Öztürk und Ziegenbein, den Letzterer per Direktabnahme im Auer Tor unterbrachte.“ Ich hatte den Doppelpass in meiner Erinnerung zwar eher auf dem Boden verortet, aber immerhin ist Öztürks Beteiligung am Tor gewürdigt.
- „Nach dem Seitenwechsel machte SVWW mit dem zweiten Treffer alles klar.“ und weiter unten im Text: „Hübner schlug einen Freistoß in den Strafraum. Das Leder wurde immer länger und segelte über Torwart Männel hinweg ins Gehäuse (42.). So ging es dann in die Halbzeitpause.“ Nennt mich Korinthenkacker, aber die 42. Minute war (wie in den meisten Spielen) definitiv vor der Halbzeitpause. Noch spannender allerdings, dass der Freistoß von Sebastian Reinert ausgeführt wurde und Benjamin Hübner per Kopf traf.
- „So verpasste Innenverteidiger Schönheim aus zwölf Metern die Entscheidung, als er nur den Pfosten traf (54.).“ Und schon wieder daneben, der Pfostentreffer geht auf das Konto von Marcel Ziemer. Schönheims vielversprechendster Vorstoß war erst kurz vor Schluss und sein Schuss ging neben das Tor.
Keine Ahnung, was mit dem Schreiberling los war, vielleicht wollte er nur schnell seinen Text runterrotzen, um schnell nach Hause zu seiner Liebsten zu kommen, aber solche Fehler bin ich vom kicker eigentlich nicht gewohnt.
Sei’s drum, wenn die Jungs immer so spielen, können die Reporter meinetwegen schreiben, was sie wollen.