Kehrwoche

Nach einem bislang überwiegend positiven Start in die zweite Saisonhälfte gab’s am vergangenen Wochenende für den SV Wehen Wiesbaden die große Ernüchterung bei der 0:1-Niederlage in Jena. Die nächsten Spiele werden richtungsweisend sein, ob der SVWW weiterhin im oberen Tabellenbereich mitspielen und das Saisonziel Platz 4 erreichen (oder im Idealfall sogar noch ins Rennen um den Relegationsplatz eingreifen) kann oder ob man sich ins Mittelfeld der Tabelle verabschiedet. Eine Katastrophe wäre letzteres zwar nicht, schließlich ist das allererste Ziel, nämlich wenig bis gar nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben, schon so gut wie erreicht, und auch die Qualifikation für den DFB-Pokal kann über den Hessenpokal durchaus noch gelingen, aber es gibt keinen Grund sich mit weniger zufrieden zu geben, wenn noch die Chance auf mehr besteht. Außerdem geht es für einige Spieler darum, sich für eine Weiterbeschäftigung zu empfehlen, denn Gino Lettieri und Wolfgang Gräf haben bereits mit der Kaderplanung für die nächste Saison begonnen.

Um sich weiter im oberen Tabellendrittel zu halten, ist ein Sieg gegen den 1. FC Heidenheim am morgigen Samstag eigentlich zwingend nötig. Die Schwaben stehen mit einem Punkt Rückstand in der Tabelle direkt hinter dem SVWW, haben aber noch ein Spiel weniger. Unter der Woche hatten sie beim Nachholspiel in Stuttgart bereits die Möglichkeit vorbeizuziehen, unterlagen aber 1:2. Das könnte ein Vorteil für Wehen sein, zwar weniger vom Ergebnis (das wollen sie sicher so schnell wie möglich wieder wettmachen), aber sicherlich vom körperlichen Aspekt her. Gerade in der dritten Liga konnten wir das in letzter Zeit schon öfter beobachten, dass nach einer englischen Woche doch eine gewisse Müdigkeit vorhanden ist. Auswärts sind die Heidenheimer auch nicht gerade eine Übermannschaft (4 Siege, 7 Niederlagen), sodass eine Wiederholung des Weheners Siegs aus der Vorrunde durchaus im Bereich des Möglichen ist. Unabdingbare Voraussetzung ist natürlich eine deutliche Steigerung gegenüber dem letzte Spiel in Jena (und – für Insider – dass Seuchenvogel Bertl nicht wieder im Stadion ist).

Aufgrund seiner fünften gelben Karte wird Danko Boskovic fehlen, dafür ist Fabian Schönheim nach Gelbsperre wieder mit dabei. Die vom kicker erwartete Aufstellung würde mir ausgesprochen gut gefallen, denn das schaut nahezu nach Bestbesetzung aus: Ledgerwood wieder hinten rechts und Schönheim auf links (wo seine Offensivqualitäten viel besser zur Geltung kommen als in der Innenverteidigung), Mintzel im linken Mittelfeld (anstelle des zuletzt reichlich indisponierten Menga), der Rest so ziemlich wie gehabt.

Auf Heidenheimer Seite gilt besonderer Augenmerk dem Liga-Toptorjäger Patrick Mayer (18 Tore) sowie Marc Schnatterer (11 Tore), aber immerhin ist dort kein ehemaliger Wehener im Kader, der ja fast zwangsläufig gegen uns treffen würde.

Einen Tipp verkneife ich mir diesesmal, denn üblicherweise geht das ja nicht gut. Hoffen wir einfach auf ein gutes Spiel.