Am Abgrund

3. Liga, 29. SpieltagSV Wehen Wiesbaden – VfR Aalen 0:1

Das Spiel in maximal fünf Worten: „Stets bemüht“ genügt nicht.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Nach einer wackligen Anfangsphase bekam der SVWW das Spiel in den Griff und es war den Spielern deutlich anzumerken, dass sie direkter und zielstrebiger den Weg zum Tor suchten als noch letzte Woche gegen Osnabrück. Das ging zwar auf Kosten der Passgenauigkeit, aber ein paar Möglichkeiten entstanden daraus doch. Aber wie schon Andreas Brehme wusste: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.“ Einmal war es knapp Abseits, ein andermal parierte der Torwart und schließlich landete ein Kopfball aus wenigen Metern am Pfosten. Aalen hatte – bis auf die Schlussphase, als Wehen alles nach vorne warf – nur wenige Chancen, nutzte aber die erste Ecke, die (natürlich!) der beim SVWW ausgemusterte Jonathan Kotzke per Kopf ins Tor verlängerte. Unterm Strich steht die vierte Niederlage in Folge, gegen einen alles andere als überragenden Gegner.

Liebling des Spiels: Luca Schnellbacher. Fehlt seit einiger Zeit verletzt und auch wenn er nicht der größte Knipser der Liga ist, ist mit seiner Rückkehr auf den Platz der letzte Funke Hoffnung auf eigene Tore verbunden.

Szene des Spiels: 70. Minute, Flanke von rechts, David Blacha kommt im Torraum ungehindert zum Kopfball – und trifft nur den Pfosten. Hätte der „Gamechanger“ werden können.

Vor dem Spiel: 

Nach dem Spiel: Stündliches Aktualisieren der SVWW-Homepage um nachzuschauen, ob Sven Demandt schon „beurlaubt“ wurde.

Das fiel auf:
+ Das Bemühen, schneller Richtung gegnerisches Tor zu kommen, war deutlich erkennbar.
– Es fehlte aber – wie immer – sowohl an Genauigkeit als auch an guten Ideen.
– Im Laufe des Spiels war auch immer mehr Verzweiflung und das Schwinden des Glaubens an ein Erfolgserlebnis spürbar.

Zuschauer: 1.743, davon 200-250 Gästefans. Lautete die Schätzformel für unseren Zuschauertipp noch bis vor kurzem „2.000 + Gäste“ sind wir mittlerweile bei „1.500 + Gäste“ angekommen. Zum letzten Saisonspiel gegen VfB Stuttgart II wird es dann wohl nur noch dreistellig.

Tabelle: Der SVWW steht mit weiterhin 31 Punkten im Moment offiziell auf Platz 16, aber da die dahinterliegenden und mit dem SVWW punktgleichen Chemnitz und Cottbus noch ein Nachholspiel gegeneinander bestreiten, wird mindestens einer noch vorbeiziehen, bei einem Unentschieden sogar beide. Die Stuttgarter Kickers liegen nur einen Punkt dahinter und auch der VfB II ist mit 27 Punkten nicht weit entfernt.

Serien und Rekorde: Vier Niederlagen in Folge, ein Punkt aus den letzten sechs Spielen, nur drei Tore in den acht Spielen seit der Winterpause. Seit dem Ende der „immerhin ungeschlagen“-Serie ging es in den letzten Wochen rapide bergab. Sven Demandt mittlerweile mit dem schlechtesten Punkteschnitt aller SVWW-Trainer mit mindestens zehn Spielen.

Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag bei Hansa Rostock. Die Mannschaft um die Ex-SVWWler Marcel Ziemer, Tobias Jänicke und Maximilian Ahlschwede steht mit einem Punkt Vorsprung ein Platz vor Wehen. Am letzten Wochenende unterlag Rostock mit 1:4 in Magdeburg. Im Hinspiel trennte man sich nach einem gruseligen Spiel 0:0.