Am seidenen Faden

3. Liga, 36. SpieltagSV Wehen Wiesbaden – SC Preußen Münster 0:2

Das Spiel in maximal fünf Worten: Immer derselbe Mist.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Wie schon so oft war der SVWW engagiert, kam auch zu ein paar Torchancen, trifft aber einfach die Bude nicht. Dem Gegner, in diesem Fall Münster, genügen wenige Gelegenheiten, um als Sieger vom Platz zu gehen. Der Absturz in die Regionalliga rückt näher.

Liebling des Spiels: David Blacha. Enormes Pensum, vorne wie hinten zu finden, immer anspielbar. Leider war auch sein Torschuss nach Solo letztlich zu ungefährlich.

Szene des Spiels: 22. Minute, Preußen-Stürmer Hoffmann steht plötzlich frei vor Kolke und trifft zur Führung. Beim Zusammenprall mit Kolke verletzt sich Hoffmann aber schwer am Knie und muss sofort ins Krankenhaus. Dumm, dass vor dem Zuspiel die SVWW-Abwehr wegen eines vermeintlichen Abseitspfiffs stehen geblieben war, der Pfiff aber aus dem Fanblock kam. Darf natürlich keine Entschuldigung sein, denn im Zweifelsfall sollten die Verteidiger eben noch ein paar Sekunden weiterspielen, aber der Trottel mit der Pfeife (der auch schon vor zwei Wochen genervt hat) braucht bitte nicht wiederkommen.

Vor dem Spiel: (Zweck-)optimistisch, dass zwei Heimsiege zum Klassenerhalt reichen müssten.

Nach dem Spiel: Ist klar, dass die beiden letzten Spiele (nächste Woche in Großaspach und dann zuhause gegen den VfB Stuttgart) gewonnen werden müssen.

Das fiel auf:
+ Der Einsatz stimmte über lange Zeit.
– Die letzte Viertelstunde war dann aber von einem Aufbäumen gegen die Niederlage nicht mehr viel zu spüren, dabei stand es nur 0:1. Das 0:2 kurz vor Schluss war dann nur folgerichtig.
+/- Chancen waren da, zwar nicht im Übermaß, aber genügend, um ein Spiel zu gewinnen. Man müsste halt nur mal treffen.

Zuschauer: 2.814, davon ca. 700-800 Gästefans. Die niedrige Gesamtzahl verwunderte mich, denn es wirkte gerade auf der Nordtribüne deutlich voller als zuletzt.

Tabelle: Weiterhin Vorletzter. Zum Glück haben Bremen und Cottbus ebenfalls verloren, sodass der Rückstand auf den rettenden Platz 17 weiterhin nur einen Punkt beträgt. Der VfB Stuttgart II steht als Absteiger fest.

Serien und Rekorde: In 15 Spielen seit der Winterpause hat der SVWW ganze fünf Tore erzielt. Weisste Bescheid.

Ansonsten: Mitte der ersten Halbzeit konnte Marc Lorenz sein Kunststück aus der Hinrunde wiederholen, nämlich einen Freistoß aus 30 Metern Torentfernung übers Tribünendach zu bolzen. Das macht ihm so schnell keiner nach.

Nächstes Spiel: Am kommenden Mittwoch findet um 19:30 Uhr das Hessenpokalfinale gegen Kickers Offenbach statt. Warum das in Haiger, jeweils über 100 km von beiden teilnehmenden Vereinen entfernt, stattfinden muss, weiß wohl nur ein sehr exklusiver Zirkel beim HFV. Mit einem Sieg könnte man sich für den DFB-Pokal qualifizieren und nochmal Schwung für die beiden letzten Ligaspiele mitnehmen, aber bei einer Niederlage droht neben der Blamage auch noch das letzte bisschen Selbstvertrauen zu schwinden. Schwierig.