3. Liga, 21. Spieltag: Energie Cottbus – SVWW 2:3
Tore: Lorch (6.), Hansch (9., 32.) – Scheidhauer (82.), Mamba (90.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Sicheren Sieg beinahe noch vermurkst.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Neuzugang Hansch durfte direkt neben Schäffler im Sturm beginnen, auf den Außenbahnen spielten Kyereh links und Schmidt rechts – hatten wir so auch noch nicht oft. Gastgeber Cottbus plagten große Personalengpässe, sodass Trainer Wollitz eine ziemlich junge und nicht eingespielte Mannschaft aufbieten musste, was man auch gleich deutlich merkte. Im Anschluss an eine zunächst abgewehrte Ecke kam der Ball erneut zu Eckenschütze Schmidt auf die linke Seite, dessen Flanke Kyereh eher unfreiwillig auf Lorch ablegte, der wiederum aus kurzer Entfernung zur frühen Führung traf. Wenige Minuten später stand es schon 2:0 für die Gäste, als sich der Cottbuser Verteidiger bei einem langen Ball schwer verschätzte und somit Hansch alleine vor dem Torwart stand. Hansch hatte nach einer Hereingabe von Kuhn das 3:0 auf dem Fuß, traf den Ball aber nicht richtig. Das holte er kurz darauf nach, als er Schmidts Freistoßflanke verwandelte. Kurz vor der Halbzeitpause kam Energie das erste Mal halbwegs gefährlich vor Kolkes Tor, aber der Abschluss misslang. Vermutlich war der Wehener Plan für die zweite Halbzeit, zunächst mal hinten sicher zu stehen und bei Gelegenheit per Konter nachzulegen, aber irgendwie ging dabei nach und nach die Spielkontrolle verloren. Gegen Ende warfen die Gastgeber nochmal alles nach vorne, erzielten das 1:3 und bekamen in der Schlussphase noch einen Strafstoß, weil Mockenhaupt einen Schuss beim Wegdrehen anscheinend mit dem Oberarm abwehrte. Kolke konnte zwar den Elfmeter zunächst parieren, aber der Abpraller ging genau in die Mitte, wo Mamba seine zweite Chance zum 2:3 nutzte. Dabei blieb es dann glücklicherweise, aber der Mannschaft sollte es eine Lehre sein, dass auch ein komfortabler Vorsprung nicht zum Schongang berechtigt.
Liebling des Spiels: Florian Hansch. Ein Doppelpack im ersten Spiel für den neuen Verein, das ist so gut, dass es fast schon kitschig ist.
Szene des Spiels: 31. Minute, auf der linken Außenbahn, direkt vor der Cottbuser Ersatzbank wird Kyereh gefoult. Startsev sieht zu Recht gelb, aber der Cottbuser Trainer Wollitz führt sich in gewohnter Manier auf mit Beschimpfen des Gefoulten und des Schiedsrichters, höhnischer Applaus inklusive. Die Folge: Freistoß Schmidt, Tor Hansch, 3:0, dankebitte.
Vor dem Spiel: Angesichts der Tabellensituation und des gebeutelten Gegners durfte man für den SVWW nichts anderes als drei Punkte erwarten.
Nach dem Spiel: Eher erleichtert als glücklich.
Das fiel auf:
+ In der ersten Halbzeit eine sehr gute, konzentrierte Leistung mit sehr guter Chancenverwertung.
– In der zweiten Halbzeit die durchaus vorhandenen Möglichkeiten, das Spiel endgültig zu entscheiden, nicht gut ausgespielt und stattdessen mit Nachlässigkeiten den Gegner wieder ins Spiel geholt.
– Die Wechsel haben diesmal die Mannschaft klar verschlechtert. Schäffler musste wegen Verletzung früh in der zweiten Halbzeit raus, der eingewechselte Schwadorf blieb blass. Für Titsch-Rivero, der früh gelb-vorbelastet war, kam Gül zu seinem Debüt. Der wirkte zwar sehr engagiert, leistete sich aber einige üble Fehlpässe. Schließlich kam für Hansch noch Brandstetter, der aber vorne auch keine wirkliche Entlastung schaffte.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, Magenta Sport (Video)
Zuschauer: 4.517, davon 20 Gästefans.
Tabelle: Der SVWW bleibt auf dem 6. Platz, verkürzt aber den Abstand auf den Relegationsplatz um einen Zähler.
Serien und Rekorde: Florian Hansch ist der 14. Wehener Torschütze in dieser Saison. Niklas Schmidt hat bereits sieben Tore aufgelegt und ist damit aktuell der drittbeste Vorbereiter der Liga.
Ansonsten: Es kam jetzt nicht mehr ganz überraschend, dass Stephan Andrist den Verein verlässt und sich dem VfR Aalen anschließt. Mehr dazu am Donnerstag in der Wochenzusammenfassung.
Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag zuhause gegen Hansa Rostock (Anstoß um 13:00 Uhr!).