3. Liga, 27. Spieltag: SVWW – TSV 1860 München 0:1
Tor: Mölders (85.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Mistkram, elender.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Wie erwartet durfte Schäffler wieder von Beginn an ran und auch Mrowca kehrte zurück und ersetzte den erkrankten Titsch-Rivero. Etwas überraschend kam auch Gökhan Gül zu seinem Startelfdebüt, Lorch musste dafür auf die Bank. Wehen verschlief diesmal nicht die Startphase, sondern war gleich mitten im Geschehen und nach wenigen Minuten hatte Kyereh die erste gute Chance, traf aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz. Auch die Gäste versteckten sich nicht und so entwickelte sich in der ersten Halbzeit eine intensive Partie, in der der SVWW eigentlich durch Kyereh in Führung ging. Schiedsrichter Gräfe bzw. sein Assistent wollten aber eine Abseitsstellung erkannt haben – zu Unrecht, wie die TV-Bilder zeigten. In der zweiten Halbzeit eine ähnliche Situation für 1860, wieder hob der Assistent die Fahne, aber diesmal korrekterweise. Die Intensität nahm mit zunehmender Spieldauer ab, Wehen kam fast überhaupt nicht mehr vors gegnerische Tor und in der Schlussphase schließlich die Krönung in negativer Hinsicht: Flanke in den Strafraum, Mockenhaupt kommt nicht ran und Mölders kann aus kurzer Distanz einköpfen. In der Nachspielzeit gab es noch eine Serie von Ecken, auch Kolke war natürlich mit vorne, aber der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen.
Liebling des Spiels: Sebastian Mrowca. Viele Balleroberungen, gute Seitenverlagerungen – sehr gelungenes Comeback nach vier Monaten Verletzungspause.
Szene des Spiels: 34. Minute, ein Abschlag von Münchens Torwart Hiller wird durch eine plötzliche Windböe viel zu kurz, Schmidt passt auf Kyereh, der am Keeper vorbei einschiebt. Großer Jubel, Kofi macht seinen Salto und plötzlich Pustekuchen – angeblich Abseits. Nachdem Bundesliga-Schiedsrichter Gräfe und sein Gespann dem SVWW schon beim Spiel in Kaiserslautern einen klaren Elfmeter verweigerten, erkennen sie diesmal einen korrekten Treffer nicht an. Was haben die nur gegen uns?
Vor dem Spiel: Den Blick auf die gut gefüllte Südtribüne genossen.
Nach dem Spiel: Viel Frust – und ein letzter Blick auf die Westtribüne, die ab morgen abgebaut wird.
Das fiel auf:
+ Obwohl die Doppelsechs komplett ersetzt wurde, funktionierte das auf Anhieb ziemlich gut.
– Je länger die zweite Halbzeit dauerte, desto statischer und ideenloser wurde das Spiel des SVWW.
– Diawusie hat immer noch nicht seine Spritzigkeit der letzten Saison zurück. Gleich mehrere Male erreichte er Diagonalbälle oder Steilpässe nicht, weil er einfach zu langsam war – was hat er bloß im letzten halben Jahr in Ingolstadt gemacht?
Das schreiben die anderen:WK, kicker, Magenta Sport (Video), hessenschau (mit Video)
Zuschauer: 6.166, davon mindestens 2.500 Gästefans.
Tabelle: Der SVWW bleibt auf dem vierten Platz. Osnabrück und Karlsruhe setzen sich etwas ab, auch Halle hat schon fünf Punkte Vorsprung. Immerhin verlieren die Verfolger Uerdingen und Unterhaching ebenfalls.
Serien und Rekorde: Die zweite Heimniederlage hintereinander, beide ohne eigenes Tor, insgesamt drei Spiele ohne Sieg am Stück. Markus Kolke, der sein 200. Drittligaspiel – alle für den SVWW – absolvierte, hatte sich sein Jubiläum sicher anders vorgestellt
Nächstes Spiel: Lange Zeit sich zu grämen, gibt es nicht, denn schon am Mittwoch (19 Uhr) geht es zur SG Sonnenhof Großaspach.