3. Liga, 34. Spieltag: Carl Zeiss Jena – SVWW 3:1
Tore: Eckardt (17.), Tietz (28.), Brügmann (92.) – Schäffler (73.)
Das Spiel in maximal fünf sechs Worten: Am Torwart und sich selbst gescheitert.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Rüdiger Rehm ließ Dittgen trotz Mintzels Gelbsperre auf der linken Offensivposition, stattdessen kam Wachs als Linksverteidiger zu seinem ersten Einsatz in 2019. Reddemann startete wie erwartet in der Innenverteidigung. In der ersten Viertelstunde passierte nicht viel, aber ab dann war einiges los. Erst parierte Jenas Torwart Coppens einen Schäffler-Kopfball aus kurzer Distanz, dann köpfte ein Verteidiger Mockenhaupts Versuch von der Linie. Statt der Führung für Wehen fiel dann nach der ersten Ecke mit der ersten Chance für Jena das 1:0 für die Gastgeber. Damit nicht genug, knapp zehn Minuten später folgte auch noch das 2:0, als die Wehener Defensive sich ziemlich dämlich anstellte und Jenas Tietz alleine auf Kolke zuliefen ließ. Es gab noch die eine oder andere Chance auf den Anschlusstreffer vor der Pause, aber es blieb beim fast schon absurden 2:0-Halbzeitergebnis. Die Gastgeber machten es sich mit der Führung im Rücken gemütlich und verteidigten die Wiesbadener Angriffsversuche einigermaßen souverän weg. Knapp 20 Minuten vor Abpfiff keimte doch nochmal Hoffnung auf, als Schäffler Shipnoskis Kopfballablage ins Tor bugsierte, aber der Ausgleich wollte nicht fallen, unter anderen weil Coppens im Jenaer Tor einen Sahnetag erwischt hatte. Rehm hatte so offensiv gewechselt, wie er nur konnte, aber das resultierte nur noch im 3:1 in der Nachspielzeit gegen eine entblößte Gästeabwehr.
Liebling des Spiels: Nicklas Shipnoski. Gab die Vorlage zum 1:2 und hatte noch einige andere gute Szenen.
Szene des Spiels: 27. Minute, langer Ball aus der Jenaer Hälfte, Mockenhaupt turnt weit vorne rum und verliert den Zweikampf, auch Reddemann rückt unnötigerweise raus und prompt hat Tietz freie Bahn zum Tor. Sowas darf einfach nicht passieren.
Vor dem Spiel: Hatte ich nach Betrachten der Aufstellung schon eine dunkle Vorahnung.
Nach dem Spiel: Fühlte man sich ein bisschen an das Zwickau-Spiel erinnert. Diesmal scheiterte man zwar nicht an Pfosten und Latte, sondern am gegnerischen Keeper, aber so eine gewisse Ratlosigkeit war auch wieder zu erkennen.
Das fiel auf:
+ Die Mannschaft will ja, das kann man ihr nicht absprechen.
– Aber irgendwie ist es insgesamt doch zu wenig. Als Aufstiegsaspirant muss einem auch gegen eine engstehende Abwehr mal etwas Überraschendes einfallen.
+/- Vielleicht ist auch langsam der Akku leer?
– Sobald Mockenhaupt seines starken, gewohnten Nebenmanns beraubt ist, fängt er auch an zu patzen. War letzte Saison schon so, als Ruprecht fehlte und wiederholt sich jetzt in Abwesenheit von Dams.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, Telekom (Video), hessenschau (mit Video)
Zuschauer: 5.577, davon etwa 100 Gästefans.
Tabelle: Halle gewann sein Heimspiel und liegt damit wieder einen Punkt vor dem SVWW. Karlsruhe holte ebenfalls einen Dreier und hat jetzt vier Punkte Vorsprung vor Wehen. Osnabrück hat den Aufstieg unterdessen mit einem Heimsieg perfekt gemacht – Glückwunsch dazu!
Serien und Rekorde: Es bleibt dabei, der SVWW kann in Jena einfach nicht gewinnen. Hoffentlich steigt Wehen auf oder Jena ab, damit uns das nächstes Jahr erspart bleibt.
Ansonsten: Der SVWW 2019: vier Siege, drei Niederlagen, vier Siege, drei – zwar nicht Niederlagen, aber schwache Spiele, denn der Sieg gegen Köln war auch nicht gerade überragend. Wenn jetzt nochmal vier Siege folgen, könnte es aber noch reichen.
Nächstes Spiel: Am nächsten Montag (19 Uhr) in der Brita-Arena gegen den 1. FC Kaiserslautern.