2. Bundesliga, 5. Spieltag: SVWW – SSV Jahn Regensburg 0:5

Tore: Grüttner (35., 61., 76.), Kuhn (Eigentor, 42.), George (85.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Vorne pfui, hinten mega-pfui.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Für die in Bochum verletzt ausgewechselten Ajani und Lorch starteten Shipnoski und Dams, Kuhn war wieder fit. Vor der Partie hatte Rüdiger Rehm von „Wut im Bauch“ berichtet, was auf einen leidenschaftlichen Auftritt hoffen ließ. Allerdings war das Gegenteil der Fall, die erste halbe Stunde war von beiden Mannschaften ziemlich mau. Beide Teams hatten gerade mal eine halbwegs ordentliche Chance zustande gebracht und just, als man sich beim Gedanken „zum Glück sind die anderen auch so schlecht“ ertappte, fiel das 0:1. Shipnoski hatte in der Vorwärtsbewegung den Ball verloren, ein schneller Gegenstoß brachte den Ball in den Wehener Strafraum, Mrowca grätschte noch vorbei und Grüttner traf zur Gästeführung. Kurz vor der Halbzeitpause kam es noch schlimmer, als bei einem erneuten Regensburger Konter Kuhn die Flanke ins eigene Tor ablenkte. Die zweite Halbzeit begann mit Kyereh und Knöll für Shipnoski und Dittgen und tatsächlich spielte der SVWW energischer nach vorne. Die insgesamt siebte Ecke wurde auch endlich mal gefährlich, Kyereh traf aber nur den Pfosten. Die Drangphase wurde jäh beendet, als man nach einem weiteren Konter das 0:3 fing. Danach schien die Mannschaft aufzugeben. Statt einem ebenso späten wie nutzlosen Anschlusstreffer gab es diesmal noch zwei weitere Gegentore und am Ende stand die höchste Heimniederlage in 12 Jahren Brita-Arena.

Liebling des Spiels: Die Fans in N6, die sich nach dem 0:3 in Ironie flüchteten. Es wurden imaginäre Treffer bejubelt und aus dem Lied „Ein Tor, ein Tor, … auf geht’s Wehen, schieß ein Tor“ wurde „Ein Bier, zwei Bier… sauf ein Bier“.

Szene des Spiels: 70. Minute, völlig unbedrängt prügelt Niklas Dams den Ball übers Tribünendach. Passte gut zum desolaten Auftritt der Mannschaft.

Vor dem Spiel: War ich sehr optimistisch, nahezu sicher, dass der erste Saisonsieg gelingen würde.

Nach dem Spiel: Werde ich so schnell nicht mehr auch nur ansatzweise optimistisch in ein Spiel gehen.

Das fiel auf:
– Zweikampfverhalten und Defensivarbeit einmal mehr unterirdisch. So macht man es jedem Gegner leicht.
– Schon wieder wacht man erst nach einem Zwei-Tore-Rückstand auf.
– Eigene Spielidee nicht erkennbar. In einer Liga, in der die meisten Teams aus einer sicheren Defensive schnell umschalten wollen, muss man halt auch irgendeinen Plan haben, wenn der Gegner dasselbe vorhat wie man selbst.

Das schreiben die anderen: WK, kicker

Zuschauer: 3.857, davon 300 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW festigt seine Stellung am Tabellenende.

Serien und Rekorde: Fünf sieglose Spiele zu Saisonbeginn, das erinnert stark an die letzte Saison, als es nach dem knappen Auftaktsieg in Aalen erst mal in den Tabellenkeller ging. Nach der Länderspielpause Anfang September ging es dann steil aufwärts, Ergebnis bekannt und Wiederholung erwünscht. Wobei es diese Saison ja gar nicht auf Platz 3 enden muss, Platz 15 würde völlig genügen.

Ansonsten: Mit Stefan Aigner wurde gestern ein sehr erfahrener Angreifer verpflichtet. Hoffen wir mal, dass das richtige Signal zum Umschwung ist, so wie es letztes Jahr die Verpflichtung von Marcel Titsch Rivero war.

Nächstes Spiel: Die Liga pausiert am kommenden Wochenende, weshalb es am Donnerstag ein Testspiel in Haiger gegen Borussia Mönchengladbach gibt. Den nächsten Versuch, den ersten Saisonsieg zu erringen, unternimmt der SVWW am übernächsten Freitag in Fürth.