Die Wehenschau (KW 18/2020)

Nach ursprünglichem Plan stünde für den SV Wehen Wiesbaden am kommenden Wochenende die Partie gegen den 1. FC Nürnberg auf dem Programm, das vorletzte Heimspiel der Saison und somit mitten in der heißen Endphase der Saison. Nun ist bekanntlich alles anders und es steht weiterhin noch nicht fest, ob die Saison nochmal fortgesetzt und halbwegs regulär beendet werden kann. Die Vertreter der Liga und der Vereine sind natürlich für eine Fortsetzung und haben ihrer Meinung nach ein schlüssiges Konzept dazu vorgelegt, aus der Politik hört man unterschiedliche Bewertungen, während man nicht nur aus den Reihen der organisierten Fans Bedenken bis zu deutlicher Ablehnung vernimmt. Sky und die Bild-Zeitung sind mit ihrem Jubel etwas vorgeprescht, was auch bei der DFL nicht gut ankam.

SVWW-Geschäftsführer Nico Schäfer durfte bei rheinmaintv für die Fortsetzung mit „Fernsehspielen“ werben und Trainer Rüdiger Rehm kam beim hr Heimspiel zu Wort. Nebenbei erfährt man, dass man sich im Training von „Kleinstgruppen“ schon auf Gruppen mit bis zu acht Spielern gesteigert hat. Sieh mal an.


Neben den rein gesundheitlichen Maßnahmen gibt es auch weitere Ideen für den Fall der Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Beispielsweise wurde vorgeschlagen, vorübergehend fünf statt drei Spielerwechsel zu erlauben. Der dänische Erstligisten FC Midtjylland macht sich Gedanken, wie man die Fans trotz Zuschauerverbots am Spiel teilhaben lassen kann und möchte auf dem Stadionparkplatz ein Autokino einrichten. Wie praktisch, dass morgen auf dem Halberg ein „Popup-Autokino“ in Betrieb geht – da könnte man doch auch die SVWW-Spiele übertragen, sofern es denn bald weitergeht. Und falls das nicht möglich sein sollte, könnte man doch wenigstens ein paar Klassiker der Vereinsgeschichte dort zeigen, beispielsweise das Relegationsrückspiel vom letzten Jahr oder das Hessenpokalfinale von vor drei Jahren.


Wenn wir etwas weiter in die Zukunft blicken, gibt es auch gute Nachrichten, denn an der Lizenzerteilung wird kein Bewerber um einen Platz in den ersten beiden Ligen für die kommende Saison scheitern. Wie es generell weitergehen kann bzw. was sich vielleicht ändern sollte (beispielsweise Gehaltsbegrenzungen), soll eine DFL-Taskforce „Zukunft Profifußball“ erarbeiten.

Der SVWW hat für die nähere Zukunft bereits Entscheidungen getroffen und die Verträge mit allen vier Trainer im Leistungsbereich (d. h. U15 aufwärts) des Nachwuchsleistungszentrums verlängert.


Schon vor einigen Wochen wurde berichtet, dass die bisherige Kapazitätsanforderung von 15.000 Plätzen für Zweitligastadien etwas aufgeweicht wurde. Mittlerweile habe ich eine detailliertere Beschreibung der „Lex Wehen“ gefunden:

„Clubs der 2. Bundesliga, deren offizielle Zuschauerzahlen in den letzten zehn Spielzeiten jeweils unter einem Schnitt von 7.500 lagen, dürfen ihre Heimspiele mit einem reduzierten Fassungsvermögen von 12.500 Zuschauern austragen, wenn ihr Stadion für Fußballspiele vor mindestens 15.000 Zuschauern zugelassen ist und ein Fassungsvermögen von 15.000 Zuschauern ohne bauliche Veränderung des Stadionkörpers erreicht werden kann (beispielsweise durch Änderung der Stehplatz-/Sitzplatzkonfiguration).“

stadionwelt.de beruft sich auf den Bund der Steuerzahler, der wiederum die DFL zitiert.

Zum Abschluss noch zwei Empfehlungen.

Stefan Blöcher, Geschäftsführer der Brita-Arena und ehemaliger Weltklasse-Hockeyspieler, war bei Enno Uhde zu Gast im Podcast „Wiesbaden Radio & Show„. Auch Uhde ist beim SVWW kein Unbekannter, war er doch damals an der Kampagne „SV WIR“ beteiligt.

Und hier noch für die fußballfreie Zeit das Online-Quiz „Fußballer raten„. Offenbar habe ich das vor längerer Zeit schon mal gespielt, denn ich halte im SVWW-Quiz (mangels Konkurrenz) die Highscores. Das hatte ich aber völlig vergessen und bin erst wieder durch dieses Interview darauf gestoßen. Also, stoßt mich vom Thron – viel Spaß! 😉


Beitragsbild von .mw.