2. Bundesliga, 28. Spieltag: SVWW – SV Sandhausen 0:1

Tore: Diekmeier (45.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Hasse alles.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Wie erwartet kehrten Mockenhaupt und Röcker in die Startelf zurück. Für den verletzten Mrowca spielte Lorch, der gegen Heidenheim noch innen verteidigte. Kyereh ersetzte rechts offensiv den gesperrten Aigner, Schäffler gab diesmal die hängende Spitze und Knöll startete ganz vorne. Warum ich das so detailliert aufführe, weiß ich selbst nicht so recht, denn es war völlig egal, wer da vorne spielte, es kam ohnehin quasi kein Ball an. Als Mitte der ersten Halbzeit Schäffler in der eigenen Hälfte einen Ball eroberte und Knöll steil schickte, stand dieser völlig frei vor dem Tor, brauchte aber zu lange, um zum Abschluss zu kommen und ließ sich noch entscheidend stören. Kurz danach traf Knöll nach einer Ecke freistehend den Ball nicht – und das waren dann auch schon alle Wehener Chancen der ersten Halbzeit. Sandhausen war auch nicht wirklich gut, wirkte aber dann doch noch etwas strukturierter. In der Nachspielzeit konnte der SVWW den Ball nach einer Ecke nicht klären und Dennis Diekmeier – der Mann, dessen notorische Torungefährlichkeit über die Jahre schon ein Running Gag geworden ist – traf per Kopf zur Gästeführung. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel auch nicht besser, wieder dauerte es lange, bis es mal eine Chance gab: Schwede zielte knapp am Tor vorbei. Sandhausen hatte noch ein paar gefährliche Konter, verpasste dabei die Vorentscheidung, brachte aber letztlich den knappen Vorsprung über die Zeit, auch weil dem SVWW (in der Schlussphase nach Gelb-Rot für Schwede in Unterzahl) erneut so gar keine zündende Idee kam.

Liebling des Spiels: Auf Wehener Seite am ehesten Jeremias Lorch, der einige gute Aktionen hatte und zumindest phasenweise so wirkte, dass er das Spiel wirklich gewinnen wollte – was man leider nicht von allen seinen Kollegen behaupten kann. Wechselte nach Schwedes Platzverweis nach links und machte seine Sache auch dort ordentlich.

Szene des Spiels: 78. Minute, Max Dittgen bekommt Gelb, weil er einen Freistoß zu schnell ausführt und der Schiedsrichter den Ball noch nicht freigegeben hat. Natürlich war es seine fünfte.

Vor dem Spiel: Hatte man die Chance auf Big Points gegen einen Gegner, der seit Ende Januar nicht mehr gewonnen hatte. Und hatte Rehm nach dem schwachen letzten Spiel in Heidenheim nicht angekündigt, dass man wieder dieselbe Intensität und Leidenschaft wie im Spiel gegen Stuttgart zeigen wolle?

Nach dem Spiel war ich so frustriert wie schon lange nicht mehr.

Das fiel auf:
– Fast nur lange Bälle, planlos nach vorne geschlagen. Nachdem man vor einiger Zeit noch viele Chancen hatte, aber aufgrund mangelnder Effizienz die Spiele verlor, scheint der SVWW nun wieder in der Phase zu sein, wo man nahezu keine Abschlüsse hat – und wenn diese wenigen Chancen dann ausgerechnet solche Torjäger wie Dittgen gegen Heidenheim oder diesmal Knöll haben, steht halt vorne die Null.
– Auch wenn man es hinten überwiegend im Griff hat, ist man doch immer für ein Gegentor gut. Das letzte Zu-Null war Ende Januar beim Heimsieg gegen Aue.
– Erst zwei Innenverteidiger gesperrt, dann fiel die rechte Seite aus, nun ist die linke Seite gesperrt. Hilft auch nicht unbedingt.
+/- In der 20. Minute bekam ein Sandhäuser Verteidiger nach einer Lorch-Flanke den Ball im Strafraum an den Arm. Ich finde es ja richtig, dass es dafür keinen Strafstoß gibt, aber bei einer sehr ähnlichen Szene von Medic im Heimspiel gegen Kiel meldete sich der VAR. Hat man etwa wieder stillschweigend die Richtlinien verändert, wann der VAR eingreifen darf?

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Highlight-Video

Zuschauer: 0

Tabelle: Der SVWW bleibt mit 28 Punkten auf dem vorletzten Platz.

Nächstes Spiel: Am Sonntag (13:30 Uhr) auswärts beim Hamburger SV.