2. Bundesliga, 34. Spieltag: SVWW – FC St. Pauli 5:3

Tore: Aigner (11., 38.), Tietz (12., 62., 66.) – Östigard (25.), Veerman (32., 73.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Netter Sommerkick zum Abschied.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Einige Stammspieler fehlten, Schäffler wegen Gelbsperre, andere wie Torwart Lindner offiziell wegen Verletzungen, vielleicht wollte man sich auch nur die Einsatzprämie sparen. Jedenfalls durfte Watkowiak mal wieder spielen, davor Franke, Mrowca, Mockenhaupt und überraschend Guthörl. Lorch und Chato bildeten die Doppelsechs, Kyereh und Kuhn die Flügel und im Zentrum spielten Aigner und Tietz. Nach gut zehn Minuten trafen die beiden Letztgenannten zum Doppelschlag und weil gleichzeitig der KSC zurücklag, fing der Sky-Kommentator schon an, ein Wunder herbeizuraunen. Weitere Chancen ließ der SVWW aus und als St. Pauli ohne große Gegenwehr zum 2:2 ausgleichen konnte, wusste man auch wieder, warum Wehen auf einem Abstiegsplatz steht. Aigner gelang jedoch noch vor der Pause die erneute Führung. Er war es auch, der in der zweiten Halbzeit im Strafraum gefoult wurde, Tietz verwandelte den fälligen Elfmeter. Kurz darauf traf Tietz auch noch zum Hattrick, auf der anderen Seite durfte Veerman ebenfalls nochmal und dann war es auch irgendwann mal gut. Wenigstens den erhofften ordentlichen Abschied hat der SV Wehen Wiesbaden im vorerst letzten Zweitligaspiel geschafft.

Liebling des Spiels: Tietz mit Hattrick oder Aigner mit vier Torbeteiligungen wären natürliche Kandidaten, aber vor allem hat mich Michael Guthörl mit vielen guten Offensivaktionen positiv überrascht. In der Defensive waren auch ein paar Defizite unübersehbar, aber in der nächsten Saison in der 3. Liga sollten wir ihn öfter zu sehen bekommen.

Szene des Spiels: 61. Minute, gerade hatte Franke die Chance zum 4:2, als im direkten Gegenzug ein Schuss von Veerman an den Pfosten knallt und von da direkt in Watkowiaks Arme springt. Eine Minute später wird Aigner auf der anderen Seite gefoult und es steht doch 4:2 statt 3:3.

Vor dem Spiel war es ganz angenehm, mal ein Pflichtspiel anzuschauen ohne besondere Erwartungen, Hoffnungen, Sorgen.

Nach dem Spiel:

Das fiel auf:
+ Die Mannschaft hatte richtig Bock, nochmal was zu zeigen, profitierte allerdings auch davon, dass beim Gegner diese Lust weniger ausgeprägt war.
+/- Zweikämpfe waren Mangelware, es sah teilweise eher nach einem Testspiel aus.
+/- In Ansätzen bekam man nochmal eine Zusammenfassung der Saison: nach vorne funktioniert es manchmal richtig gut, hinten ist man allerdings immer für billige Gegentreffer zu haben. (Um als richtiges Symbolspiel zu funktionieren, hätte das Spiel dann aber 3:5 statt 5:3 ausgehen müssen.)

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Highlight-Video

Zuschauer: keine.

Tabelle: Mit 34 Punkten beendet der SVWW die Saison auf Platz 17 und steigt wieder in die 3. Liga ab, ebenso wie der Tabellenletzte Dynamo Dresden. Der Karlsruher SC rettet sich noch auf Platz 15, während der 1. FC Nürnberg in die Relegation muss.

Serien und Rekorde: Zum Abschluss gab es den zweithöchsten Wehener Saisonsieg. Der SVWW war an drei der fünf Spiele mit den meisten Toren in dieser Saison beteiligt. Mit 45 Toren hat man genauso oft getroffen wie der Drittplatzierte Heidenheim, allerdings mit 65 Toren mit Abstand die meisten Gegentreffer. Zum sechsten Mal hintereinander gewinnt der SVWW das letzte Ligaspiel der Saison.

Ansonsten: Heinz Lindner wird den SVWW verlassen, weitere Personalentscheidungen wird es sicherlich in den nächsten Tagen geben.

Nächstes Spiel: Die neue Saison wird wohl irgendwann im September starten, genau steht das noch nicht fest. Vorher wird es sicherlich wie üblich diverse Testspiele geben, aber auch dazu gibt es noch keine Details.


Beitragsbild: Screenshot DAZN/YouTube