3. Liga, 3. Spieltag: SVWW – 1. FC Kaiserslautern 2:2

Tore: Chato (9.), Tietz (34.) – Bachmann (79.), Ciftci (94.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Erfolgreich um den Ausgleich gebettelt.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Vor dem Spiel gab es erst mal eine Hiobsbotschaft, denn Sebastian Mrowca hat sich am Knie verletzt und wird längere Zeit ausfallen. Ajani ersetzte ihn auf der Rechtsverteidigerposition, ansonsten stellte Rehm wie erwartet auf. Der SVWW begann gut, kam schon in der Anfangsphasen zu einigen Abschlüssen und nach nicht einmal zehn Minuten traf Chato von der Strafraumgrenze zur Führung. Die Gastgeber beherrschten auch in der Folge das Spielgeschehen, während der FCK nur durch ein paar eher harmlose Standardsituationen vor das von Boss sicher gehütete Tor kamen. Nach einer guten halben Stunde gab es einen Handelfmeter für den SVWW, den Tietz sicher zum 2:0 verwandelte. Mit dieser Führung ging es nach einer starken ersten Halbzeit in die Pause. Direkt nach Wiederanpfiff gab es noch einen vielversprechenden Angriff, aber danach begann der SVWW im stärker einsetzenden Regen immer mehr zu schwimmen. Das Spiel wurde etwas ruppiger und es gab ein paar gelbe Karten auf beiden Seiten, aber auch wenn die Gäste mehr ins Spiel investierten, gelang es den Rotschwarzen doch, den Gegner vom eigenen Tor wegzuhalten – bis zur 79. Minute, als Bachmann völlig unbedrängt aus kurzer Entfernung einköpfen durfte. Zum ersten Mal in dieser Saison musste Boss den Ball aus dem Netz holen. Kaiserslautern warf in der Schlussphase natürlich alles nach vorne, kam aber kaum zu Abschlüssen. Der SVWW schaffte überhaupt keine Entlastung mehr, selbst die Befreiungsschläge landeten nicht mal in der gegnerischen Spielhälfte. Und so kam es, wie es offenbar kommen musste: mit der letzten Aktion des Spiels trafen die Gäste zum Ausgleich. Völlig unnötig vergibt der SVWW einen möglichen Sieg, hat sich das aber aufgrund einer viel zu passiven Spielweise in der zweiten Halbzeit vor allem selbst anzukreiden.

Liebling des Spiels: Paterson Chato, der nicht nur das 1:0 erzielte, sondern auch – neben seiner bekannten Zweikampfstärke – mit Ruhe im Spielaufbau überzeugte.

Szene des Spiels: Nach Chatos Tor hielten die Spieler beim Torjubel ein Trikot des verletzten Kapitäns Mrowca hoch. Die Geste unterstreicht den Zusammenhalt im Team, lässt aber auch das Schlimmste bezüglich der Schwere der Verletzung befürchten. Der Verein sprach nur von der Notwendigkeit einer OP und einem Ausfall auf unbestimmte Zeit. Hoffen wir mal, dass es sich nicht um einen Kreuzbandriss handelt – es wäre Mrowcas vierter.

Vor dem Spiel: Wurde die Leihe von Innenverteidiger Ahmet Gürleyen bekanntgegeben. Die Freude darüber, dass nun „alle Positionen doppelt“ besetzt seien (C. Hock), währte nur kurz.

Nach dem Spiel: Frust oder eher schon Wut. Wie kann man nur…?!

Das fiel auf:
+ Starke erste Halbzeit, in der man sich auch von den Lauterer Pressingversuchen nicht aus der Ruhe bringen ließ. Im Zweifelsfall wurde halt nochmal hintenrum gespielt, aber immer wieder gab es sehr ordentliche Angriffe.
– Statt weiter aktiv den angeschlagenen Gegner in seiner eigenen Hälfte zu beschäftigen, versuchte man irgendwie die Führung über die Zeit zu bringen.
– Die Wechsel brachten nicht viel. Hollerbach hatte wenigstens noch ein paar gute Szenen, aber Niemeyer und in der Schlussphase Guthörl sorgten eher für weitere Ballverluste statt für frischen Wind. Ich fürchte, das Thema Ersatzbank wird uns in dieser Saison noch öfter beschäftigen.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Magenta Sport (Highlight-Video)

Zuschauer: 1.390, davon etwa 300 Gästefans.

Tabelle: Mit fünf Punkten steht der SVWW auf Platz 7.

Serien und Rekorde: Auch wenn es sich wie eine Niederlage anfühlte, ist der SVWW nach vier Pflichtspielen in dieser Saison noch ungeschlagen.

Ansonsten: Zum ersten Mal seit März wieder in N6 gestanden, fast genau auf meinem üblichen Stammplatz. Noch schöner wäre es, wenn jetzt noch die üblichen Kumpels in der Nähe stünden – und ein paar Reihen davor Moni, die nach fünf Jahren als Fanbetreuerin diese Tätigkeit nicht mehr ausüben wird. Danke für alles, Moni!

Nächstes Spiel: Am Samstag auswärts bei Türkgücü München.