3. Liga, 20. Spieltag: SC Verl – SVWW 2:2

Tore: Yildirim (20.), Schikowski (65.) – Medic (59.), Tietz (77.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Eine ordentliche Halbzeit reicht nicht.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Ajani fehlte wegen Vaterfreuden, Gürleyen wegen Leistenproblemen und Korte kam aufgrund Knieproblemen noch nicht zurück. Also durfte Kuhn mal wieder auf seine angestammte Position hinten rechts, Carstens in die Innenverteidigung, außerdem begannen Nilsson statt Tietz und Hollerbach statt Brumme. Hollerbach hatte nach einer Minute auch gleich eine erste Chance, aber sein Schuss war zu schwach und ging zu zentral auf den Torwart. Malone versuchte es nach zehn Minuten ebenfalls, aber danach wurden fast nur noch die Gastgeber gefährlich. Yildirim brachte Verl nach 20 Minuten in Führung, Janjic hatte zwei gute Gelegenheiten zum 2:0. In der zweiten Halbzeit erzielte Medic nach einer Prokop-Ecke den Ausgleich, aber schon wenige Minuten später lag der SVWW wieder zurück, Schikowski traf im Arjen-Robben-Stil zum 2:1. Wehen war nun aber deutlich zielstrebiger, zeigte einige gute Angriffe und schließlich traf der eingewechselte Tietz zum erneuten Ausgleich, nachdem Verls Torwart einen Schuss von Brumme nur nach vorne abwehren konnte. Der SVWW konnte in der Folge das Momentum aber nicht nutzen, um das Spiel komplett zu drehen, auch weil teilweise zu überhastet der Abschluss gesucht wurde. Am Ende musste man sich mit einem Punkt zufrieden geben.

Liebling des Spiels: Richtig herausgestochen hat keiner, aber Lucas Brumme konnte nach seiner Einwechslung immerhin einige positive Akzente setzen.

Szene des Spiels: 11. Minute, erste Ecke für den SVWW, jeder ist gespannt, ob 1,96-Meter-Mann Nilsson direkt gefährlich zum Kopfball kommt. Kuhn schießt – und der Ball kommt nicht mal bis zum ersten Pfosten.

Vor dem Spiel war schon klar, dass Verl kein schlechter Gegner ist.

Nach dem Spiel überwiegt doch der Ärger: über eine wieder mal verschenkte erste Halbzeit, über zwei weitere Gegentore und darüber, dass man das Spiel am Ende nicht drehen konnte.

Das fiel auf:
+/- Nilsson kann nach zwei Wochen Training natürlich noch nicht perfekt ins Spiel eingebunden sein, aber ihn vorne völlig verhungern zu lassen, kann nicht geplant gewesen sein.
+/- Tietz trifft erstmals in dieser Drittligasaison aus dem Spiel heraus, aber danach bestätigte er, warum er zunächst auf die Ersatzbank musste: eigensinnig und überhastet aus 30 Metern abgezogen statt den Mitspieler zu suchen, musste sich außerdem mehrmals „Du musst die Wege machen!“ vom Trainer anhören. Nur 18 Minuten Spielzeit und trotzdem lauffaul…?
+/- Der gegnerische Trainer lobt die starke Physis der Wehener Mannschaft, aber die hilft ja auch nur bedingt, wenn man mal wieder die erste Halbzeit ziemlich verpennt. Auch in der zweiten Halbzeit sah man die vermeintlich größere Frische nur phasenweise.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Magenta Sport (Highlight-Video)

Zuschauer: keine.

Tabelle: Der SVWW mit 28 Punkten auf Platz 9. Der Abstand zum Relegationsplatz beträgt schon sechs Punkte – und der zu den Abstiegsplätzen sieben.

Serien und Rekorde: Das dritte Unentschieden in Folge, seit vier Spielen (in der Liga) ungeschlagen. Andererseits hat man seit Oktober nur ein einziges Spiel ohne Gegentor überstanden und ebenfalls seit Oktober nicht mehr auswärts gewonnen.

Ansonsten: Was genau soll ein Banner mit der Aufschrift „Bauernlümmel“ auf einer Deutschlandfahne bedeuten?

Nächstes Spiel: Schon am morgigen Dienstag (19 Uhr) zuhause gegen Viktoria Köln.

Beitragsbild: Matthias Schlenger