3. Liga, 22. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern – SVWW 0:1

Tor: Lankford (69.)

Das Spiel in maximal fünf Worten:

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Der SV Wehen Wiesbaden war bei schwierigen äußeren Bedingungen von Anfang an spielbestimmend und kam direkt zu Abschlüssen, scheiterte aber ein ums andere Mal an Lauterns Torwart Spahic. Die leise Befürchtung, dass sich das Auslassen der Chancen in der zweiten Halbzeit rächen würde, bestätigte sich nicht. Der SVWW drückte weiterhin, von den Gastgebern kam so gut wie gar nichts. Dem kurz zuvor eingewechselten Lankford war es dann vorbehalten, die überfällige Führung zu erzielen. Erst danach wurde Kaiserslautern auch mal ansatzweise gefährlich und da der SVWW weitere Chancen nicht nutzen konnte, musste man trotzdem bis zum Abpfiff zittern – das Hinspiel hatte ja noch jeder im Hinterkopf. Es ging aber gut und der SVWW nimmt hochverdient drei Punkte vom Betzenberg mit.

Liebling des Spiels: Jakov Medić. Bisher hatte man ihn nur in den Schlussminuten von knappen Partien im Sturm aufgeboten, weshalb die Überraschung groß war, als er von Anfang an neben Tietz agierte. Dass Medo auch vorne ackern und Zweikämpfe sowohl am Boden als auch in der Luft gewinnen würde, konnte man erwarten, aber dass er auch zahlreiche gute Abschlüsse hatte, war schon einigermaßen sensationell. Selten hat man jemandem so sehr ein Tor gewünscht, aber Torwart, Latte und Schiedsrichter hatten abwechselnd etwas dagegen. Dennoch die Geburtsstunde einer neuen Allzweckwaffe.

Szene des Spiels: Es waren einige sehr schöne Szenen dabei, die dann leider nicht zum Tor führten, beispielsweise Carstens Solo über den halben Platz inklusive Abschluss nach Doppelpass mit Tietz, aber der einzige Treffer des Spiels war ja auch hervorragend vorbereitet: Lankford bedient per Kopf Tietz, der im Strafraum zwei Gegner aussteigen lässt und in die Mitte passt, wo Lankford nur noch einschieben muss.

Vor dem Spiel: Wurde Malone aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichen, die Ersatzbank füllte mit Lyska der dritte Torwart auf und der Betrachter stellte sich die bange Frage, ob das gut geht.

Nach dem Spiel: „Auswärtssiege sind schön“, sang die im Kreis tanzende Mannschaft des SVWW und zuhause vor dem Fernseher sang der eine oder andere mit.

Das fiel auf:
+/- Viele Chancen, häufig auch sehr schön herausgespielt, aber die Verwertung ließ mal wieder zu wünschen übrig.
+ Tietz legte nicht nur das 1:0 auf, sondern bereitete auch eine ganz Reihe guter Gelegenheiten seiner Kollegen vor. Das wollen wir doch sehen, nicht dieses zuweilen blinde Draufgeholze – eigene Abschlüsse hatte er ja trotzdem.
+/- Ob der SVWW jetzt wirklich so gut war oder eher Kaiserslautern so schlecht? Wahrscheinlich beides.
– Sascha Mockenhaupt knickte in der ersten Halbzeit bei einem Zweikampf übel um. Er biss zwar auf die Zähne und spielte nach Behandlung und Einnahme einer Schmerztablette weiter, aber glücklicherweise musste er in der Folge kaum in Laufduelle. Hoffen wir mal, dass die Außenbänder noch alle heil sind.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Magenta Sport (Highlight-Video), Der Betze brennt

Zuschauer: keine.

Tabelle: Der SVWW hat nun 32 Punkte und steht mindestens bis Montagabend auf dem 8. Platz. Dann können entweder Halle oder Saarbrücken (beide 30) im direkten Duell wieder vorbeiziehen.

Serien und Rekorde: Der erste Sieg im Jahr 2021, das erste Spiel ohne Gegentor seit November, der erste Auswärtssieg seit Oktober. Mit Lankford schon der zwölfte unterschiedliche Torschütze in dieser Saison.

Ansonsten: Der FCK trennte sich noch am Abend von Trainer Jeff Saibene, der somit in seiner kurzen Zeit in Kaiserslautern sowohl das erste als auch das letzte Spiel gegen den SV Wehen Wiesbaden bestritt.

Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag (14 Uhr) zuhause gegen Türkgücü München.

Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport