Hessenpokal, Halbfinale: FSV Frankfurt – SVWW 0:5
Tore: Nilsson (3., 19., 50.), Ajani (62.), Hollerbach (86.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Souverän.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Wie erwartet gab es nur wenige Wechsel in der Startelf, aber u. a. Hollerbach durfte mal wieder beginnen. Der machte gleich tüchtig Betrieb und war auch an der frühen Führung beteiligt, als die Frankfurter Hintermannschaft eine Ajani-Flanke nicht klären konnte und Nilsson aus geringer Entfernung ins Tor traf. Der SVWW dominierte das Spiel, aber nachdem sich die Gastgeber vom Schock des Gegentors etwas erholt hatten, versuchten sie es mit ein paar Distanzschüssen. Bei starkem Regen nicht die schlechteste Idee, aber die Versuche gingen entweder am Tor vorbei oder wurden sichere Beute von Tim Boss. Nach 19 Minuten flankte Lankford auf Nilsson, der mühelos per Kopf zum 0:2 traf. Gegen Ende der ersten Halbzeit hätte der Schwede schon seinen Hattrick perfekt machen können, zielte aber nach einer erneuten Flanke von der rechten Seite am Kasten vorbei. Hollerbach hatte ebenfalls noch vor der Pause eine große Chance. Kurz nach Wiederanpfiff war es dann doch soweit: zur Abwechslung mal eine Flanke von Niemeyer von der linken Seite, Lankford legte per Kopf quer auf Nilsson, der den Ball mit der Brust über die Linie drückte. Die Partie war damit schon frühzeitig entschieden. Die Treffer von Ajani und Hollerbach waren noch schöne Zugaben in einem am Ende überraschend einseitigen Halbfinale.
Liebling des Spiels: Gustaf Nilsson. Ein Hattrick mit Fuß, Kopf und Brust, das sieht man nicht oft.
Szene des Spiels: Die Tore waren eigentlich alle hübsch anzusehen, ansonsten gab es wenig Aufreger, also nominiere ich das 0:1, weil es das Spiel früh in die gewünschte Richtung lenkte: Lankford bedient Ajani auf rechts, der flankt in den Strafraum, Hollerbach kommt noch so eben mit dem Kopf dran und produziert eine Kerze, Wurtz blockt einen Gegenspieler weg, Nilsson pflückt den Ball runter und schließt ab. Die FSV-Defensive hat es den Wehenern natürlich auch leicht gemacht, aber diese gewisse Entschlossenheit war von Anfang an bei den Gästen spürbar.
Vor dem Spiel: Habe ich den größten Teil des anderen Halbfinals Steinbach gegen Alzenau geschaut. Bis zum Beginn des zweiten Spiels hatte man auch schon alle Tore gesehen, es blieb beim 3:2 für Steinbach.
Nach dem Spiel: Freude über einen starken Auftritt und einen nie gefährdeten Sieg.
Das fiel auf:
+ Immer gut, wenn gleich die erste Chance genutzt wird. Noch besser, wenn auch weitere Chancen recht konsequent verwertet werden.
+/- Als Mitte der zweiten Halbzeit Tietz für Nilsson kam, spielte er eher auf der linken Seite, während Hollerbach ins Zentrum rückte. War wohl ein kleiner Test und mit einer deutlichen Führung im Rücken kann man ja auch ein bisschen experimentieren – und es ging auf, Hollerbach erzielte noch den Endstand.
Das schreiben die anderen: WK (€), liga3-online
Zum Nachschauen: HFV (YouTube, komplette Aufzeichnung), hr (mit einem 41-sekündigen, unkommentierten Zusammenschnitt, der zwar nicht alle Tore, aber dafür zehn Sekunden lang das Abklatschen nach dem Spiel zeigt), kicker.tv/mainkick.tv (Zusammenfassung)
Zuschauer: keine.
Serien und Rekorde: Der SVWW feiert seinen höchsten Sieg der Saison und steht zum zwölften Mal im Endspiel des Hessenpokals. Das sind (gemeinsam mit Kickers Offenbach) die meisten Finalteilnahmen in diesem Wettbewerb.
Nächstes Spiel: Das Finale gegen den TSV Steinbach Haiger wird am 29. Mai ausgetragen, Ort und genaue Uhrzeit müssen noch festgelegt werden. In der Liga geht es am Sonntag (13:00 Uhr) zum letzten Auswärtsspiel der Saison nach Halle.
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Beitragsbild: Screenshot HFV