3. Liga, 37. Spieltag: Hallescher FC – SVWW 4:0

Tore: Eberwein (21.), Derstroff (22.), Boyd (60., 64.)         

Das Spiel als Tautogramm: Demütigung durch doppelten Doppelschlag

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
In der sportlich eher bedeutungslosen Partie durfte Ersatztorwart Arthur Lyska sein Profidebüt geben, Boss blieb erstmals auf der Bank. Ebenfalls zum ersten Mal in dieser Saison fehlte Mockenhaupt, allerdings unfreiwillig wegen einer Schulterprellung. Wie erwartet rückte Medic dafür in die Innenverteidigung neben Carstens. Das Spiel begann munter und der SVWW suchte gleich den Weg nach vorne, Hollerbach hatte einen ersten Abschluss. Nach nicht einmal zehn Minuten prallten aber Carstens und ein Gegenspieler mit den Köpfen zusammen, Wehens Innenverteidiger brach sich dabei die Nase und musste sichtlich angeschlagen ausgewechselt werden. Walbrecht ging aus dem defensiven Mittelfeld eine Position nach hinten, aber der Notlösungscharakter war deutlich zu sehen: die Abstimmung und Raumaufteilung passte häufig überhaupt nicht und Halle nutzte die Lücken aus. Die ersten Versuche gingen noch daneben, aber mit zwei (allerdings auch sehr schönen) Toren kurz nacheinander war dann klar, dass für den SVWW nicht viel zu holen sein würde. Man hatte zwar immer wieder Ballgewinne und Möglichkeiten zum schnellen Umschalten, aber nach vorne mangelte es gehörig an Präzision, viele Pässe landeten direkt beim Gegner und wenn mal eine Flanke in den Strafraum der Gastgeber kam, konnte sie geklärt werden. Immerhin, Wehen gab sich nicht auf und kam nochmal mit neuem Schwung aus der Kabine, Nilsson hatte per Kopf die Chance zum Anschlusstreffer. Wie in der ersten Halbzeit musste man aber nochmal zwei Gegentreffer kurz hintereinander schlucken, womit das Spiel dann endgültig für den A*** war. Der bedauernswerte Lyska war übrigens bei allen vier Toren machtlos, während sein Gegenüber Tim Schreiber, der ebenfalls sein Profidebüt gab, die Gelegenheit zu ein paar schönen Paraden hatte und so auch kurz vor Schluss den Ehrentreffer nach einem Schuss von Lais verhinderte.

Liebling des Spiels: Tja, da drängt sich leider niemand auf. Ich hätte ja gerne Lyska gewählt, wenn er wenigstens eine tolle Szene gehabt hätte, aber nicht mal die war ihm vergönnt.

Szene des Spiels: Flo Carstens‘ Verletzung nach neun Minuten. Man weiß nicht, ob man mit ihm das Spiel gewonnen hätte, aber ich behaupte mal, dass man zumindest nicht vier Gegentore gefangen hätte. Hoffen wir, dass er bis zum Hessenpokalfinale wieder fit ist. Gute Besserung!

Vor dem Spiel: Hat Rüdiger Rehm tapfer die Saisonziele „60 Punkte, Platz 5 und Verbesserung in der Rückrundentabelle“ verteidigt.

Nach dem Spiel: Sind auch die letzten Ziele in der Liga passé. Das wäre mir an sich relativ egal, auch eine Niederlage könnte ich einigermaßen gleichgültig hinnehmen, aber in dieser Deutlichkeit hat es mich dann doch frustriert.

Das fiel auf:
– Die „Verlegenheitsinnenverteidung“ hatte große Schwierigkeiten und bekam auch wenig Hilfe von den Kollegen.
– Auch in der Offensive gab es nur selten gute Szenen.
+ Wenigstens bemühte man sich bis zum Schluss und schenkte nicht völlig ab.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)

Zuschauer: keine.

Tabelle: Der SVWW kann nun auch Platz 5 nicht mehr erreichen. Im Aufstiegsrennen gibt es die erste Entscheidung: Dynamo Dresden kehrt direkt wieder zurück in die 2. Bundesliga. Rostock wird mindestens Dritter, 1860 höchstens und für Ingolstadt ist zwischen Platz 2 und 4 noch alles möglich. Am anderen Ende der Tabelle sind alle Teams ab Platz 15 aufwärts gerettet, also auch Kaiserslautern und Duisburg.

Serien und Rekorde: Die höchste Saisonniederlage, zum vierten Mal vier Gegentore in einem Spiel, insgesamt 52 – da hat man schon einen klaren Ansatzpunkt, woran man in der neuen Saison arbeiten muss.

Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (13:30 Uhr) gegen Dynamo Dresden.

Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport