Hessenpokal, Finale: TSV Steinbach Haiger – SVWW 0:3

Tore: Wurtz (61., 64., 86.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Das W gewinnt.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Rüdiger Rehm setzte mit Tietz und Nilsson auf eine Doppelspitze, dahinter spielten Wurtz und Korte. Kapitän Mockenhaupt kehrte in die Innenverteidigung zurück. Die Mannschaft präsentierte sich aber lange Zeit nicht so offensiv, wie man aufgrund der Aufstellung vermuten konnte. Stattdessen waren die Gastgeber aktiver und konnten sich einige Male gut bis zum Strafraum durchspielen, waren dann aber im Abschluss zu ungenau. Auf der anderen Seite traf Nilsson per Kopf die Latte und kurz vor der Ende der ersten Halbzeit versuchte es Tietz mit einem Lupfer über den Torwart, der jedoch im letzten Moment noch von einem Verteidiger übers Tor geklärt wurde. In der zweiten Halbzeit wurde Wurtz in Strafraumnähe nicht richtig angegriffen und so konnte er warten, bis sich eine kleine Lücke auftat, durch die er mit einem präzisen Schuss die Führung für den SVWW erzielte. Nur drei Minuten später nutzte Korte ein ungenaues Zuspiel der Steinbacher zu einem Ballgewinn, rannte alleine aufs Tor zu und legte quer, wo Wurtz nur noch einzuschieben brauchte. Mit diesem Doppelschlag war natürlich eine Vorentscheidung gefallen. Steinbach bemühte sich, wurde aber kaum noch gefährlich. Vielleicht machte sich bei den Gastgebern doch eine gewisse Erschöpfung nach einer intensiven ersten Halbzeit bemerkbar, während Wehen mit der Führung im Rücken souverän auf den Pokal zusteuerte. Kurz vor Schluss nutzte man noch einen Konter, als Tietz erneut Wurtz bediente, der somit seinen Hattrick und den Titelgewinn perfekt machte.

Liebling des Spiels: Johannes Wurtz. In der ersten Halbzeit war gar nicht so viel von ihm zu sehen und beim zweiten und dritten Tor musste er nicht mehr viel machen, aber für seinen Hattrick und vor allem das wichtige 1:0 hat er sich natürlich den „Man of the Match“ verdient.

Szene des Spiels: 86. Minute, Tietz kommt mit Ball am Fuß über die rechte Seite in den Strafraum. Das Spiel ist schon entschieden und es ist sein letztes Spiel für den SVWW, da hätte es ihm niemand verübelt, wenn er selbst den Abschluss probiert, um sich mit einem Tor zu verabschieden. Aber er sucht trotzdem den Mitspieler und spielt auf Wurtz ab – das hat mir sehr gefallen. Mach’s gut, Tietzi!

Vor dem Spiel: Gemütliche Anreise quer durch den Westerwald, Parken direkt hinter dem Gästeblock, bekannte Gesichter wiedergesehen, schönes Wetter und eine „TSV-Feuerwurst“ – endlich wieder Fußball im Stadion! Da nimmt man auch die der Pandemie geschuldeten Einschränkungen ebenso hin wie das kaum genießbare „Bitburger 0,0%“.

Nach dem Spiel: „Hessenpokalsieger“, „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ und „Europapokaaaal“ – es wurde gegen die Vorschriften dann doch ein bisschen gerufen und gesungen. Sorry, not sorry.

Das fiel auf:
+ Keine überragende, aber eine ordentliche Leistung gegen einen Regionalligisten, der lange Zeit auf Augenhöhe agierte.
– Einige Spieler, die den Verein verlassen werden, waren offenbar gar nicht mehr mitgereist. Sehr schade, beispielsweise von Moritz Kuhn hätten sich die Fans sicher gerne noch verabschiedet.
+ Dafür freuten sich die anderen umso mehr über den Pokal. Medic warf sogar sein Trikot in die Menge und verschenkte seine Schuhe (was sicherlich gegen die Hygieneregeln verstößt…).

Das schreiben die anderen: WK, TSV Steinbach Haiger

Zum Nachschauen: hrfernsehen (Komplettes Spiel), hessenschau (Zusammenschnitt der Tore), kicker/mainkick.tv (Zusammenfassung)

Zuschauer: 560, davon knapp 250 Gästefans.

Serien und Rekorde: Der SVWW gewinnt die siebte Hessenpokalpartie in Folge und ist seit der Halbfinalniederlage 2018 in diesem Wettbewerb ungeschlagen. Rehm und Mockenhaupt gewinnen den Pokal zum dritten Mal in fünf Jahren, für den SVWW (bzw. SV Wehen) ist es der insgesamt siebte Titelgewinn. Damit ist Wehen auch zum fünften Mal in Folge für den DFB-Pokal qualifiziert – in jeder Saison, seit Rehm da ist.

Nächstes Spiel: Die Saison 2020/21 ist endgültig abgeschlossen, jetzt ist erstmal Sommerpause. Die neue Saison beginnt für die 3. Liga am Wochenende rund um den 24. Juli, zwei Wochen später wird die erste Runde im DFB-Pokal gespielt. Sofern der Hessenpokal wieder im üblichen Modus gespielt werden kann, steigt der SVWW irgendwann im Herbst ins Achtelfinale ein. In der Vorbereitung auf die kommende Saison wird es sicher einige Testspiele geben, aber bis jetzt gibt es noch keine Gegner oder Termine.