Die Wehenschau (KW 34/2021, Teil 2)
In der letzten Saison war das wesentliche Problem des SV Wehen Wiesbaden, das eine bessere Platzierung verhindert hat, die große Anzahl an Gegentoren. Folgerichtig haben die Verantwortlichen, allen voran natürlich das Trainerteam, ihren Fokus zunächst auf eine starke Defensive gelegt und wollen dann nach und nach an den offensiven Abläufen arbeiten. Bisher geht diese Strategie voll auf, erst ein Gegentor nach fünf Spielen sind ein neuer Vereinsrekord, wobei man recht flexibel, teilweise auch während eines Spiels, zwischen Dreier- Vierer- und Fünferkette wechselt, Die beiden mit Abstand besten Torschützen der vergangenen Saison, Maurice Malone (12 Tore) und Phillip Tietz (11), hat man ziehen lassen müssen und so ist es nicht verwunderlich, dass es vorne noch etwas hakt, doch dank der wenigen Gegentore reichen die fünf selbst erzielten Treffer zu elf Punkten und der Tabellenführung.
Wenn man die neue Defensivstärke beibehalten kann und tatsächlich auch noch die Offensive verbessert, könnte das eine tolle Saison werden. Andererseits wird man nicht immer aus zweieinhalb Chancen zwei Tore machen können und ab und zu fällt auch hinten mal einer rein – in der bekanntermaßen engen 3. Liga geht es dann auch ganz schnell wieder ins Tabellenmittelfeld. Zumindest personell gibt es im Angriff schon Fortschritte, denn der SVWW hat John Iredale bis Saisonende ausgeliehen. Der 22-jährige Australier war erst im Sommer von der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg zum SC Paderborn gewechselt, hatte dort aber noch keine Einsätze. Seine Werte in der Regionalliga Nord lesen sich gut (21 Spiele, 14 Tore, 4 Vorlagen), aber aufgrund des Saisonabbruchs hatte Iredale seit Oktober letzten Jahres keinen Pflichtspieleinsatz mehr. Herzlich Willkommen und viel Erfolg beim SVWW, John!
Der nächste Härtetest steht schon morgen an, wenn es gegen den 1. FC Magdeburg geht. Erster gegen Dritter, ein echtes Spitzenspiel. Es sind erneut knapp 5.000 Zuschauer zugelassen, Karten sind noch im Online-Shop reichlich erhältlich. Wer noch nicht geimpft ist, kann das direkt vor dem Spiel am Stadion erledigen und sich dadurch demnächst den Schnelltest vor dem Stadionbesuch (und vielen anderen Gelegenheiten) sparen.
Was, wann, wo: 3. Liga, 6. Spieltag, Samstag, 28. August, 14:00 Uhr, zuhause gegen den 1. FC Magdeburg
Der Gegner: Der FCM hat, eine Saison vor dem SVWW, einen ebenfalls nur einjährigen Ausflug in die 2. Bundesliga unternommen. Zurück in der 3. Liga war man gleich zwei Saisons lang überwiegend mit Abstiegskampf beschäftigt, aber seit Christian Titz im Februar als neuer Cheftrainer geholt wurde, geht es rapide aufwärts. Trotz des Weggangs des langjährigen Kapitäns Christian Beck dürfte Magdeburg in dieser Saison zu den Aufstiegsfavoriten zählen. Aktuell hat man zehn Punkte auf dem Konto, unter der Woche gab es in Saarbrücken die erste Saisonniederlage.
Die Spiele in der letzten Saison: Beide Partien konnte der SVWW knapp gewinnen, auswärts mit 2:1, zuhause mit 1:0.
Der Direktvergleich geht trotz der beiden Erfolge der letzten Saison knapp an den 1. FCM, denn es waren die ersten Siege für Wehen, während Magdeburg von acht Partien schon drei gewonnen hat.
Personelles: Gürleyen muss noch einmal wegen Rotsperre zuschauen, während Wurtz in Duisburg kurzfristig wegen eines grippalen Infekts ausfiel und möglicherweise auch am Samstag noch nicht zur Verfügung steht. Rieble fehlt wohl weiterhin, Korte sowieso, dafür saß Stangl in Duisburg immerhin erstmals auf der Ersatzbank.
Aufstellungstipp: Stritzel – Fechner, Mockenhaupt, Carstens, Kempe – Jacobsen, Taffertshofer – Lankford, Prokop, Hollerbach – Nilsson
Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 1 bis 8 stehen.
Tipp: Spielvorschauen gibt es auch immer beim Kollegen „svwehen1926“ (Instagram bzw. Twitter) – gerne folgen bzw. abonnieren.
3. Liga: Türkgücü München geht an die Börse und will dadurch 8 Millionen Euro frisches Kapital einsammeln. Nach den großen Börsen-Erfolgsstories von Borussia Dortmund und der SpVgg Unterhaching werden die Anleger sicherlich Schlange stehen.
Rock on: Rockland Radio ist neuer Business-Partner des SVWW. Ich weiß nicht, ob sie dadurch Einfluss auf die Musikauswahl in der Brita-Arena bekommen, aber wir sollten sicherheitshalber alle bei Rockland Radio nachfragen, ob wir nicht endlich wieder „Welcome to the jungle“ als Einlaufmusik bekommen – schließlich sind wir damit schon mal aufgestiegen…