Vom Eise befreit sind Strom und Bäche

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.

 

Die Demission von Gino Lettieri war nach dem trostlosen 0:2 in Osnabrück in der letzten Woche unvermeidlich geworden, zu enttäuschend waren die Darbietungen des Teams seit geraumer Zeit, Besserung nicht in Sicht.

Ein Nachfolger war auch schnell gefunden, Peter Vollmann soll es richten. Vollmann war zuletzt bei Hansa Rostock beschäftigt und mit der „Kogge“ in der letzten Saison in die Zweite Liga aufgestiegen, aber angesichts akuter Abstiegsgefahr dort im Dezember entlassen worden.

Sein Einstand in Wiesbaden ging mit einem derben 0:4 gegen Sandhausen tüchtig in die Hose. Ich hatte das Glück, das nicht mitansehen zu müssen, da ich das Faschingswochenende lieber zum Skifahren mit der Familie genutzt habe.

Am Dienstag gab es gleich die nächste Gelegenheit, Punkte auf dem Weg zur 45er-Marke zu sammeln. Im Nachholspiel gegen Bielefeld gab es am Ende zwar nur einen Zähler, aber das 0:0 war immerhin eins von der besseren Sorte. Hinten wurde ziemlich wenig zugelassen, vorne gab es einige gute Gelegenheiten, aber es sollte nicht zu einem Treffer reichen.

Am morgigen Samstag geht’s nach Regensburg zu einer Mannschaft, die in dieser Saison zuhause noch ungeschlagen ist. Angesichts unserer notorischen Auswärtsschwäche wäre ein Unentschieden schon eine kleine Sensation. In ihrem Masterplan haben Vollmann, Gräf & Co. vermutlich keine Punkte für diese Partie eingeplant, die fehlenden 15 Punkte müssen in den elf Spielen danach geholt werden. Ich glaube ja, dass schon 42, vielleicht sogar nur 40 Punkte zum Klassenerhalt reichen werden, aber drauf ankommen lassen würde ich es auch lieber nicht. Und Zittern bis zum letzten Spieltag muss auch nicht sein, aber das Wünschen habe ich für diese Saison endgültig aufgegeben.

Ein bisschen Sorgen mache ich mir um die Technik in der Brita-Arena, die ja bekanntlich noch nicht mal fünf Jahre alt ist. Erst versagte kürzlich die Rasenheizung, nun war das Flutlicht defekt und konnte anscheinend nur notdürftig in Gang gesetzt werden, mit dem Ergebnis, dass man am Dienstagabend mit weniger als 50% Leuchtkraft auskommen musste. Man könnte das natürlich jetzt als Symbol für den Zustand des SV Wehen Wiesbaden insgesamt deuten (es funktioniert nicht viel trotz hervorragender Voraussetzungen), aber wir wollen es mal nicht übertreiben.

Das Schlusswort gebührt wieder Herrn Goethe, als Vorschau auf bessere Zeiten:

Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!