3. Liga, 13. Spieltag: SVWW – SV Meppen 3:4

Tore: Thiel (31.), Lankford (51.), Brumme (90.) – Ballmert (36.), Koruk (41.), Stanic (48., Eigentor), Tankulic (78.)

Das Spiel als Tautogramm: Thiel trifft traumhaft, Fechner verteidigt furchtbar.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Der SV Wehen Wiesbaden hatte das Spiel recht bald im Griff und kam auch zu der einen oder anderen Torchance. Die Führung durch Thiels Freistoß nach einer halben Stunde (s. u.) war also durchaus verdient. Danach ging es aber – schon wieder – den Bach runter. Bei der ersten Ecke für die Gäste ließ Fechner seinen Gegenspieler ungehindert einköpfen, einige Minuten später hielt er bei einem Freistoß unnötigerweise seinen Gegner fest: Strafstoß, 1:2. Nach der Pause kam dann auch noch Slapstick dazu, als Stanic eine Flanke ins eigene Tor abfälschte. Es dauerte aber nicht lange bis zum Anschlusstreffer durch Lankford, sodass die Hoffnung auf eine erneute Wende weiterlebte. Zumindest bis zur 78. Minute, denn mit dem 2:4 war die Sache dann gefühlt erledigt. Aber nur fast, Brumme traf kurz vor Ende der regulären Spielzeit zum 3:4, fast mit einer Kopie von Lankfords Tor. In der Nachspielzeit gab es auf beiden Seiten noch Chancen, die beste zum Ausgleich vergab Prokop. Insgesamt darf man sich jedoch nach einem erneut enttäuschenden Auftritt über die Niederlage nicht beschweren.

Liebling des Spiels: Der Bierheini, der wieder in den Block kommt und Getränkewünsche erfüllt.

Szene des Spiels: Man könnte eigentlich jedes Tor nehmen oder Prokops vergebene Großchance kurz vor Abpfiff, aber Maxi Thiels Freistoß war schon besonders sehenswert: aus knapp 30 Metern an die Unterkante der Latte, der Ball springt zwar wieder aus dem Tor, war aber vorher klar hinter der Linie. Das hat der Schiedsrichterassistent auch direkt erkannt und angezeigt, kein VAR nötig. Zu dem Zeitpunkt war die Welt noch in Ordnung.

Vor dem Spiel: Bin ich nicht wie üblich mit Vorfreude (oder manchmal auch mit Anspannung) ins Stadion gegangen, sondern eher aus so einer Routine heraus.

Nach dem Spiel: Brauche ich erstmal Abstand von dem ganzen Sch***. Mindestens emotional, vielleicht auch räumlich.

Das fiel auf:
+ Hey, drei (oder mehr) Tore in einem Spiel, hat man vorher erst zweimal geschafft in dieser Saison.
– Drei oder mehr Gegentore in einem Spiel hat man allerdings schon zum vierten Mal in dieser Saison geschafft.
– Abwehrfehler aus dem dritten Kreis der Hölle. Hatte ich nicht erst in der vergangenen Woche gelesen oder gehört, dass man – abgesehen von den drei Spielen hintereinander gegen Magdeburg, Saarbrücken, Berlin – ansonsten ganz gut verteidigt habe? Jungejunge…
– Weiterhin kein Offensivplan außer „hoch und weit“ zu erkennen. Allerdings kann außer Nilsson niemand damit etwas anfangen und Iredale macht bisher nicht mal ansatzweise den Eindruck, ihn ersetzen zu können.
+/- Tim Boss ist eine arme Sau. Kommt durch Stritzels Rotsperre endlich mal wieder zum Einsatz und hat bei allen vier Gegentreffern keine Chance.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)

Tabelle: Nach einem Drittel der Saison steckt der SVWW mit 18 Punkten im Tabellenmittelfeld fest. Der Abstand zum direkten Aufstiegsplatz beträgt ebenso wie zum ersten Abstiegsplatz fünf Punkte.

Zuschauer: 1.962, davon etwa 250 Gästefans.

Serien und Rekorde: Im sechsten Heimspiel schon die dritte Niederlage, nur einmal hat man (in der letzten Minute gegen Schlusslicht Havelse) gewonnen. Lucas Brumme erzielte seinen ersten Pflichtspieltreffer für den SVWW.

Ansonsten: 

Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14 Uhr) auswärts bei Eintracht Braunschweig.

Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport