3. Liga, 23. Spieltag: TSV Havelse – SVWW 0:1

Tor: Lankford (17.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Unnötig spannend.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Mockenhaupt war wieder fit und kehrte auf seine angestammte Position in der Innenverteidigung zurück. Vorne rotierten Goppel und Lankford für Thiel und Hollerbach rein, wobei Lankford als zweite Spitze neben Nilsson agierte und Prokop dafür eher links postiert war. Der SV Wehen Wiesbaden nahm seine Favoritenrolle gegen den Tabellenletzten an und war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft. Die erste richtige Torchance gehörte nach elf Minuten trotzdem den Gastgebern, aber Lakenmachers Versuch ging knapp am Tor vorbei. Eine von Goppels zahlreichen Flanken fand dann Lankford am zweiten Pfosten, der die Führung erzielte. Weitere Chancen folgten und zur Pause hätte der SVWW mindestens ein, zwei weitere Treffer draufpacken müssen. Weil das aber nicht gelang und man auch in der zweiten Halbzeit die Feldüberlegenheit nicht in Tore ummünzte, musste man zwangsläufig zittern. Erneut Lakenmacher hatte die zweite Chance für Havelse, zielte aber wieder vorbei. Der SVWW schien sich in der letzten halben Stunde mit dem Verwalten des knappen Vorsprungs und Lauern auf Konter zu begnügen. Auch die beiden letzten Torchancen des Spiels wurden in Person von Hollerbach vergeben, aber am Ende reichte es dann zu einem völlig verdienten, wenn auch unnötig knappen 1:0-Sieg.

Liebling des Spiels: Thijmen Goppel. War auf der rechten Seite ungemein aktiv und wurde immer wieder von seinen Mitspielern gesucht. Bei seinen Hereingaben war zwar immer noch viel Verschnitt dabei und über seinen Abschluss, als er alleine auf der Torwart zulief, reden wir lieber nicht, aber insgesamt trotzdem ein viel besserer Auftritt als in vielen Spielen davor. Nachdem er zuletzt nicht mal eingewechselt wurde und sich eher lustlos aufwärmte, machte das Spiel in Havelse nun wieder Hoffnung.

Szene des Spiels: 17. Minute, Goppel kommt rechts nicht durch, dreht ab und flankt eher aus der Not mit seinem schwächeren linken Fuß in den Strafraum. Taffertshofer verlängert noch leicht per Kopf, der Ball segelt an mehreren Spielern vorbei und landet schließlich bei Lankford am zweiten Pfosten, der problemlos einschieben kann. Viel Glück und Zufall in dieser Szene, aber das ist halt auch Teil des Spiels.

Vor dem Spiel: Versuchte man sich bei OneFootball mit einer besonders kreativen Aufstellung.

Nach dem Spiel: Behauptet Kauczinski, dass man „den Anschluss hergestellt“ habe. An was? Platz 8?

Das fiel auf:
+ Spiel und Gegner dominiert, zahlreiche Chancen.
– Chancenverwertung mangelhaft. Und viel zu häufig wurde durch einen Hackentrick, Ball zum Mitspieler durchlassen oder nochmal querlegen eine gute Gelegenheit versemmelt, bevor es überhaupt zum Abschluss kam.
+/- Dadurch dass Goppel konsequent auf der rechten Seite blieb, während Prokop auf dem ganzen Feld unterwegs war, war das ganze Spiel sehr rechtslastig, während über links fast kein Angriff eingeleitet wurde. Bin nicht sicher, ob man die linke Seite von Havelse als Schwachstelle ausgemacht hatte, oder ob sich das einfach so ergab.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)

Zuschauer: 222, davon 10 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW verbessert sich auf Platz 9, was vor allem daran liegt, dass 1860 München Corona-bedingt gerade nicht spielen kann. Immerhin ist der Abstand zu den Aufstiegsplätzen wieder etwas kleiner geworden.

Serien und Rekorde: Der erste Sieg in 2022, der erste Auswärtssieg seit Oktober und somit der erste Auswärtssieg für Kauczinski als SVWW-Trainer.

Ansonsten: Da fahren schon nur so wenige mit, da macht man es den wenigen anreisenden Gästefans auch noch unnötig schwer, eine Karte zu erwerben. Für den Gästeblock gab es (wie bei mittlerweile vielen Spielen üblich) eine separate Variante des Online-Ticketings, aber irgendwo (ob bei Havelse oder beim SVWW ließ sich nicht aufklären) wurden die Links vertauscht, sodass die Gäste im Ticketing für die Heimfans landeten und dort aufgrund einer Postleitzahlensperre nicht buchen konnten.

Nächstes Spiel: Am Samstag (14 Uhr) zuhause gegen den MSV Duisburg.

Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport