3. Liga, 28. Spieltag: Borussia Dortmund II – SVWW 2:3
Tore: Fink (13.), Njinmah (61.) – Thiel (45+1.), Gürleyen (50.), Brumme (64.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Glücklicher Sieger im wilden Schlagabtausch
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Markus Kauczinski hatte keinen Grund, seine Startelf groß zu verändern und so kam nur Thiel statt Prokop zum Einsatz. Die Gastgeber setzten den SVWW schnell unter Druck und kamen zu ersten Gelegenheiten, aber auch die Gäste versteckten sich nicht und hatten durch Jacobsens Kopfball an die Latte die größte Chance der Anfangsphase. Die Wehener Defensive wirkte allerdings ein wenig zu träge für die Dortmunder Angriffe und nach nicht mal einer Viertelstunde stand es 1:0. Goppel vergab eine Riesenchance zum Ausgleich, aber ansonsten war der BVB dem 2:0 näher. Gegen Ende der ersten Halbzeit verhinderte erst Stritzel Schlimmeres, und mit der letzten Aktion vor der Pause traf Thiel nach schönem Zuspiel von Brumme (s. u.). Fünf Minuten nach Wiederanpfiff drehte der SVWW den Spielstand komplett, als Gürleyen nach einem von Goppel ausgeführten Eckball per Kopf traf. Die Gäste waren in dieser Phase nun überlegen und drängten auf das 3:1. Nilsson tankte sich durch und wurde an der Strafraumgrenze per Foul gestoppt, bekam aber keinen Freistoß. Stattdessen gab es auf der anderen Seite Freistoß für Dortmund nach einem eher zweifelhaften Foul, woraus dann das 2:2 resultierte. Lange Zeit zum Ärgern blieb jedoch nicht, denn nach einem langen Ball von Thiel kam Borussias Torwart Unbehauen zu zögerlich raus und Brumme konnte zum 3:2 einschieben. Es folgte die große Stritzel-Show, der mehrere hochkarätige Dortmunder Chancen vereitelte. Weitere Versuche gingen knapp daneben und so blieb es bis zum Schluss beim knappen Vorsprung. Ein sicherlich etwas glücklicher Sieg, der jedoch ein wichtiger Meilenstein werden könnte.
Liebling des Spiels: Vorne stellten diesmal Thiel und Brumme, die sich jeweils gegenseitig ein Tor auflegten, ihre Offensivkollegen Nilsson und Goppel etwas in den Schatten, aber mit seinen zahlreichen starken Rettungstaten war Florian Stritzel am Ende der entscheidende Mann.
Szene des Spiels: Nachspielzeit der ersten Halbzeit, Thiel verlagert mit einem langen Diagonalball das Spiel auf die linke Seite und läuft durch in den Strafraum, während Brumme seinen Gegenspieler andribbelt, das Spiel für einen Moment verzögert und schließlich mit einem perfekten Pass wiederum Thiel bedient, der zum Ausgleich trifft.
Vor dem Spiel: Mit eigenen sportlichen Aktivitäten abgelenkt und keine Zeit gehabt, nervös zu werden.
Nach dem Spiel: Ließ sich das schöne Wetter besonders gut genießen.
Das fiel auf:
+ Trotz Rückstands und eines phasenweise ziemlich stark aufspielenden Gegners nicht in Panik verfallen, sondern sich auf die eigenen Stärken besonnen.
– Vor allem in der ersten Hälfte zu passiv bei gegnerischem Ballbesitz und dem Gegner dadurch erst ermöglicht, in gefährliche Zonen zu kommen.
+/- Hinten zu viel zugelassen, dafür vorne selbst auch mehr Chancen als man erwarten konnte – die richtige Balance zu finden, ist weiterhin die schwierigste Aufgabe für Kauczinski und seine Mannschaft.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)
Zuschauer: 1.027, davon knapp über 70 gut hörbare Gästefans.
Tabelle: Mit nun 43 Punkten (und aktuell Platz 7) dürfte das allererste Saisonziel, nämlich nicht abzusteigen, erreicht sein. Bei momentan drei Punkten Rückstand auf Platz 4 (der zum DFB-Pokal qualifiziert) und fünf auf den Relegationsplatz, kann man zumindest noch ein bisschen hoffen. Aber nicht vergessen, vier der sechs vor dem SVWW stehenden Mannschaften haben ein Spiel weniger absolviert.
Serien und Rekorde: Zum ersten Mal in der Rückrunde dreht der SVWW einen Rückstand noch zu einem Sieg, zum zweiten Mal in dieser Saison gelingen drei Siege hintereinander. Zum ersten Mal unter Kauczinski erzielt der SVWW mehr als zwei Tore in einem Spiel (insgesamt erst zum vierten Mal in dieser Saison). Das 1:1 war das erste Tor seit dem Spiel bei 1860 München, das nicht von Goppel vorbereitet wurde – die Ecke zum 2:1 war schon sein achter Assist.
Ansonsten: So charmant das Stadion Rote Erde auch ist, aber zwei Kritikpunkte muss man doch erwähnen: der Platz sah nach einem ziemlichen Acker aus – sofern man das erkennen konnte, denn der Wechsel zwischen Licht und Schatten machte es zumindest dem Fernsehzuschauer nicht gerade leicht.
Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14 Uhr) zuhause gegen die Würzburger Kickers.
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Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport