3. Liga, 8. Spieltag: SVWW – SC Freiburg II 3:1
Tore: Hollerbach (31.), Froese (82.), Prtajin (85.) – Kehl (7.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Man erkennt langsam ein Muster.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Markus Kauczinski wechselte auf mehreren Position, teils verletzungs-, teils leistungsbedingt. Brumme, einer der frisch Hereinrotierten, verursachte nach wenigen Minuten einen Freistoß in gefährlicher Position und tatsächlich verwandelte Kehl direkt. Stritzel hatte den Ball entweder zu spät gesehen oder sich verschätzt, jedenfalls blieb er regungslos stehen und konnte nur noch hinterherschauen. Die stark aufspielenden Freiburger waren ungefähr bis Mitte der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft. Dann fand der SVWW aber immer besser in die Partie und bekam nach einem Foul an Prtajin erstmals in dieser Saison einen Strafstoß zugesprochen. Hollerbach trat an, ließ sich auch nicht vom Herumgehampel des Torwarts irritieren und traf zum Ausgleich. Stritzel verhinderte das 1:2, danach dominierten die Gastgeber und hatten mehrere Eckbälle in kurzer Folge, die fast alle für Gefahr sorgten, aber das 2:1 wollte vor der Pause nicht fallen. Auch nach dem Seitenwechsel beherrschte Wehen weiter die Partie und spätestens, nachdem der Freiburger Stark in der 60. Minute mit gelb-rot vom Platz musste, fand das Spiel fast ausschließlich in der Hälfte der Gäste statt. Torchancen gab es zur Genüge, aber Torwart Atubolo vereitelte auch die besten Gelegenheiten – bis zur 82. Minute, als eine Kombination der eingewechselten Iredale und Froese für das erlösende 2:1 sorgte. Kurz danach musste Prtajin eine Goppel-Hereingabe nur noch über die Linie drücken und sorgte für den hochverdienten 3:1-Endstand.
Liebling des Spiels: Robin Heußer, der erstmals von Beginn an spielen durfte. Wie die gesamte Mannschaft hatte er anfangs noch etwas Schwierigkeiten, kam dann immer besser ins Spiel und überzeugte mit vielen gelungenen Aktionen. Auch Emanuel Taffertshofer Heußers Nebenmann im Mittelfeld, war wieder überall zu finden, aber von ihm sind wir das ja schon gewohnt.
Szene des Spiels: 82. Minute, Froese leitet einen Steilpass von Gürleyen direkt weiter auf Iredale, der an der Strafraumkante wieder querlegt auf den durchgestarteten Froese. Der Kanadier platziert den Ball präzise neben den Pfosten ins Tor und sorgt für das überfällige und vorentscheidende 2:1.
Vor dem Spiel: Musste ich bei meinem persönlichen Saisondebüt in der Brita-Arena erstmal schauen, was sich alles verändert hat. Das Stadionmagazin ist nur noch ein Flyer, dafür gibt es anscheinend jetzt dauerhaft Pommes am Kiosk und an den Tribünendächern sind zusätzliche LED-Scheinwerfer installiert, warum auch immer. Die zahlreichen anderen Scheinwerfer sind sicherlich nur temporär dort für die 100-Jahr-Feier der R+V, vielleicht noch für das Konzert von „Deafcon 5“ am Freitag.
Nach dem Spiel: Wurde endlich mal wieder gemeinsam mit der Mannschaft gefeiert.
Das fiel auf:
+ Erneut eine überzeugende Leistung mit zahlreichen Chancen, während der Gegner in der kompletten zweiten Halbzeit (auch schon vor dem Platzverweis) kein einziges Mal gefährlich wurde. Mit besserer Chancenverwertung hätte man das Spiel schon viel früher entscheiden können.
– Wieder etwas mühsam in die Partie gekommen, wieder ein Rückstand – so langsam kann es ja kein Zufall mehr sein, dass die Mannschaft erst dann aufdreht, wenn der Support nach 19:26 Minuten einsetzt. Heimliche Solidarität des Teams mit der Fanszene beim Protest gegen die Zweitverein-Kampagne?
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)
Zuschauer: 2.042, davon etwa 42 Gästefans.
Tabelle: Der SVWW hat nun 15 Punkte und verbessert sich auf Platz 5. Der Abstand zu Platz 3 beträgt nur einen Punkt.
Serien und Rekorde: Auch im achten Saisonspiel nicht ohne Gegentreffer geblieben, aber das sechste Spiel hintereinander ungeschlagen, zum dritten Mal hintereinander nach einem Rückstand noch gepunktet. Benedikt Hollerbach hat jetzt schon mehr Tore erzielt als in seinen ersten beiden Saisons. beim SVWW zusammen (5, 2020/21: 3, 2021/22: 1).
Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14 Uhr) auswärts bei Waldhof Mannheim.
Der SVWW macht sich langsam. Nach dem Saisonstart mit dem 1:1 gegen DO II hätte ich nicht mit so einem starken Saisonstart gerechnet. Das 1:0 in Mannheim war ärgerlich, aber nach mehreren Spielen ohne Niederlage vertretbar. Der SVWW hat gegen SCF II Moral bewiesen. Das fand ich bärenstark. Wenn K. weiter so arbeitet mit der Mannschaft, und weiterhin so einen Punktedurchscnitt hat, könnte was gehen. Aber ich finde die Außendarstellung unseres Vereins nach wie vor nicht positiv. Was soll da einen Wiesbadener Edelfan anlocken.