Die Wehenschau (KW 40/2022)

Die englische Woche lief bisher bestens für den SV Wehen Wiesbaden und beim früh entschiedenen Hessenpokalspiel in Bornheim konnten auch einige Stammkräfte geschont werden bzw. brauchten nur eine Halbzeit lang ran. Es besteht also Anlass zur Hoffnung, dass die Mannschaft nicht übermäßig erschöpft ist und auch in Zwickau Vollgas geben kann. Ein Sieg wäre jedenfalls nötig, um den frisch eroberten Platz 3 zu verteidigen. Klar, die Saison ist noch lang und die Tabelle wird noch genauso lange in Bewegung bleiben, aber mit einer kleinen Serie sich im oberen Bereich festzusetzen würde uns wohl allen gut gefallen.

Nicht mithelfen kann dabei in den nächsten Wochen John Iredale, dem beim Testspiel gegen Darmstadt ein Außenband gerissen ist. Glücklicherweise ist die Personalsituation in der Offensive ansonsten gut und Markus Kauczinski hat Auswahl. Auch im Mittelfeld gibt es wieder Alternativen. Jacobsen wurde gegen Freiburg eingewechselt und tat dem Spiel gut, auch gegen Bornheim hat er etwas mehr als eine Halbzeit gespielt. Damit ist er weiter als Taffertshofer, der seine Verletzung aber ebenfalls auskuriert hat und wieder zur Verfügung steht. In der Abwehr ist die Personaldecke etwas dünner. Carstens fehlt ja ohnehin und gegen Freiburg wurde Gürleyen kurz vor Schluss mit Knieproblemen ausgewechselt. Hoffen wir, dass es nichts Ernstes ist. In Zwickau könnte Kauczinski allerdings etwas improvisieren müssen. Neben Reinthaler und Mockenhaupt könnte dann entweder Rieble oder Fechner spielen – oder auch Mrowca, der funktioniert ja bekanntlich überall.


Was, wann, wo: 3. Liga, 11. Spieltag, Samstag, 8. Oktober, 14:00 Uhr, auswärts beim FSV Zwickau

Der Gegner: Auch in der mittlerweile siebten Drittligasaison wird es für die Mannschaft von Trainer Joe Enochs wohl ausschließlich um den Klassenerhalt gehen. Aktuell stehen die Sachsen mit 11 Punkten auf Platz 15, wobei sieben Tore die zweitwenigsten der Liga sind. Eins davon hat Ronny König beigesteuert, der auch mit mittlerweile 39 Jahren immer noch mitmischt, zuletzt aber nur eingewechselt wurde. Am letzten Spieltag gab es ein 0:0 in Ingolstadt. Für Max Reinthaler, der im Sommer aus Zwickau zum SVWW wechselte, gibt es ein Wiedersehen mit seinen Ex-Kollegen.

Die letzten Begegnungen: In der letzten Saison trennte man sich in Wiesbaden 2:2, das Rückspiel in Zwickau gewann der FSV mit 2:1.

Der Direktvergleich: Nach bisher zehn Aufeinandertreffen (alle in der 3. Liga) führt der SVWW mit 5-2-3. Die drei Niederlagen waren die drei letzten Auswärtsspiele in Zwickau, die allesamt 2:1 endeten.

Personelles: Wurde oben ja schon diskutiert. Ich tippe mal, dass Taffertshofer erst mal auf der Bank startet und dann in der 2. Halbzeit eingewechselt wird (ebenso wie Froese und Brumme).

Aufstellungstipp: Stritzel – Mockenhaupt, Reinthaler, Rieble – Mrowca, Jacobsen, Heußer, Ezeh – Wurtz – Hollerbach, Prtajiin

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 3 bis 7 stehen.


Ehemalige: Für die Ex-SVWWler, die mit ihren neuen Vereinen in der Europa League spielen, läuft es richtig gut. Kofi Kyereh stand beim SC Freiburg mittlerweile mehrmals hintereinander in der Startelf, erzielte am vergangenen Wochenende gegen Mainz sein erstes Bundesligator und traf nun auch in der Europa League gegen den FC Nantes. Gustaf Nilsson, nach seinem Wechsel zu Saint-Gilloise erstmal durch eine Verletzung ausgebremst, machte es sogar noch etwas spektakulärer. Im Spiel bei Sporting Braga wurde er beim Stand von 1:0 für die Gastgeber in der 83. Minute eingewechselt, traf drei Minuten später mit seinem ersten Ballkontakt zum Ausgleich und in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Ballkontakt zum 1:2. Damit ist er der erste Spieler überhaupt, dem in diesem Wettbewerb eine solch effiziente Ausbeute gelang.