3. Liga, 25. Spieltag: SVWW – FC Ingolstadt 4:1

Tore: Hollerbach (13., 20., 47.), Froese (84.) – Testroet (24.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Oops, he did it again.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Markus Kauczinski musste auf Goppel verzichten, den Probleme am Knie plagten. Für den Niederländer begann Brumme auf der rechten Außenbahn. Reinthaler war zwar wieder im Kader, aber zunächst auf der Bank und es begann Rieble, der den Vorzug vor Mrowca erhielt. Außerdem durfte Taffertshofer statt Heußer wieder in die Startelf. In den ersten zehn Minuten spielte sich das Geschehen überwiegend in der Wehener Hälfte ab, aber nach einem bärenstarken Ballgewinn von Jacobsen schickte Prtajin seinen Sturmpartner Hollerbach in die Tiefe. Der Pass war eigentlich zu ungenau und wäre im Normalfall vom Torwart geklärt worden, allerdings hoppelte der Ball ein bisschen und der Ingolstädter Keeper Funk senste komplett vorbei – Hollerbach bedankte sich und schob ins leere Tor ein. Ein paar Minuten später war es Mockenhaupts Steilpass, der erneut Hollerbach ins Spiel brachte. Mit der Brust legte er sich den Ball perfekt in den Lauf, nutzte seinen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem Verteidiger, behielt auch im direkten Duell mit dem Torwart die Ruhe und platzierte den Ball sicher ins lange Eck. Das 2:0 sollte aber nicht lange halten, denn eine eigentlich eher ungefährliche Flanke aus dem Halbfeld führte zum Anschlusstreffer der Gäste. Vermutlich hatte Lyska „Leo“ gerufen, zumindest zog Carstens den Kopf ein, aber der Torwart konnte den Ball nicht richtig festhalten und Testroet staubte zum 2:1 ab. Kurz danach musste Prtajin mit Wadenproblemen das Feld verlassen und Froese kam in die Partie. Es folgten weitere Chancen auf beiden Seiten, aber keine Tore mehr bis zur Pause. Kurz nach Wiederanpfiff kam es, initiiert von Froese, zum nächsten Akt des Evergreens „steil auf Hollerbach“. Der junge Wirbelwind setzte sich einmal mehr durch und überwand mit der Fußspitze im Fallen auch noch den Torwart zum 3:1. Von Ingolstadt war in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel zu sehen, stattdessen hatte der SVWW noch einige Chancen auf ein höheres Ergebnis. Das gab es dann erst in der Schlussphase per Elfmeter nach einem Foul an Taffertshofer. Hollerbach war kurz zuvor unter großem Applaus ausgewechselt worden, sonst hätte er wohl zum Viererpack antreten dürfen, stattdessen verwandelte Froese sicher.

Liebling des Spiels: Na klar, Hollerbach war der überragende Mann mit drei Toren, weiteren Chancen und der schon gewohnten Lauffreude. Ein besonderes Lob aber auch an Lucas Brumme, der erst auf der rechten, später auch auf der linken Außenbahn ein ganz starkes Spiel zeigte und zahlreiche Ballgewinne verbuchen konnte, weil kein Gegenspieler an ihm vorbeikam.

Szene des Spiels: Da könnte man jedes der drei Hollerbach-Tore herauspicken (oder an schlechten Tagen auch das Slapstick-Gegentor), aber bezeichnend waren die Sprechchöre und der Jubel bei seiner Auswechslung. Wird langsam Zeit für ein eigenes Lied.

Vor dem Spiel: Schöne Choreografie bzw. Riesenbanner auf der Nordtribüne anlässlich der Freundschaft zwischen der Wehener und Ingolstädter Fanszene.

Nach dem Spiel: Ließ der Mann des Spiels uns Fans die Hoffnung, dass wir ihn ganz vielleicht auch nächste Saison im rotschwarzen Trikot spielen sehen.

Das fiel auf:
+ Nachdem das Erfolgsschema „Goppel Flanke, Prtajin Kopfball, Tor“ in den letzten Spielen nicht mehr funktioniert hat, gibt es nun mit „Steilpass auf Hollerbach“ anscheinend ein neues Rezept.
+ Ein paarmal musste man in jüngster Vergangenheit trotz einer 3:0-Führung am Ende noch zittern – das war diesmal anders, nach dem 3:1 zu Beginn der zweiten Halbzeit gestattete man dem (sich allerdings auch nicht wirklich aufbäumenden) Gegner nichts mehr.
– Die aufreizende Jubelpose vor dem Gästeblock nach dem 2:0 hätte sich Hollerbach wirklich sparen können. Immerhin hat er sich nach dem Spiel dafür entschuldigt.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)

Zuschauer: 3.526, davon etwa 200 Gästefans.

Tabelle: Durch den Sieg konnte der SVWW (47 Punke) den Vorsprung vor Osnabrück (43) und Dresden (41) halten, die jeweils auch gewannen. Saarbrücken und Mannheim stehen bei 39 Punkten, wobei der Waldhof morgen noch in Elversberg antreten darf. 1860 München und Ingolstadt sind mit 35 Punkten schon fast raus aus dem Aufstiegsrennen.

Vergleich zur Hinrunde: Auch das Hinspiel gewann der SVWW, somit keine Verbesserung gegenüber der Vorrunde und weiterhin ein Punkt weniger. Es fehlen noch 27 Zähler.

Serien und Rekorde: Der zweite Dreierpack von Hollerbach innerhalb weniger Wochen, das hat zuletzt – mit etwas längerem Abstand – Manuel Schäffler in der Saison 2017/18 geschafft (am 14. und am 30. Spieltag). Mit 13 Saisontoren hat er seinen Kollegen Prtajin wieder überholt und steht auf Rang 2 der Torjägerliste der 3. Liga. Drei Strafstöße hat der SVWW in dieser Saison bisher zugesprochen bekommen, dreimal trat ein anderer Spieler an, dreimal wurde verwandelt.

Nächstes Spiel: Am Mittwoch (18:30 Uhr) steht das Hessenpokal-Viertelfinale beim FSV Dörnberg an, in der Liga geht es am nächsten Sonntag zuhause gegen Saarbrücken weiter.