Die Wehenschau (KW 11/2023, Teil 2)

Zwei englische Wochen hintereinander sind nicht nur für die Mannschaft des SV Wehen Wiesbaden anstrengend, sondern auch für Euren Lieblingsblogger, der hier zu jedem Spiel versucht, einen kleinen Vor- und einen Nachbericht zu verfassen. Das ginge sicherlich leichter von der Hand, wenn man öfter über gewonnene Spiele schreiben dürfte, aber es hilft ja nichts, da müssen wir jetzt alle gemeinsam durch. Mit dem anstehenden Spiel gegen Waldhof Mannheim endet diese heftige Phase und mit einem Heimsieg könnte der SVWW einiges wieder geraderücken. Man würde Mannheim, die sich mittlerweile auf Platz 3 vorgeschoben haben, wieder überholen und wäre weiterhin gut im Aufstiegsrennen unterwegs. Die noch vor einigen Wochen so komfortable Position mit mehreren Punkten Vorsprung ist allerdings dahin und man ist nun wieder Verfolger.

Der Hessische Rundfunk überträgt die Partie gegen Mannheim live im Fernsehen und hat sich vorab etwas ausführlicher mit Markus Kauczinski unterhalten.


Im Frust über die Niederlage in Freiburg ging etwas unter, dass Sascha Mockenhaupt sein 231. Pflichtspiel für den SVWW absolviert und mit Sascha Amstätter gleichgezogen hat. Beide teilen sich momentan den 3. Platz in dieser Rangliste, was sich aber aller Voraussicht nach schon morgen wieder ändert, wenn Mocke vorbeizieht. Mit dann 232 Spielen wird er Markus Kolke einholen und dann nächste Woche gegen Essen alleiniger Zweitplatzierter werden. Die Nummer eins ist natürlich Alf Mintzel mit 291 Spielen – um ihn einzuholen müsste Mocke noch wenigstens zwei weitere Saisons für den SVWW spielen.

Aus dem aktuellen Kader kommt ansonsten nur Sebastian Mrowca in ähnliche Regionen. Er ist ja sogar schon deutlich länger im Verein als Mockenhaupt, hatte aber zwischendurch einige lange Verletzungspausen und kommt somit bisher „nur“ auf 202 Partien. Die Nummer drei im aktuellen Kader ist dann schon Benedict Hollerbach mit 91 Spielen. Er könnte diese Saison also noch die 100er-Marke schaffen.


Die 100 Spiele hat Ronny König knapp verpasst, aber dafür waren bei seinen 97 Einsätzen ein paar legendäre dabei, vor allem natürlich sein Hattrick beim 4:3 gegen den 1. FC Köln. Im Sommer wird er seine Karriere mit knapp 40 Jahren beenden.

Gustaf Nilsson kommt nur auf exakt 50 Spiele für Wehen, aber für ihn hat sich der SVWW als Sprungbrett gelohnt. Mit Union Saint-Gilloise hat er nun sogar den Einzug ins Viertelfinale der Europa League geschafft – Gratulation!

Noch deutlich kürzer (31 Spiele) war die Zeit von Sven Demandt als Wehener Trainer – und deutlich erfolgloser. Zum Glück wird diese Episode im großen Interview in der neuen 11Freunde mit keinem Wort angesprochen.


Was, wann, wo: 3. Liga, 28. Spieltag, Samstag, 18. März, 14:00 Uhr, zuhause gegen Waldhof Mannheim

Der Gegner: Bei keiner anderen Mannschaft ist die Diskrepanz zwischen Heimstärke und Auswärtsschwäche so groß wie beim SV Waldhof. Oder besser gesagt: war. Bis zur Winterpause hatte man zwar zuhause nur ein Spiel verloren und alle anderen acht gewonnen, dafür auswärts aber nur zwei kümmerliche Punkte in acht Partien geholt. Seither hat Mannheim sich aber auch auswärts gesteigert und drei der fünf Spiele auf fremden Plätzen gewonnen, während die Heimstärke weiterhin Bestand hat. Im Ergebnis hat Waldhof aus fünf Punkten Rückstand auf den SVWW vor der Winterpause mittlerweile einen Vorsprung von einem Zähler gemacht und steht auf einem direkten Aufstiegsplatz – trotz der erstaunlich mickrigen Tordifferenz von +2. Ein Faktor dabei ist Ex-SVWWler Dominik Martinovic, der mit neun Toren und drei Vorlagen bester Torschütze und bester Scorer seines Teams ist. Zuletzt rückte auch Fridolin Wagner in den Blickpunkt, über den es im Interview auf dfb.de mehr zu erfahren gibt.

Das Spiel in der Hinrunde endete für den auch damals verletzungsgeplagten SVWW mit einer etwas unglücklichen 0:1-Niederlage.

Der Direktvergleich geht mit 5S/3U/1N an Mannheim. Die bisherigen fünf Begegnungen in der 3. Liga gingen alle entweder 1:0 oder 1:1 aus.

Personelles: Auf viele Rückkehrer braucht man wohl noch nicht hoffen. Prtajin saß in Freiburg immerhin auf der Bank, wurde aber nicht eingewechselt. Vielleicht reicht es diesmal zu einem Kurzeinsatz. Zu den zahlreichen Verletzten kommen nun auch noch Gelbsperren. Den Anfang macht Wurtz, akut bedroht sind Gürleyen, Reinthaler, Jacobsen und Prtajin.

Aufstellungstipp: Amsif – Mockenhaupt, Carstens, Gürleyen – Fechner, Jacobsen, Heußer, Ezeh – Froese – Hollerbach, Iredale

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 3 bis 7 stehen.