2. Bundesliga, 2. Spieltag: Hertha BSC – SVWW 0:1

Tor: Günther (90+2.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Crazybuzzerbeater.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Wie erwartet starteten Prtajin (für den verletzten Iredale) und Carstens (für den gesperrten Vukotic), der Rest war identisch zum ersten Spiel gegen Magdeburg. Der SVWW hatte direkt nach einer Minute einen Eckball und dank einer Unsicherheit von Berlins Torwart Christensen wurde es auch gefährlich, aber Carstens traf den Ball nicht richtig. Danach entwickelte sich das erwartete Spiel: Hertha mit mehr Ballbesitz und Vorwärtsdrang, Wehen mit aufmerksamer Defensive und Lauern auf Kontergelegenheiten. Nach einer Viertelstunde ließ Christensen einen Schuss von Froese nach vorne prallen, aber Lee war zu überrascht und setzte den Versuch neben das Tor. Auf der anderen Seite war Stritzel erst Mitte der Halbzeit gegen Reese mal gefordert, ansonsten kamen die Gastgeber kaum zu gefährlichen Abschlüssen. Wie schon in der Vorwoche wurde es dann in der Viertelstunde nach der Pause aufregender. Prtajin hatte nach Hereingabe von Lee eine Chance, erwischte aber genau den Torwart, kurz darauf traf auf der anderen Seite Tabakovic die Latte. Carstens stoppte dann einen Angriff kurz vor dem Strafraum per Festhalten und sah gelb und beim folgenden Freist0ß stand er gleich wieder im Mittelpunkt. Der Schuss von Reese ging an Carstens Arm und der Schiedsrichter zeigte auf den Elfmeterpunkt. Allerdings war der Arm deutlich sichtbar angelegt und auch sonst erfüllte die Aktion kein Kriterium für ein absichtliches Handspiel, sodass der VAR den Schiri zum Monitor bat und dieser den Elfmeter zurücknahm. Danach konnte der SVWW die Angriffsversuche der Herthaner wieder längere Zeit besser vereiteln. In der Schlussphase musste Stritzel dann gleich zweimal eingreifen und als es auf die Nachspielzeit zuging, war man aus Wehener Sicht mit dem 0:0 eigentlich ganz zufrieden. Es gab aber nochmal einen Eckball und der landete beim eingewechselten Lasse Günther, der aus dem Rückraum sein Glück versuchte und tatsächlich ins Tor traf. Drei Minuten später stand der erste Wehener Saisonsieg fest – der Treffer war sicherlich etwas glücklich, aber insgesamt sind die drei Punkte auch nicht völlig unverdient.

Liebling des Spiels: Mit dem Video-Assistenten haben wir ja nicht nur gute Erfahrungen gemacht (wenn wir an das Spiel gegen Dresden damals zurückdenken), aber so, wie es am Freitagabend lief, ist es eine gute Sache. Der noch größere Liebling ist aber natürlich Lasse Günther, der sich in seinem ersten Spiel gleich mal richtig beliebt machte bei Fans und Kollegen.

Szene des Spiels: Zweite Minute der Nachspielzeit, Eckball von der rechten Seite für den SVWW. Heußer führt aus, in der Strafraummitte kommt niemand richtig an den Ball, der dann weiter fliegt und bei Lasse Günther landet. Der zieht ab und trifft den linken Innenpfosten, der Ball springt auf der Torlinie entlang an den anderen Innenpfosten und dreht sich von da schließlich ins Tor.

Vor dem Spiel: Hübsche Choreo der Hertha-Fans.

Nach dem Spiel: Dürfte die Stimmung in den Bussen von Berlin nach Wiesbaden eher ausgelassen gewesen sein, sowohl im Mannschaftsbus als auch in den Fanbussen..

Das fiel auf:
+ Wieder mit einer überzeugenden Defensivleistung dem Gegner nur wenige Torchancen gestattet.
+/- Fechner war noch ungefähr ein Foul von gelb-rot entfernt und wurde rechtzeitig durch Jacobsen ersetzt.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau (mit Video)

Zum Nachschauen: Sport1

Zuschauer: 40.075, davon etwa 250 Gästefans.

Tabelle: Nur Rostock und Kiel konnten die beiden ersten Spiele gewinnen, dahinter folgt eine Gruppe von sechs Vereinen mit jeweils vier Punkten, inklusive des SVWW auf Platz 6

Serien und Rekorde: Nach zwei Spielen in der 2. Bundesliga noch ungeschlagen, insgesamt seit sieben Pflicht- und vier Testspielen unbesiegt – die letzte Niederlage datiert vom 6. Mai (1:3 in Dresden).

Ansonsten: Woran man merkt, dass sich die Sky-Kommentatoren nicht besonders mit dem SVWW beschäftigen? Als Sascha Mockenhaupt in der 2. Halbzeit die Position von Goppel auf der rechten Außenbahn übernahm, merkte Hannes Herrmann (sinngemäß) an, dass Mockenhaupt ja nicht unbedingt der Schnellste sei.

Nächstes Spiel: Das nächste Ligaspiel ist am übernächsten Freitag zuhause gegen den Karlsruher SC. Am kommenden Wochenende hat der SVWW spielfrei, weil das Pokalspiel gegen Leipzig ja erst Ende September stattfindet. Stattdessen soll ein Testspiel ausgetragen werden.

Beitragsbild: Marc Lucas Göbel