2. Bundesliga, 9. Spieltag: SVWW – Hamburger SV 1:1
Tore: 1:0 Vukotic (81.) – 1:1 Muheim (89.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Wer braucht schon Ballbesitz?
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Kaucinski wechselte auf mehreren Positionen: für den verletzten Prtajin spielte Kovacevic, Bätzner durfte statt Froese ran, Günther begann links, Goppel wechselte auf rechts und Mockenhaupt blieb dafür draußen. Das Spiel war von Anfang an wie erwartet: der HSV hatte den Ball und belagerte den Wehener Strafraum, der SVWW verteidigte tief und ließ relativ wenig zu. Der erste kleine Aufreger fand nach zehn Minuten sogar vor dem Hamburger Kasten statt, als eine harmlose Flanke von HSV-Verteidiger Ramos Richtung Tor abgelenkt wurde. Auf der anderen Seite dauerte es über eine halbe Stunde, bevor es richtig brenzlig wurde. Höhepunkt war ein Lattentreffer, Stritzel musste eher selten eingreifen. Der SVWW schaffte allerdings kaum Entlastung, da die Bälle umgehend wieder verloren wurden, sobald man die Mittellinie überquerte. Das änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nur unwesentlich. Jonjic, der für Kovacevic ins Spiel gekommen war, konnte wenigstens ein paar mal einen Ball festmachen, aber spätestens der vorletzte Pass führte zum Ballverlust, sodass es im Hamburger Strafraum nie gefährlich wurde. Einzige Lösung war eine Standardsituation und in der 81. Minute war es nach einem Eckball tatsächlich soweit: Mathisen köpfte Heußers Hereingabe aufs Tor, Heuer Fernandes konnte den Ball nicht festhalten und Vukotic staubte zur umjubelten Führung ab. Knapp zehn Minuten durfte man auf einen Sensationserfolg hoffen, bis Muheim, der es zuvor schon einige Male aus der Distanz versucht hatte, eine Lücke fand und den Ball perfekt neben den Pfosten ins Tor platzierte. Die sechsminütige Nachspielzeit war eigentlich schon abgelaufen, aber aufgrund von Stritzels Zeitspiel nochmal verlängert worden, als Froese im Strafraum seinen Gegenspieler traf: Elfmeter. Benes knallte den Ball jedoch an die Latte, kurz danach war Schluss.
Liebling des Spiels: Aleksandar Vukotic. War schon vor seinem Treffer ein heißer Kandidat für diese Rubrik, weil er alles wegköpfte und -grätschte, was Richtung Strafraum kaum. Sein Tor setzte dem ganzen dann die Krone auf.
Szene des Spiels: 97. Minute, nach einer abgewehrten Ecke landet der Ball bei Froese am Strafraumrand. Dieser kann den Ball nicht sofort kontrollieren und will ihn mit dem zweiten Kontakt wegschlagen, als von hinten Pherai heransaust und schneller am Ball ist. Froese trifft den Gegner und es gibt Strafstoß. Benes, der in dieser Saison drei von drei Elfern verwandet hat, gegen Stritzel, der das letzte Mal vor anderthalb Jahren einen Elfmeter gehalten hat – und Benes hämmert den Ball an die Latte!
Vor dem Spiel: Gedenkminute und Choreo für den kürzlich verstorbenen Fritz Kaiser, ein wahres Weher Original.
Nach dem Spiel: Überwiegend Freude über einen gewonnenen Punkt, gemischt mit einer kleinen Prise Wehmut, dass der ganz große Coup verpasst wurde.
Das fiel auf:
+ Mal wieder erfolgreich den Bus geparkt: eine tiefe, aber dichtgestaffelte Verteidigung sorgte dafür, dass der HSV es häufig aus der Distanz versuchen musste. Das ging dann meistens vorbei, wurde geblockt oder Stritzel war zur Stelle.
– Die eigenen Offensivbemühungen waren leider an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Vorne konnte keiner den Ball lange genug halten, dass ein paar Kollegen hätten nachrücken können.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Sportschau
Zuschauer: 12.100 (ausverkauft), davon ca. 5.000 Gästefans.
Tabelle: Der SVWW bleibt als 15. weiterhin auf einem Nichtabstiegsplatz.
Serien und Rekorde: Das siebte sieglose Spiel in Folge, aber nach zuletzt vier Niederlagen mal wieder ein Erfolgserlebnis. Damit hält man immerhin den Durchschnitt von einem Punkt pro Spiel.
Nächstes Spiel: Am kommenden Donnerstag (14 Uhr) gibt es ein Testspiel beim VfB Stuttgart. Das nächste Ligaspiel ist am übernächsten Samstag beim VfL Osnabrück.