Die Wehenschau (KW 48/2023)

Heute beginnen wir mit einer äußerst traurigen Nachricht: Agyemang Diawusie ist am Dienstag im Alter von 25 Jahren gestorben. Sein Verein Jahn Regensburg bestätigte mittlerweile, dass der Grund eine Herzerkrankung gewesen sei. Diawusie kam als 19-jähriger per Leihe zum SV Wehen Wiesbaden und spielte eine starke erste Profisaison, in der „Agy“ sich in die Herzen der Fans spielte und die Mannschaft bis zum Schluss im Aufstiegsrennen dabei war. Danach wechselte er zum FC Ingolstadt in die 2. Bundesliga, kam dort aber nicht so recht zum Zug und ließ sich im Winter erneut zum SVWW verleihen. Er konnte jedoch nicht mehr an seine Leistungen aus der ersten Saison anknüpfen und wurde aus Selbstschutz nicht für die Relegationsspiele gegen Ingolstadt berücksichtigt. Es folgten weitere Stationen, bevor er in diesem Sommer zu seinem Jugendclub nach Regensburg zurückkehrte.

Mit großer Trauer: Ruhe in Frieden, Agy.


Am Montagabend fand die jährliche Mitgliederversammlung des SV Wehen 1926 – Taunusstein statt. Aufgrund des Wintereinbruchs war die Veranstaltung etwas spärlicher besucht als in den Vorjahren, aber wirklich kontroverse Themen gab es vor 42 stimmberechtigten Mitgliedern auch nicht zu besprechen. Um es ganz kurz zusammenzufassen: Das Nachwuchsleistungszentrum hat es mittlerweile in die 1. Kategorie des DFB geschafft, die Jahresergebnisse von eV und GmbH waren leicht negativ (bei stark gestiegenen Umsätzen), das Präsidium wurde wiedergewählt. Ein paar mehr Details dann in der nächsten NEL-Folge.

Und wo wir gerade schon bei Podcasts sind, Nico Schäfer und Matthias Henn waren zu Gast bei „Lust auf Wiesbaden„. Gerne mal reinhören.

Noch ein Lesetipp: „Ballorientiert“ hat Hyun-ju Lee analysiert und sieht in ihm eins der spannendsten Talente der 2. Bundesliga.


Und wenn wir gerade schon bei Linktipps sind, schauen wir mal nach ein paar Ehemaligen:


Und damit zum aktuellen sportlichen Geschehen. Die Niederlage in Fürth kam mir in einigen Kommentaren eine Spur zu gut weg. Ja, der SVWW hatte in etwa gleich viele gute Torchancen wie Fürth, diese jedoch nicht genutzt – aber war man deshalb automatisch auf Augenhöhe und nur nicht so effizient? Mein Eindruck war eher, dass unsere Mannschaft über große Teile des Spiels im Mittelfeld kein Land gesehen und deshalb ziemlich verdient verloren hat. Das ändert natürlich nichts daran, dass man insgesamt immer noch hervorragend dasteht, aber wenn angefangen wird, Niederlagen schönzureden, sollten die ersten Warnlampen angehen. Ich hoffe sehr, dass die interne Spielnachbereitung mehr Anhaltspunkte ergeben hat als „man muss die Chancen halt reinmachen“.

Das nächste Spiel wird sicher nicht leichter, geht es doch in den hohen Norden zum aktuell Drittplatzierten Holstein Kiel. Der Gästeblock dürfte eher überschaubar gefüllt sein, anders als zwei Wochen später beim FC St. Pauli, wo unser Kartenkontingent schon fast komplett vergriffen ist. Eine Fanbusreise wird nach Kiel auch nicht angeboten, was uns wiederum mit unserem nächsten Heimspiel-Gegner Eintracht Braunschweig verbindet, der seine Fanreise mangels Nachfrage abgesagt hat.

Die Vorbereitung auf die kommende Partie wurde durch die winterlichen Bedingungen etwas in Mitleidenschaft gezogen. An Training auf dem Halberg war nicht zu denken, weshalb man kurzfristig in die Halle des DFB-Campus in Frankfurt ausgewichen ist. Allerdings ist der dortige Kunstrasen natürlich auch wieder etwas ganz anderes als ein Naturrasen, auf dem am Samstag gespielt wird.


Was, wann, wo: 2. Bundesliga, 15. Spieltag, Samstag, 2. Dezember, 13:00 Uhr, auswärts bei Holstein Kiel

Der Gegner: Die Kieler Sportvereinigung Holstein spielt mittlerweile die siebte Zweitligasaison in Folge und hat bis auf eine Ausnahme sich immer in der oberen Tabellenhälfte platziert. Zweimal erreichte man sogar die Aufstiegsrelegation, scheiterte aber jeweils (gegen Wolfsburg bzw. gegen den 1. FC Köln). Aktuell steht die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp wieder auf dem dritten Platz und macht sich Aufstiegshoffnungen. Bester Torschütze ist der Österreicher Benedikt Pichler mit sieben Treffern. Sportdirektor Uwe Stöver war von 2007 bis 2009 in gleicher Funktion beim SVWW tätig.

Der Direktvergleich geht knapp an Kiel, von zwölf Begegnungen gewannen die Störche vier, der SVWW drei und fünfmal ging es remis aus. Das letzte Spiel in Kiel (am 31. Spieltag der Zweitligasaison 2019/20) gewann der SVWW mit 2:1 und hatte dadurch nochmal kurzzeitig Hoffnung auf den Klassenerhalt.

Personelles: Taffertshofer (Leiste) und Reinthaler (Innenband im Knie) fallen aus, Froese könnte nach Rückenproblemen wieder in den Kader zurückkehren, wird aber sicher nicht von Anfang an spielen.

Aufstellungstipp: Stritzel – Angha, Mathisen, Vukotic – Goppel, Fechner, Heußer, Catic – Bätzner, Lee – Prtajin

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 5 bis 12 stehen.

Beitragsbild: Ichwarsnur