2. Bundesliga, 16. Spieltag: SVWW – Eintracht Braunschweig 1:3
Tore: 1:0 Vukotic (18.), 1:1 Kaufmann (48.), 1:2 Philippe (56.), 1:3 Kaufmann (76.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Schöne Bescherung.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Markus Kauczinski brachte fünf Neue in die Startelf, was sowohl in der Abwehrkette (drei Wechsel) als auch im Angriff überraschte (Iredale als zweite Spitze neben Prtajin). Es ging gut los, Lee hatte nach zwanzig Sekunden eine erste Gelegenheit. Wenige Minuten später gab es einen guten Kopfball von Jacobsen nach einem Freistoß, doch der Däne stand im Abseits. Danach war der Anfangsschwung zwar erstmal raus, aber nach einer Ecke erzielte Vukotic per Kopf die Führung. Sicherheit brachte das den Gastgebern trotzdem nicht wirklich, immer wieder machte man sich das Leben durch ungenaue Zuspiele oder schlampige Abwehraktionen selbst schwer und holte einen bis dahin schwachen Gegner ins Spiel. Die knappe Führung war zur Pause aber in Ordnung und es herrschte das Gefühl vor, dass mit einem zweiten Treffer das Spiel schon entschieden sein könnte. Die zweite Halbzeit ging auch wieder schwungvoll los und eine abgefälschte Goppel-Flanke landete auf der Torlatte. Der daraus resultierende Eckball brachte jedoch die Wende für Braunschweig: erst flog die Hereingabe quer durch den Gästestrafraum und aus dem Konter entstand der Ausgleich. Plötzlich spielten die in der ersten Halbzeit noch ziemlich verunsichert wirkenden Gäste richtig Fußball und drehten keine zehn Minuten nach dem 1:1 das Spiel komplett. Der SVWW kam maximal zu Halbchancen, während Braunschweig nachlegte und mit dem 1:3 die Partie entschied. Der erhoffte Heimsieg zum Jahresabschluss blieb aus, stattdessen gab es eine der größten Enttäuschungen der Saison.
Liebling des Spiels: Ääääh… keiner?
Szene des Spiels: 48. Minute, Heußers Eckball wird von einem Braunschweiger gerade so verlängert, dass keiner dran kommt und stattdessen sofort der Konter eingeleitet wird. Eigentlich ist der erste Diagonalball auf Philippe etwas zu ungenau, dennoch kann dieser Kaufmann am Strafraum bedienen. Der ist zwar von drei Wehenern umringt und darf trotzdem abschließen. Das 1:1 und der Anfang vom Ende.
Vor dem Spiel: War man sich auf Seiten der Wehener Fans eines Heimsiegs sehr sicher und sprach mehr über die bevorstehende Reise nach Hamburg.
Nach dem Spiel: Könnte man fast glauben, dass Trainer und Mannschaft den Gegner ebenfalls unterschätzt haben.
Das fiel auf:
+/- In der ersten Halbzeit merkte man der Eintracht an, warum sie soweit unten stehen, denn in der Defensive war das häufig ziemlich wacklig. Dumm nur, dass der SVWW nicht mehr daraus machte.
– Was auch immer die Idee mit der Doppelspitze war, sie funktionierte nicht.
– Drei Wechsel in der Abwehrreihe waren offenbar auch zuviel, denn so unsortiert hat man die Wehener Defensive in dieser Saison selten gesehen.
– Sorry to say, aber wenn der letzte Strohhalm ist, Jonjic und Kovacevic einzuwechseln und zu hoffen, dass die das Spiel noch drehen, dann ist vorher ziemlich viel schief gegangen.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Sportschau
Zuschauer: 7.726, davon ca. 800 Gästefans.
Tabelle: Der SVWW bleibt bei 21 Punkten und fällt auf Platz 11 zurück. Der Abstand zum Relegationsplatz verringert sich auf vier und zu den direkten Abstiegsplätzen auf zehn Punkte.
Serien und Rekorde: Zum zweiten mal hintereinander drei Gegentore, insgesamt acht in den letzten drei Spielen – die defensive Stabilität, die den SVWW bisher ausgezeichnet hat, ist gerade dahin. Gegner Braunschweig hatte zuvor alle sieben Auswärtsspiele verloren und dabei nur zwei Tore erzielt.
Ansonsten: Das zwischendurch angestimmte Lied mit „Sportverein aus Wehen“ auf die Melodie von Bachs „Gloria in excelsis deo“ passte hervorragend zur Jahreszeit. Leider war die Lobpreisung etwas verfrüht.
Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag (13:30 Uhr) auswärts beim FC St. Pauli.
Danke für die schöne und treffende Beschreibung dieses verzockten Spiels. Ein kleiner Trost in dieser Achterbahn der Gefühle nach vier gewonnen und drei verlorenen Partien.
Gruß Sebastian