Die Wehenschau (KW 5/2024)

Markus Kauczinski hat ab sofort eine weitere Option im Angriff, denn der SV Wehen Wiesbaden hat Nikolas Agrafiotis verpflichtet. Der 23-jährige Niederländer mit griechischen und serbischen Wurzeln kommt vom Erstligisten Excelsior Rotterdam, wo er einen guten Saisonstart hatte (fünf Tore in den ersten sechs Spielen), aber ab dem 10. Spieltag nur noch zu Kurzeinsätzen kam. Das dürfte daran liegen, dass sein Verein nach Saisonbeginn den irischen Nationalspieler Troy Parrott von Tottenham Hotspur ausgeliehen hat und dieser mittlerweile gesetzt ist. Uns soll es recht sein, denn eine weitere Alternative für die Mittelstürmerposition ist auf jeden Fall sinnvoll. Möglicherweise ist Agrafiotis auch schon als Prtajin-Ersatz eingeplant, falls dieser im Sommer den SVWW verlässt. Jedenfalls herzlich willkommen, Nikolas!

Ob dafür Antonio Jonjic im Winter abgegeben wird, ist aktuell noch nicht klar. Zuletzt gab es ja das Gerücht, dass Legia Warschau ihn verpflichten möchte. In Polen ist das Transferfenster noch bis zum 22. Februar geöffnet.

Den SVWW verlassen hat hingegen Verteidiger Max Reinthaler, der ab sofort für den Drittligisten TSV 1860 München auflaufen wird. Der Wechsel kommt nicht völlig überraschend, da Reinthaler in dieser Saison offenbar ganz ans Ende der internen Innenverteidiger-Hierarchie gefallen war und kaum Aussicht auf Spielzeit hatte. So bleibt es für ihn nur bei einem einzigem Zweitligaspiel für den SVWW, aber dafür ein unvergessliches, denn er erzielte im Heimspiel gegen Schalke 04 den Last-Minute-Ausgleich. Danke und alles Gute, Max!


Florian Stritzel steht einmal mehr beim kicker in der Elf des Spieltags, aber auch die beiden Torschützen Kovacevic und Goppel bekamen jeweils eine 2,0, was beim kicker eine ziemlich gute Note ist. Gerade im Fall von Doppelpacker Franko Kovacevic fragt sich jetzt natürlich jeder, ob das nur ein einmaliger „Ausrutscher“ war oder der Beginn einer großen Erfolgsstory ist. Wir hoffen natürlich auf das Letztere.


John Iredale bleibt mit der australischen Nationalmannschaft noch etwas länger beim Asien-Cup in Katar. Nachdem sich die Aussies im Achtelfinale deutlich mit 4:0 gegen Indonesien durchgesetzt haben (Iredale saß erneut auf der Bank), geht es am Freitag im Viertelfinale gegen die von Jürgen Klinsmann gecoachten Südkoreaner, die im Elfmeterschießen gegen Saudi-Arabien die Oberhand behielten.


Erfolgreich verlief der letzte Bundesligaspieltag für Benedict Hollerbach, der bei Union Berlins 1:0 gegen Darmstadt 98 das goldene Tor erzielte.

Hollerbachs früherer Sturmpartner Gustaf Nilsson traf am Wochenende ebenfalls und erzielte die 1:0-Führung im belgischen Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten RSC Anderlecht und Union Saint-Gilloise (Endstand 2:2). Insgesamt kommt der Schwede bereits auf neun Tore in 18 Einsätzen in dieser Saison. Torwart Heinz Lindner saß auf der Bank.

Kevin Lankford ist zurück in Deutschland und schließt sich dem von Christian Hock geführten Regionalligisten Kickers Offenbach an.

Rüdiger Rehm hingegen kann sich mal wieder auf Vereinssuche begeben, denn Waldhof Mannheim hat sich von ihm getrennt. Das war eigentlich schon in der Hinrunde während einer zehn Spiele andauernden Serie ohne Sieg erwartet worden, nun traf es ihn ausgerechnet nach einem 4:1-Auswärtssieg.


Schon gehört? Am Dienstag ist die neue Folge von Niemals Erste Liga erschienen. Außerdem durfte ich zum zweiten Mal beim Fußball-Quiz „Bolzer, Bomber, Ballartisten“ antreten – hört rein, wenn Ihr wissen wollt, ob ich erfolgreicher als beim ersten Mal abgeschnitten habe.


Zum Abschluss eine Meldung (noch?) ohne SVWW-Bezug. Jürgen Klopp hat angekündigt, dass er den FC Liverpool nach der Saison verlassen wird. Direkt danach wurde bekannt, dass er derzeit eine Villa in Wiesbaden-Sonnenberg bauen lässt. Ich erspare uns hier die Fantasien, dass Klopp dann irgendwann den SVWW übernimmt, ihn in die erste Liga und schließlich zur Meisterschaft führt. Aber vielleicht schaut er ja mal als Zuschauer in der Brita-Arena vorbei, wäre doch mal ein Anfang.


Was, wann, wo: 2. Bundesliga, 20. Spieltag, Freitag, 2. Februar, 18:30 Uhr, auswärts beim Karlsruher SC

Der Gegner: Der KSC hatte vor der Saison eher die oberen Tabellenregionen im Blick, zumal Ex-Nationalspieler Lars Stindl zu seinem Heimatverein zurückgekehrt war. Tatsächlich war die Hinrunde aber eher durchwachsen und nach dem 12. Spieltag fand man sich sogar auf dem Relegationsplatz (also dem in Richtung 3. Liga) wieder. Seitdem hat die Mannschaft von Trainer Christian Eichner aber in sieben Spielen nicht mehr verloren (5S/2U), zuletzt gewann man spektakulär 4:3 beim Hamburger SV. Dort trafen mit Matanovic, Zivzivadze und Wanitzek auch die drei erfolgreichsten Torschützen (alle jeweils sechs Tore). Mit insgesamt 36 Toren hat der KSC die drittbeste Offensive der Liga, musste allerdings auch die viertmeisten Gegentore hinnehmen (34). Ex-SVWWler Daniel Brosinski kommt bisher auf sieben Teilzeiteinsätze.

Das Spiel in der Hinrunde gewann der SVWW durch einen Treffer von Lee mit 1:0 und war für einen Abend Tabellenführer.

Der Direktvergleich geht knapp an den KSC: von zwölf Partien (3x 2. Bundesliga, 6x 3. Liga, 2x Regionalliga, 1x DFB-Pokal) gewann Wehen fünf und verlor sechs. In der 2. Bundesliga gewann man zwei von drei Spielen. Die letzten beiden Partien in Karlsruhe gingen jeweils an den SVWW.

Personelles: Catic hat seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen, ist aber aufgrund einer Erkältung ebenso fraglich wie Heußer und Fechner. Sollte es bei den beiden keine überraschend schnelle Genesung geben, wird neben Jacobsen dann höchstwahrscheinlich Kade auf der Doppelsechs spielen. Ansonsten hat Kauczinski keinen Grund, seine erfolgreiche Startelf vom Hertha-Spiel zu ändern.

Aufstellungstipp: Stritzel – Carstens, Mathisen, Vukotic – Goppel, Jacobsen, Kade, Günther – Bätzner, Kovacevic – Prtajin

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 7 bis 13 stehen.