Die Wehenschau (KW 8/2024)
In der letzten Wehenschau war die Rede davon, dass Sascha Mockenhaupt auf dem Weg zum Zweitligarekordspieler des SV Wehen Wiesbaden ist. Fast schon selbstverständlich ging ich davon aus, dass der Kapitän auch nächste Saison an Bord ist, allenfalls die Frage nach der Ligenzugehörigkeit schien noch offen. Als hätten Spieler und Verein nur auf diesen Hinweis gewartet, wurde ein Tag später die Verlängerung von Mockenhaupts auslaufendem Vertrag vermeldet. Damit wäre dann auch die Grundlage geschaffen, Alf Mintzel als Rekordspieler des Vereins abzulösen – zumindest wenn man sich nur auf den SVWW der Neuzeit ab 2007 bezieht. Dass die Datenlage für die Zeiten von Oberliga und Landesliga mangelhaft ist, hat Matthias Schlenger ja schon vor einem Jahr an dieser Stelle ausgeführt.
Einen Tag nach Unterschrift durfte Mockenhaupt mal wieder von Anfang an spielen und machte das auch sehr ordentlich. An ihm lag es jedenfalls nicht, dass die Partie in der Arena auf Schalke verloren ging. Zu schade, hätten wir uns doch nicht nur über drei Punkte gefreut, sondern auch zu gerne Mocke flitzen gesehen. Möglicherweise ergibt sich ja in der nächsten Saison eine neue Gelegenheit. Trotz des sportlich eher überschaubaren Niveaus der Begegnung schafften es zwei Akteure in die Elf des Spieltags beim kicker, nämlich Lasse Günther und der Schalker Verteidiger Tomas Kalas. Für Günther ist das eine schöne Bestätigung seines Aufwärtstrends seit der Winterpause, auf dessen Fortsetzung wir natürlich hoffen.
Die Zuschauerzahl von über 60.542 war übrigens nicht nur für den SVWW besonders, denn es war das Spiel mit den meisten Zuschauern am vergangenen Wochenende in ganz Deutschland. Auch insgesamt hatte die 2. Bundesliga erstmals mehr Zuschauer als die erste Bundesliga. Generell ist die zweite Liga in dieser Saison aufgrund vieler großer Namen (mit entsprechend großen Stadien) so zuschauerstark wie noch nie.
Dass der kleine SVWW in dieser stark besetzten Liga sportlich immer noch ganz ordentlich mithält, ist schon bemerkenswert, aber man will ja nicht nur mithalten, sondern mindestens zwei, besser drei Teams am Ende hinter sich lassen. Dazu wäre so langsam mal wieder ein Sieg ganz gut, um nicht näher an die Abstiegszone zu rutschen. Am besten direkt am Freitagabend vor eigenem Publikum – auch wenn es gegen Paderborn wohl keinen neuen Zuschauerrekord in der Brita-Arena geben wird.
Schon einen Tag später trifft der SVWW auf dem Halberg in einem Testspiel auf den TSV Schott Mainz (Samstag, 11:00 Uhr, Eintritt frei). Ein etwas ungewöhnlicher Zeitpunkt, aber in der Rückrunde gibt es (glücklicherweise) nicht so viele Länderspielpausen wie in der Hinrunde. Da muss man das wohl irgendwie dazwischen schieben, wenn man die Ersatzspieler (und ein paar Nachwuchsspieler) auch mal fordern und vielleicht auch taktisch etwas ausprobieren möchte. Das folgende Spiel in Elversberg ist erst sonntags, sodass auch genug Zeit zur Regeneration für alle bleibt.
Gustaf Nilsson hat letzte Woche in der Conference League den Treffer zum 2:2-Endstand gegen Eintracht Frankfurt erzielt. Morgen Abend (21:00 Uhr, RTL) findet im Waldstadion das Rückspiel statt.
Auf die Frage nach einem Forum hier im Stehblog sowie einem Quizformat gab es einige positive Resonanz (vielen Dank für Euer Feedback!), im Fall des Forums aber auch warnende Stimmen. Deshalb direkt die Anschlussfrage: Wer wäre denn ggf. bereit, als Moderator zu unterstützen und ab und zu einen Blick auf das Forum zu haben?
Was, wann, wo: 2. Bundesliga, 23. Spieltag, Freitag, 23. Februar, 18:30 Uhr, zuhause den SC Paderborn
Der Gegner: Nach einem eher wechselhaften Saisonstart hat sich der SC Paderborn nach und nach in Sichtweite der Aufstiegsränge vorgeschoben und ist aktuell als Tabellensechster mit 34 Punkten zumindest in Sichtweite des Relegationsplatzes (HSV, 38 Punkte), hat aber als einzige Mannschaft unter den ersten acht eine negative Torbilanz. Diese stammt u. a. aus der 0:4-Heimniederlage gegen Kiel am vergangenen Wochenende, was durchaus ein Dämpfer für das Team von Lukas Kwasniok war. Der beste Torschütze Florent Muslija (7 Tore) ist mittlerweile zum SC Freiburg gewechselt. Der frühere SVWW-Jugendspieler David Kinsombi kommt bisher auf 19 Einsätze und zwei Tore, die er beide erst in den letzten Wochen erzielt hat.
Das Spiel in der Hinrunde endete trotz einer 1:0-Halbzeitführung mit einer 1:2-Niederlage.
Der Direktvergleich ist in bisher sieben Aufeinandertreffen (3x 2. Bundesliga, 4x 3. Liga) ziemlich ausgeglichen: zweimal gewann der SVWW, dreimal der SCP, zweimal trennte man sich unentschieden, Torbilanz 10:10.
Personelles: Vukotic muss aufgrund seiner fünften gelben Karte einmal aussetzen, dafür ist Prtajin wieder dabei. Aktuell ist nur noch Mathisen akut gelbsperrengefährdet. Außer dem Langzeitverletzten Keanan Bennetts sind alle einsatzbereit.
Aufstellungstipp: Stritzel – Mockenhaupt, Mathisen, Carstens – Goppel, Jacobsen, Heußer, Günther – Bätzner, Kovacevic – Prtajin
Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 10 bis 14 stehen.
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