Die Wehenschau (KW 13/2024)

Das vergangene Wochenende war für fast alle Spieler des SV Wehen Wiesbaden vier Tage lang und frei, was auch einige für Kurztrips genutzt haben. Eine lange Reise hingegen musste John Iredale auf sich nehmen, das aber sicher ausgesprochen gerne, denn er durfte in seiner Heimat Australien für die Nationalmannschaft spielen. Nachdem er im ersten Spiel gegen den Libanon sein Debüt gegeben hat, wurde er auch in der zweiten Partie gegen denselben Gegner wieder eingewechselt. Diesmal gelang ihm zwei Minuten später sein erster Treffer im Trikot der Socceroos. Wir gratulieren herzlich und freuen uns, dass Iredale zwar müde, aber sicherlich voller Selbstvertrauen wieder zum SVWW zurückgekehrt ist. Ein Tor nach Einwechslung wäre doch auch ein schöner Plan für das Heimspiel am Sonntag gegen Osnabrück.


Wo wir gerade bei erfolgreichen Nationalmannschaftsdebütanten sind: Robert Andrich durfte bei seinem zweiten und dritten Einsatz in der A-Nationalmannschaft von Beginn an spielen und tat das gegen Frankreich und die Niederlande ausgesprochen überzeugend als Nebenmann von Rückkehrer Toni Kroos – so überzeugend, dass er nun gute Chancen hat, auch bei der Europameisterschaft im Sommer mit Kroos zusammen die Doppelsechs zu bilden. Das ist vielleicht eine gute Gelegenheit, dieses zwei Jahre alte Porträt nochmal hervorzuholen, zu dem ich seinerzeit ein bisschen Input liefern durfte. Vielleicht hätte Hansi Flick Andrich doch besser schon zur letzten Weltmeisterschaft mitgenommen.


Zurück zum SVWW. Für Armin Alexander, Leiter des Wehener Nachwuchsleistungszentrums, wäre eigentlich am Jahresende das Renteneintrittsalter erreicht, aber er hängt noch ein halbes Jahr dran, um die komplette Saison gemeinsam mit seinem designierten Nachfolger Matthias Henn das NLZ zu leiten.

Eine traurige Nachricht: Dr. Hanns-Dietrich Rahn, langjähriger Wehener Mannschaftsarzt, ist mit 72 Jahren verstorben.

Das Sommer-Trainingslager in Südafrika, das Nico Schäfer vor ein paar Monaten schon mal angekündigt hatte, wird wohl doch nicht stattfinden. Nach dem geplatzten Investoren-Einstieg wird die DFL diese Reise nicht mehr unterstützen, verriet Schäfer dem Wiesbadener Kurier (€). Die Frage, ob ein Trainingslager und ein Testspiel des SV Wehen Wiesbaden den Verhandlungen mit südafrikanischen Fernsehendern einen wahnsinnigen Schub gegeben hätte, lassen wir an dieser Stelle mal offen.


In der NEL-Jubiläumsfolge hat Sascha Mockenhaupt nach der besten SVWW-Elf gefragt. Wir haben in der Folge schon darüber diskutiert, möchten aber auch gerne von Euch Hörer:innen wissen: was war für Euch die beste SVWW-Mannschaft, die Ihr spielen gesehen habt? Die aktuelle? Das erste Zweitligateam von 2007? Eine andere? Schreibt uns!


Was, wann, wo: 2. Bundesliga, 27. Spieltag, Sonntag, 31. März, 13:30 Uhr, zuhause gegen den VfL Osnabrück

Der Gegner: Für den VfL Osnabrück lief die Saison von Beginn an eher ungünstig. Seit dem vierten Spieltag stehen die Niedersachsen auf einem Abstiegsplatz, seit dem 13. Spieltag ist man durchgehend Tabellenletzter. Mitte November musste Aufstiegsstrainer Tobias Schweinsteiger gehen und es übernahm Uwe Koschinat. Dieser hat seitdem zwar doppelt soviel Saisonsiege wie sein Vorgänger geholt (nämlich zwei), aber dennoch hat man zehn Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Dementsprechend dürfte das Spiel in Wiesbaden für den VfL die allerletzte Chance sein, eine Serie zu starten. Die Tabelle spricht eine relativ deutliche Sprache: nur drei Siege, die wenigsten Tore (24, wie Rostock), die zweitmeisten Gegentore (53, nach Schalke/54). Bester Torschütze ist Erik Engelhardt mit neun Treffern. Ex-SVWWler Paterson Chato kam in der Hinrunde nur zu einem Einsatz und ist in der Winterpause zum österreichischen (Noch-)Erstligisten Austria Lustenau gewechselt.

Das Spiel in der Hinrunde entschied der SVWW durch einen frühen Treffer von Lee sowie einen von Heußer direkt verwandelten Freistoß mit 2:0 für sich.

Der Direktvergleich sieht für den SVWW sehr erfreulich aus, denn von bisher 29 Begegnungen in der 2. und 3. Liga konnte man 15 gewinnen und sechsmal Unentschieden spielen. Die Zweitligabilanz ist mit 4/2/1 sogar noch besser.

Personelles: Keine Verletzten, keine Gesperrten, Markus Kauczinski kann aus dem Vollen schöpfen, wobei Keanan Bennetts zwar wieder fit, aber noch keine Option für den Spieltagskader ist. Durchaus möglich, dass man jetzt, wo Bätzner und Lee beide wieder zur Verfügung stehen, nach einigen Spielen mit Doppelspitze wieder zur einzigen Spitze Prtajin vor einer Doppelzehn zurückkehrt.

Aufstellungstipp: Stritzel – Mockenhaupt, Mathisen, Vukotic – Goppel, Fechner, Heußer, Günther – Bätzner, Lee – Prtajin

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 12 bis 15 stehen.