Die Wehenschau (KW 45/2024)

Das nächste Topspiel steht für den SV Wiesbaden auf dem Programm. Am Samstag geht es zum 1. FC Saarbrücken, der punktgleich ein Platz vor dem SVWW rangiert. Am Mittwoch trifft man im Hessenpokal auf den SV Steinbach und am übernächsten Samstag im dritten Auswärtsspiel in Folge wartet dann die SpVgg Unterhaching. Das wird eher kein Spitzenspiel sein, ist Unterhaching doch aktuell Vorletzter, aber das muss in dieser Liga ja nichts bedeuten. Dass in der 3. Liga jeder jeden schlagen kann, ist keine Phrase, sondern wird regelmäßig unter Beweis gestellt. Dementsprechend eng geht es häufig zu und das aktuelle Tabellenbild belegt das eindrücklich: zwischen Platz 1 und 8 liegen gerade mal drei Punkte, zwischen Platz 1 und 13 sind es auch nur sechs.

Aus SVWW-Perspektive können wir uns natürlich freuen, dass wir mitten im Getümmel dabei sind und trotz zuletzt zwei Unentschieden nur einen Punkt weniger als der Tabellenführer haben, aber klar ist, dass man mit zwei, drei weiteren Spielen ohne Sieg schnell irgendwo im Mittelfeld verschwindet. Gut, man kann einwenden, dass die Tabelle in dieser Phase der Saison nachrangig und nur die Punktezahl wichtig ist. 22 Punkte nach 13 Spielen sind ordentlich, aber keinesfalls überragend. Es sind schon Mannschaften aufgestiegen, die zu diesem Zeitpunkt der Saison weniger Punkte hatten (z. B. letzte Saison Münster: 16) und andere mit deutlich mehr Zählern haben es am Ende nicht geschafft (nochmal letzte Saison Dresden: 28). Dass aktuell alles so eng beisammen ist und es bisher keine Überflieger gibt (kein einziges Team mit einem Zwei-Punkte-Schnitt), deutet umso mehr daraufhin, dass es sowohl nach oben als auch nach unten am Ende einige Überraschungen geben kann.

Dass in dieser 3. Liga alles möglich ist, hat auch Sommerneuzugang Felix Luckeneder schnell bemerkt, wie er im Interview mit dem kicker erzählt.


Letzte Woche habe ich mich an dieser Stelle über die Underperformer in der 2. Bundesliga mokiert und es kam natürlich, wie es kommen musste: prompt gewann Regensburg gegen Elversberg, Münster besiegte Tabellenführer Düsseldorf, Braunschweig holte einen Punkt beim Dritten Paderborn. Wenigstens das 0:0 zwischen Ulm und Schalke passte ins Bild. Insgesamt bleibe ich angesichts von gleich fünf Teams mit weniger Punkten als Spielen aber dabei: in der Liga hätte der SVWW auch mithalten können.


Während die DFL für die beiden Bundesligen mittlerweile die Spiele bis Ende Januar terminiert hat, müssen wir wie üblich in der 3. Liga noch etwas warten. Bis spätestens Anfang nächster Woche wird aber vermutlich auch der DFB mit Terminen für die Spieltage 17 bis 22 um die Ecke kommen.


Was, wann, wo: 3. Liga, 14. Spieltag, Samstag, 9. November, 14:00 Uhr, auswärts beim 1. FC Saarbrücken

Der Gegner: Die Überraschungsmannschaft der letzten DFB-Pokal-Saison – nach Siegen gegen Karlsruhe, Bayern, Frankfurt und Gladbach war erst im Halbfinale gegen Kaiserslautern Schluss – möchte dieses Jahr endlich den Sprung in die 2. Bundesliga schaffen. Seit dem Wiederaufstieg aus der Regionalliga vor viereinhalb Jahren wurde der FCS einmal Siebter und dreimal Fünfter, da kann das Ziel ja nur Aufstieg lauten. Nach einem holprigen Saisonstart mit zwei Heimniederlagen gab es seitens einiger Fans schon lautstarke Kritik an Trainer Rüdiger Ziehl (von 2002 bis 2004 Spieler beim SV Wehen), die aber mittlerweile verstummt ist, schließlich hat man von den letzten zehn Ligaspielen nur noch eins verloren (in Cottbus). Unter der Woche gab es auch einen souveränen Sieg im Landespokal.

Das letzte Spiel: In der vorletzten Saison unterlag der SVWW zuhause gegen Saarbrücken mit 0:2, nachdem es in der Hinrunde im Ludwigspark ein 2:2-Unentschieden gab (mit Ivan Prtajins erstem Tor für den SVWW).

Der Direktvergleich geht an den SVWW, von bisher 20 Spielen gewann man neun und verlor vier. Nimmt man nur die Drittligabegegnungen ist die Bilanz mit 7S/5U/2N sogar noch deutlicher.

Personelles: Goppel könnte nach seinen Knieproblemen in den Kader zurückkehren und daraus könnte sich die Frage ergeben, ob Mockenhaupt auf die Bank muss oder wieder in die Dreierkette rückt. Diese war zuletzt aber ziemlich stabil, sodass die Startelf vermutlich unverändert bleibt und Goppel später als Joker kommt.

Aufstellungstipp: Stritzel – Carstens, Jacobsen, Luckeneder – Mockenhaupt, Fechner, Gözüsirin, Greilinger – Bätzner, Kaya – Flotho

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 1 bis 8 stehen.