Die Wehenschau (KW 15/2025, Teil 1)
Arminia Bielefeld lebt gerade den feuchten Traum eines jeden Fußballfans: als Drittligist stehen die Ostwestfalen im DFB-Pokalfinale und haben die Chance, sich unsterblich zu machen. Geschichte haben sie schon jetzt geschrieben, denn bisher gelang es erst drei anderen Vereinen aus der jeweils dritthöchsten Spielklasse ein DFB-Pokalfinale zu erreichen, aber noch keinem aus der 2008 gestarteten 3. Liga. Und das ganze gerade mal zwei Jahre, nachdem Arminia vom SV Wehen Wiesbaden in der Relegation tüchtig vermöbelt wurde und zum zweiten Mal in Folge abstieg.
Selbst ein Sieg im DFB-Pokal würde übrigens keinen Startplatz für die nächste Saison in diesem Wettbewerb bedeuten, dazu bräuchte Bielefeld weiterhin einen Platz unter den ersten Vier der 3. Liga oder einen Sieg im Verbandspokal. Beides ist aber durchaus realistisch. Eine Zusatzeinnahme im zweistelligen Millionenbereich ist jetzt schon gesichert, weshalb wir wohl hoffen sollten, dass Arminia noch in dieser Saison den Aufstieg schafft – ansonsten dürfte ein weiter aufgerüsteter Kader in der nächsten Saison vermutlich schon einen der Aufstiegsplätze reservieren.
Für das Spiel morgen kann man sich aber aus SVWW-Sicht trotzdem Hoffnungen auf einen Punktgewinn machen. Nicht nur, weil unserer Mannschaft die Situation auswärts als Underdog eher zu liegen scheint, sondern weil die Bielefelder in der zweiten englischen Woche in Folge vielleicht doch ein kleines bisschen müde sind und die Motivation gegen Wehen kurz nach so einem Highlight wie einem gewonnen Pokal-Halbfinale möglicherweise doch ein wenig nachlässt. Wir dürfen gespannt sein.
Und wo wir gerade bei Arminia Bielefeld sind: diese melden zur nächsten Saison wieder eine 2. Mannschaft an. Wie so mach anderer Verein hat man mittlerweile die Meinung geändert und sieht eine U21 wieder als gute Möglichkeit, Nachwuchsspieler an den Profibereich heranzuführen. Das würde ich mir beim SVWW auch wünschen und bevor die Frage kommt, ob mich die zweiten Mannschaften denn nicht nerven: doch, in diesem „gemischten Betrieb“ in 3. Liga oder Regionalliga nervt das ziemlich. Deshalb würde ich mir wie in England eine extra Liga für Reserveteams wünschen. Vielleicht kommt der DFB bei diesem Thema mal weiter, im Juniorenbereich hat es ja auch geklappt.
Das nahende Saisonende sorgt zuverlässig auch für die ersten Gerüchte bezüglich möglicher Sommertransfers. Florian Carstens steht angeblich bei Hansa Rostock ganz oben auf der Liste potentieller Neuzugänge. Keine Ahnung, wie seriös die Meldung ist, aber vorstellbar wäre das natürlich. Ganz generell bin ich sehr neugierig, was Uwe Stöver für die kommende Saison plant. Es würde mich wundern, wenn da nicht schon einiges in der Pipeline ist, aber jetzt gilt es natürlich erstmal für die aktuelle Mannschaft, die noch notwendigen Punkte zu holen.
Was, wann, wo: 3. Liga, 32. Spieltag, Dienstag, 8. April, 19:00 Uhr, auswärts bei Arminia Bielefeld
Der Gegner: Nachdem man aus der Bundesliga bis in die 3. Liga abgestürzt war, konnte in der letzten Saison der freie Fall bis in die Regionalliga erst am vorletzten Spieltag abgewendet werden. Trotz mancher Kritik hielt man an Trainer Mitch Kniat fest und wird dafür belohnt, denn neben den erwähnten Pokalsensationen (gegen vier Bundesligisten inklusive Bayer Leverkusen gewonnen!) hat man auch noch realistische Aufstiegschancen. Aktuell steht die Arminia auf dem Relegationsplatz und hat von den letzten acht Ligaspielen sechs gewonnen (eine Niederlage, ein Unentschieden). Bester Torschütze ist Julian Kania mit zwölf Treffern.
Das Spiel in der Hinrunde: Beide Mannschaften hätten Tabellenführer werden können, aber nach einem mauen 0:0 wurde es keine von beiden (übrigens bis heute nicht).
Der Direktvergleich ist nach elf Begegnungen fast ausgeglichen: 3S/4U/4N (aus Sicht des SVWW).
Personelles: Jacobsen ist weiterhin verletzt, Bätzner und Taffertshofer fehlen gelbgesperrt. Flotho, Goppel, Agrafitotis, Franjic und Kiomourtzoglou stehen alle bei vier gelben Karten und könnten die nächsten sein.
Aufstellungstipp: Stritzel – Mockenhaupt, Carstens, Luckeneder – Nink, Kiomourtzoglou, Gözüsirin, Greilinger – Goppel, Kaya – Flotho
Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 9 bis 14 stehen.
Entdecke mehr von Stehblog
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.
Mir macht die Entwicklung von Kaderplanung etwas Sorge ….. wir haben 11 Spieler mit auslaufende Vertrag u.a. Leistungsträger wie Goppel Baetzner Mocki etc und bis dato gab es gar keine Meldung…..normalerweise für eine Mannschaft schon in die Sicherheit wäre Zeit etwas zu verkuenden……ich glaube es wird eine Revolution im Kader geben und dann gegen der Abstieg nächstes J.
Da der Verein schon seit längerer Zeit keine Angaben zu Vertragslaufzeiten mehr macht, würde ich nicht darauf vertrauen, was bei transfermarkt usw. steht.
Vom letzten Sommer müsste eigentlich noch reichlich Geld übrig sein. Wenn man das gut investiert, könnte es nächstes Jahr auch wieder deutlich aufwärts gehen.
Mir gefällt sehr dein Grund-Optimismus und wäre natürlich froeh wenn ich wiedersprochen werde!!!! Aber mein Gefühl ist etwas komisch , weil zB dieses Jahr im Winter nix getan haben trotz der gute Lage und die Aussichten die nicht so schlecht waren!
Auch auf die Gefahr hin negativ rüberzukommen bzw. Dinge zu wiederholen aber es ähnelt doch sehr der letzten Saison!
Und auch wenn die Verlautbarungen in der Presse anders sind kam es mir so vor, als wäre die Stimmung doch noch recht entspannt…
Bezüglich Kaderplanung, vermute mal, dass erst bezüglich Trainer Klarheit herrschen bevor Spieler ihre Zusagen geben. Kautschinsky und Rehm waren wohl am Samstag im Stadion. Aber vielleicht wollten Sie ja nur mal ein gutes Fußballspiel sehen!
Dein abschließender Satz ist sehr amüsant 🙂
Naja, soooo schlecht war das Spiel ja nicht.
Aber beide Trainer. Im Moment ohne Verein(oder?). Fühlt sich fürDöring ja vielleicht nicht sonderlich gut an. Wobei er sich ja bestimmt denken kann, dass zumindest über einen Wechsel nachgedacht wird.
Will ja gar nicht in das Instabashing einstimmen, aber richtig rund läuft es nicht. Wobei man natürlich nicht vergessen darf, das viele Spieler aus unteren Ligen kommen.
Markus Kauczinski war gestern bei Magenta Sport im Spiel Dresden-Ingolstadt als Halbzeitgast.
Er sagt, er schaue sich im Moment sehr viele Spiele in der 2. und 3. Liga aber auch Bundesliga an.
Er sei offen für neue Aufgaben, ggf auch im Ausland.
Ich denke mal, wenn er Kandidat wäre, würde er sich eher zurück halten.
Er ist ziemlich schmal geworden, wirkte aber sehr entspannt und gut informiert.
War schön, ihn mal wieder zu sehen.