Danke und bis bald, zweite Liga
Heute gab’s zum vorerst letzten mal Zweitligafußball in Wiesbaden und bei schönstem Sommerwetter kamen über nochmal über 10.000 Zuschauer zum Spiel gegen Hansa Rostock in den Filter. Allerdings muss man dazu sagen, dass mindestens die Hälfte davon aus Rostock kamen und einen sensationellen Support zeigten. Dass der Anhang des Gegners zahlenmäßig überlegen ist, haben wir ja schon einige Male erleben dürfen bzw. müssen (Mainz, Kaiserslautern, Mönchengladbach), aber was die Hanseaten an Stimmgewalt zu bieten hatten, war schon erstligareif. Das Gute daran war, dass das auch unsere Nordwand zu einer Topleistung motivierte, schließlich wollten wir ja zeigen, wer Herr im Hause ist.
Auf den Rängen also großes Kino, auf dem Rasen eher weniger. Rostock drohte noch die Relegation und spielte dementsprechend engagiert, Wehen Wiesbaden hatte Mühe dagegenzuhalten. Nach ein paar mehr oder weniger guten Chancen auf beiden Seiten (u. a. klärte Catic auf der Linie einen Kopfball nach Ecke), ging der SVWW durch Dominik Stroh-Engel in Führung. Natürlich großer Jubel auf Seiten der Wiesbadener mit der üblichen Tormusik, aber kurz darauf kam das bekannte „Dudübdübdüb…“ auch von der Südtribüne – Grund war die erste Einblendung der Zwischenergebnisse aus den anderen Stadien auf der Anzeigetafel, denn das 2:0 von Duisburg gegen Osnabrück bedeutete für Hansa schon fast den sicheren Klassenerhalt.
Der SVWW verteidigte den Vorsprung bis zur Halbzeit und überließ in der zweiten Hälfte das Spiel überwiegend den Gästen. Diese kamen Mitte der zweiten Halbzeit schließlich noch zum Ausgleich. Das Zuspiel sah zwar arg nach Abseits aus, aber darauf kam’s am Ende auch nicht mehr an. Endstand 1:1, die Rostocker feierten den Verbleib in der zweiten Liga. Dieser war für den SVWW ja schon seit Wochen außer Reichweite, aber just seit der Abstieg feststand, wurde kein Spiel mehr verloren. Zum richtigen Spielverderber wurden wir also nicht mehr, aber die Mannschaft hat sich wenigstens anständig verabschiedet.
Verabschiedet wurden vor dem Spiel auch zahlreiche Spieler, auch wenn bei den wenigsten schon feststeht, wo es in der nächsten Saison hingeht. Noch viel weniger steht fest, wie unser Kader für die kommende Drittligasaison aussehen wird, aber das schauen wir uns demnächst an.
Jetzt heißt es erst mal tschüß und vielen Dank für zwei Jahre zweite Liga. Auch wenn wir weniger Siege als Niederlagen erleben durften, waren doch einige großartige Spiele und Momente dabei. Auf dem einstmals weißen Fleck auf der Fußballlandkarte hat sich einiges entwickelt – ich hoffe, dass möglichst viel von der noch jungen Fankultur auch in der dritten Liga bewahrt werden kann. Und wer weiß, vielleicht geht’s in nicht allzu ferner Zukunft auch wieder aufwärts.
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