Schweifen wir ab
So eine Länderspielpause ist ja immer eine gute Gelegenheit, um mal zu schauen, was die Ehemaligen so treiben. Davon gibt’s ja beim SV Wehen Wiesbaden eine rasant steigende Anzahl. Der WK hat sich heute den beim SVWW im Sommer aussortierten Danko Boskovic, Jovan Damjanovic und Ioannis Masmanidis gewidmet – lesenswert (ok, die Lokalzeitungsschreibe muss man nicht mögen, aber an sich ist es ja ganz interessant, wo die Genannten gerade gelandet sind).
Es würde mich ja auch mal interessieren, wo z. B. Madi Panandetiguiri (damals nur Madi gerufen) abgeblieben ist. Vor zweieinhalb Jahren ist er nach Portugal gegangen, wo er zumindest bis letzte Saison bei Uniao Leiria spielte, aber ob er dort jetzt noch aktiv ist, konnte ich nicht ermitteln. Hier wird er unter „bekannte ehemalige Spieler“ aufgeführt, während er hier noch als aktiv geführt wird. Weiß jemand mehr?
Besser dokumentiert ist der Werdegang von Valentine Atem, der ein Jahr vor Madi Teil der ersten Wehener Zweitligamannschaft war. Auch er verließ den Verein nach einem Jahr schon wieder und ging zum MSV Duisburg, wo er sich ebenfalls nicht durchsetzen konnte. Es folgten anderthalb Jahre in Aserbaidschan, bevor er in seine Heimat Kamerun zurückkehrte. Immerhin hat Atem das erste Heimtor (wenn auch in Frankfurt) in der 2. Liga für Wehen Wiesbaden erzielt – dieser Ruhm bleibt ihm für immer.
Einer seiner Mitspieler in der Rückrunde der Saison 2007/08 war Dennis Schmidt, der im Winter zum SVWW kam. In seinen anderthalb Jahren hier war er eher als Chancentod bekannt, traf danach beim VfL Osnabrück aber öfter mal das Tor, stieg sogar in die zweite Liga auf und hatte ein paar große Momente im DFB-Pokal. Warum es dort für ihn in dieser Saison nicht mehr weiterging, weiß ich nicht, aber er fiel vermutlich dem großen Kaderumbruch nach dem Abstieg zum Opfer, ebenso wie Benjamin Siegert, der mittlerweile bei Preußen Münster gelandet ist (und erstaunlicherweise letzte Woche nicht in Wiesbaden auflief und somit auch nicht gegen den SVWW traf – könnte daran liegen, dass er kürzlich einen Innenbandriss erlitten hat). Schmidt spielt jetzt jedenfalls beim NRW-Ligisten Viktoria Köln, wobei er da bisher noch nicht richtig zum Zuge kam. Immerhin steht sein Team aktuell mit acht Siegen aus acht Spielen an der Tabellenspitze.
Gleichzeitig mit Dennis Schmidt, nämlich in der Winterpause 2007/08, kam Xie Hui zum SVWW, trat aber so gut wie gar nicht in Erscheinung und ging ein Jahr später zurück nach China zu seinem Heimatverein Shanghai Shenhua, wo er bald darauf seine aktive Karriere beendete und seitdem dort als Co-Trainer tätig ist.
Kommen wir zu guter Letzt zu einem weiteren unserer Ex-Stürmer, der seit kurzem ebenfalls wieder nahe seines Heimartorts spielt, dabei aber deutlich erfolgreicher als Schmidt, Hui und Atem ist, nämlich Ronny König. Nach dem Abstieg aus der zweiten Liga hatte er den SVWW verlassen und bei Rot-Weiß Oberhausen angeheuert, wo sich nach zwei Jahren die Geschichte wiederholte: Abstieg und Vereinswechsel. Seit dieser Saison spielt König bei Erzgebirge Aue und hat sich nach leichten Startschwierigkeiten dort mittlerweile gut eingefunden – in den letzten drei Spielen schoss er jeweils ein Tor.
Und wenn wir schon bei Ronny Königs Toren sind, darf (so kurz nach dem vierten Jahrestag) das hier einfach nicht fehlen: