3. Liga, 4. Spieltag: SVWW – Eintracht Braunschweig 3:3

Tore: Schäffler (63.), Andrist (86.), Kyereh (94.) – Hofmann (32.), Bulut (48.), Amundsen (74.)

Das Spiel als Tautogramm: Kolke/Kuhn: Kopfschütteln – Kyereh: Knaller

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
In der Startelf gab es wieder einige Veränderungen, u. a. kam Schäffler nach Verletzungspause zurück und Giuliano Modica, der Mockenhaupt ersetzte , kam zu seinem Ligadebüt für den SVWW. Die Partie begann ziemlich rasant und auf beiden Seiten gab es Chancen. Nach einer halben Stunde spielte Modica den bereits vom Gegenspieler bedrängten Schmidt an, den Ballgewinn nutzte Braunschweig zu einem schnellen Angriff. Hofmann ließ Modica und Reddemann aussteigen und vollendete zur Führung für die Gäste. Wehen drängte umgehend auf den Ausgleich, war dabei aber viel zu hektisch und konnte froh sein, dass die Gäste bis zur Halbzeitpause keinen weiteren Fehler im Wiesbadener Aufbauspiel ausnutzten. Wie gewohnt kam der SVWW mit Schwung aus der Kabine, aber schon nach wenigen Minuten fing man sich den zweiten Gegentreffer. Bei einem Freistoß von der rechten Strafraumkante schickte Kolke Schwadorf noch aus der Mauer, weil er wohl nicht mit einem direkten Versuch rechnete. Genau durch die Lücke und drei Wehener Verteidiger hindurch traf Bulut jedoch zum 0:2. Neue Hoffnung gab es eine Viertelstunde später, als der Braunschweiger Torwart, bedrängt vom eigenen Mitspieler, einen Ball fallen ließ und Schäffler gedankenschnell zum 1:2 einnetzte. Eine Viertelstunde vor Ablauf der regulären Spielzeit schien das Spiel endgültig gelaufen. Kolke traf mit seinem Rettungsversuch Kuhn, von dem der Ball abprallte und Amundsen vor die Füße fiel und dieser zum 1:3 verwandelte. Aber bei allem, was man der Mannschaft von Rüdiger Rehm vorwerfen kann, eins sicher nicht: dass sie das Spiel vor Abpfiff aufgibt. In der 86. Minute spielte Schönfeld Schäffler an, der direkt mit der Hacke weiterleitete und Andrist zog trocken ins kurze Eck ab. In der Nachspielzeit wurde es dann richtig wild. Eintracht-Spieler Amundsen flog mit Gelb-Rot vom Platz, der daraus resultierende Freistoß würde die letzte Aktion im Spiel werden. Über Umwegen kam der Ball zu Kyereh, der den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich erzielte (s. Szene des Spiels).

Liebling des Spiels: Daniel-Kofi Kyereh. Brachte nochmal neuen Schwung in die verzweifelter werdenden Angriffsbemühungen und setzte den Schlusspunkt eines merkwürdigen Spektakels.

Szene des Spiels: Vierte Minute der Nachspielzeit, der Freistoß aus dem Mittelfeld landet bei Marc Wachs, dessen Schussversuch quer durch den Strafraum segelt. Kyereh angelt sich den Ball, legt ihn mit einem Lupfer über seinen Gegenspieler und trifft zum 3:3. Von der Nordtribüne war das ganze Spektakel gar nicht richtig zu erkennen, da alle 22 Spieler im und um den Strafraum vor der Südtribüne versammelt waren. Erst Kyerehs Salto aus dem Stand war der Startschuss zum Jubel.

Vor dem Spiel: Gab der Präsident einen aus (oder auch zwei).

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Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank!

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Nach dem Spiel: Schwankte ich zwischen Freude über den späten und nach zweimaligem Zwei-Tore-Rückstand unerwarteten Punktgewinn und Ärger über die erneut dämlichen Gegentore, die einen Heimsieg verhinderten.

Das fiel auf:
+ Kämpfen bis zum Schluss und niemals aufgeben, bevor der Schiri abpfeift – das hat Rehms Mannschaft offenbar tief verinnerlicht.
– Alle drei Gegentore im Prinzip wieder selbst verschuldet.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau (mit Video), Telekom (Video)

Zuschauer: 2.686, davon 700-800 Gästefans.

Tabelle: Mit vier Punkten steht der SVWW auf Platz 14.

Serien und Rekorde: Nach vier Spielen schon neun Gegentore – dieser Marke wurde letzte Saison erst am 14. Spieltag erreicht. Es ist wohl ziemlich offensichtlich, woran in den nächsten Wochen gearbeitet werden muss.

Nächstes Spiel: Am kommenden Freitag (20:45 Uhr) kommt der FC St. Pauli zur ersten Runde im DFB-Pokal in die Brita-Arena. Die Hamburger sind mit zwei Siegen gut in die neue Saison gestartet und grüßen von der Tabellenspitze der 2. Bundesliga. Bisher trafen der SVWW und St. Pauli viermal aufeinander (in den beiden Wehener Zweitliga-Saisons), dabei gewann der SVWW einmal, St. Pauli zweimal und einmal trennte man sich unentschieden. Der 3:1-Sieg im April 2009 war zugleich das Trainerdebüt von Sandro Schwarz.