2. Bundesliga, 7. Spieltag: SVWW – Arminia Bielefeld 2:5

Tore: Schäffler (4., 56.) – Soukou (20.), Klos (34., 73.), Edmundsson (43.), Voglsammer (52.)

Das Spiel als Tautogramm: Pleiten, Pech und Pannen

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Es begann dieselbe Startelf wie in Fürth und auf der Ersatzbank saß auch diesmal kein einziger Offensiver. In den ersten Minuten hatten nur die Gäste den Ball und gerade als man anfing die Stirn zu runzeln, eroberte Kyereh das Spielgerät, setzte sich gut durch und passte auf Aigner, der direkt Schäffler bediente: 1:0 nach vier Minuten. Kyereh hatte sogar die Möglichkeit zu erhöhen, aber nach der ersten Bielefelder Ecke fiel prompt der Ausgleich. Watkowiak erinnerte dabei fatal an seine ersten Auftritte in dieser Saison und ließ Soukous Schuss aus 20 Metern durchrutschen. Beim 1:2 durch Klos wischte Watkowiak den Ball noch irgendwie weg, aber offenbar war die Kugel schon zuvor hinter der Linie und der Treffer zählte. Kurz vor der Pause fiel auch noch das 1:3 (s. u.) und das Spiel war eigentlich schon wieder gelaufen. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit durfte Voglsammer nach einem Freistoß reichlich unbedrängt zum 1:4 einköpfen. Dann hatten auch die SVWW-Fans nochmal Grund zum Jubeln, als Schäffler im Anschluss an eine (eigene!) Ecke zum 2:4 traf. Dittgen hatte sogar die Chance aufs 3:4, stattdessen gab es die endgültige Entscheidung durch Klos, der frei vor Watkowiak den Ball in den Winkel zimmerte. Röcker verursachte dann noch einen Strafstoß an Klos, fiel dabei aber auf den Kopf und wurde mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Platz gebracht. Auf der Trage bekam er noch die rote Karte für seine Notbremse. Dass Watkowiak den Elfer parieren konnte, war nett, änderte aber letztlich auch nichts am erneuten Heimdebakel.

Liebling des Spiels: Christian Hock. Dürfte der erste Nicht-Trainer sein, der eine gelbe Karte erhielt, seit im Sommer die Karten-Regel für Teamoffizielle eingeführt wurde.

Szene des Spiels: 43. Minute, Ecke für den SVWW. Es ist mittlerweile ja schon ein (trauriger) Running Gag, dass das eher Gefahr für das eigene als für das gegnerische Tor bringt, aber dieser Moment war selbst für Wehener Verhältnisse absurd. Bielefelds Torwart Ortega fängt den Ball und schlägt schnell ab, die als Absicherung an der Mittellinie gebliebenen Dittgen und Franke rennen sich gegenseitig über den Haufen und Edmundsson kann alleine aufs Tor zulaufen um das 1:3 zu erzielen.

Vor dem Spiel: Hatte ich keinerlei Erwartung und dachte, ich könnte nicht noch schlimmer enttäuscht werden.

Nach dem Spiel: Lag ich doch wieder falsch.

Das fiel auf:
+ Offensiv könnte das durchaus funktionieren. Schäffler traf zweimal, Kyereh, Aigner und Dittgen hatten weitere gute Chancen.
– Defensiv hingegen ist das einfach grotesk schlecht. Die zahllosen Fehler haben dabei nichts mit der höheren Liga zu tun, denn mit der Leistung würde es auch in der 3. Liga schwer werden.
– Ganz sicher nicht alleine schuldig, aber es sollte mich sehr wundern, wenn Watkowiak weiterhin im Kasten bleiben darf. Nach seinem Patzer zum 1:1 war er merklich verunsichert und deutete mehrmals wieder ein Herauslaufen an, nur um dann doch wieder auf die Linie zurückzugehen. Das hilft auch den Vorderleuten nicht gerade.
– Röcker fehlt nach seinem Platzverweis ohnehin erstmal, aber als schlimmer könnte sich seine mutmaßliche Gehirnerschütterung erweisen, zumal er letzte Saison bei Bröndby schon mal wegen einer Kopfverletzung längere Zeit ausgefallen war.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, DAZN (Video)

Zuschauer: 4.621, davon etwa 1.200 Gästefans.

Tabelle: Am Tabellenende nichts neues, der SVWW gammelt auch nach sieben Spielen mit einem Pünktchen vor sich hin.

Serien und Rekorde: Ohne weiter recherchiert zu haben dürfte die bisherige Bilanz, insbesondere in den Heimspielen (3:15 Tore in vier Spielen!), rekordverdächtig schlecht sein.

Ansonsten: Ich habe mittlerweile sämtliche Aberglauben und Spieltagsrituale durchprobiert bzw. abgeändert, nichts hat geholfen. Das lässt nur einen Schluss zu: es liegt an der Einlaufmusik. Ich fordere die Rückkehr zu „Welcome to the jungle“, was bekanntlich für die famose Rückrunde der letzten Saison verantwortlich war.

Nächstes Spiel: Am kommenden Freitag (18:30 Uhr) zuhause gegen den VfL Osnabrück.