Die Wehenschau (KW 23/2020)

In dieser Jahreszeit, Ende Mai/Anfang Juni, finden meistens die Endspiele diverser Pokalwettbewerbe statt. Dieses Jahr ist bekanntlich alles anders, aber das kommende Heimspiel gegen Dynamo Dresden ist für den SV Wehen Wiesbaden dennoch so etwas wie ein Endspiel, auch wenn danach noch (mindestens) vier weitere Partien anstehen. Um noch wenigstens auf den Relegationsplatz zu springen, benötigt der SVWW meiner Einschätzung nach noch sieben bis neun Punkte. Sollten gegen den Tabellenletzten aus Sachsen dabei nicht drei herausspringen, dürfte es allerdings schwer bis unmöglich werden, das Saisonziel noch zu erreichen.


Was, wann, wo: 2. Bundesliga, 30. Spieltag, Samstag, 6. Juni, 13:00 Uhr, zuhause gegen Dynamo Dresden

Der Gegner: Dynamo hatte die Saison gar nicht mal so schlecht begonnen (9 Punkte nach 7 Spielen), dann aber bis Weihnachten nur noch einen einzigen weiteren Sieg einfahren können – gegen den SVWW. Seit Mitte Dezember ist Markus Kauczinski als Cheftrainer verantwortlich. Kurz vor Restart nach der Coronapause gab es mehrere Sars2-Infektionen im Kader und das Dresdner Gesundheitsamt verhängte Quarantäne, sodass Dynamo erst mit zweiwöchiger Verspätung in die Restrunde starten konnte. Dadurch hat man nun einen dichtgedrängten Spielplan bis Saisonende. Das erste Spiel am vergangenen Wochenende ging 0:2 gegen Stuttgart verloren, gestern Abend folgte ein 0:3 im Nachholspiel in Hannover. Nach der Niederlage gegen Stuttgart sagte Kauczinski, dass seine Mannschaft noch nicht in Topverfassung sei, dies aber spätestens zum Spiel in Wiesbaden der Fall sein werde. Bester Torschütze mit sechs Treffern war Moussa Koné, der aber in der Winterpause nach Frankreich gewechselt ist. Es kam u. a. Patrick Schmidt, der wie Alexander Jeremejeff bei vier Toren steht. Mit nur 25 selbst erzielten Toren (bei zwei Spielen Rückstand) ist Dynamo das mit Abstand offensivschwächste Team der Liga.

Das Spiel in der Hinrunde endete aus Wehener Sicht mit einer 0:1-Auswärtsniederlage, die einen letztlich erfolglosen Einspruch wegen des zweifelhaften VAR-Einsatzes bei Schäfflers vermeintlichem Führungstor nach sich zog.

Direktvergleich beim kicker. In insgesamt neun Begegnungen konnte der SVWW erst einmal gewinnen und zweimal Unentschieden spielen.

Personelles: Zur Abwechslung ist niemand gesperrt. Wahrscheinlich wartet Kyereh mit seiner fünften Karte, um seine Sperre gleichzeitig mit Schäffler abzusitzen, der mittlerweile bei acht gelben Karten steht. Mrowca ist nach seiner Knöchelverletzung wieder einsatzbereit, auch sonst stehen alle zur Verfügung. Spannend wird sein, ob Rehm möglicherweise auf ein 4-4-2 wie in der zweiten Halbzeit gegen Hamburg umstellt, oder das 5-1-3-1 offensiver als 3-3-3-1 aufstellt.

Aufstellungstipp: Lindner – Mrowca, Mockenhaupt, Dams, Röcker, Schwede – Chato – Aigner, Kyereh, Dittgen – Schäffler

Nach dem Spiel wird der SVWW – wie üblich – auf Platz 16 oder 17 stehen.